Dresden

Typ: 
kreisfreie Stadt
Einreichende Dienststelle: 
Gesundheitsamt
Name des Ansprechpartners: 
Dr. Elisabeth Löffler
Funktion des Ansprechpartners: 
Suchtbeauftragte der Stadt Dresden
Straße/Postfach: 
LHD Dresden, Geschäftsbereich 5, Gesundheitsamt, Post-fach 12 00 20, 01001 Dresden
Postleitzahl: 
01067
Bundesland: 
Sachsen
Telefon des Ansprechpartners: 
0351 8178144
Telefax des Ansprechpartners: 
0351 8178190
E-Mail des Ansprechpartners: 
ELoeffler@Dresden.de
E-Mail der Kommune: 
Internetadresse der Kommune: 
http://www.dresden.de

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Informationsbroschüre für Multiplikatoren aus dem Umfeld von Dresdner Kindern und Jugendlichen zu Möglichkeiten der Suchtprävention im Alltag und zu Unterstützungsangeboten von Kontaktpartnern Suchtbeauftragte der Stadt Dresden in der Kommune

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Infobroschüre zur Unterstützung der suchtpräventiven Arbeit in Dresden

Der Wettbewerbsbeitrag ist eine Antwort des Arbeitskreises Suchtprävention Dresden auf die Ergebnisse einer Studie zur Suchtprävention im Freistaat Sachsen (2000) und einer gemeinsamen Befragung von Jugendamt und Gesundheitsamt der Stadt Dresden zur Bedarfsermittlung von Suchthilfestrukturen in Dresden (2000). Außerdem bezieht er die Erfahrungen der Mitglieder des Arbeitskreises aus Anfragen von Multiplikatoren aus Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen und Schulen zur Unterstützung suchtpräventiver Aktionen (Anzahl und Art der Nachfragen zur Unterstützung suchtpräventiver Aktivitäten vor Ort) und Erfahrungen aus Präventionsveranstaltungen in Schulen und Jugendeinrichtungen, die von Arbeitskreismitgliedern begleitet wurden, mit ein.

Mit der Broschüre soll die Umsetzung des Sächsischen Landesplanes zur primären Suchtprävention 2001 auf kommunaler Ebene in der Stadt Dresden befördert werden. Sekundärpräventive Aspekte werden zusätzlich aufgenommen.

Die gemeinsame Befragung von Jugendamt und Gesundheitsamt der Stadt Dresden in Jugendhilfe- und Jugendfreizeiteinrichtungen in kommunaler und freier Trägerschaft in den Allgemeinen Sozialen Diensten des Jugendamtes und in Beratungsstellen (insgesamt 100 Fragebögen, Rücklauf 63 Fragebögen) enthielt auch Fragen zum Suchtmittelkonsum von Dresdner Jugendlichen, zu suchtpräventiven Angeboten vor Ort sowie zum Handlungsbedarf aus Sicht der Multiplikatoren in den befragten Einrichtungen.

Ergebnisse waren u. a.:

1. Die Mehrzahl der Multiplikatoren aus den befragten Einrichtungen benannten einen zunehmenden Suchtmittelkonsum bei Jugendlichen. Am häufigsten wird Alkohol konsumiert aber auch Cannabis. Amphetamine werden ebenfalls von Einrichtungen benannt (Konsum oft bzw. gelegentlich). Andere illegale Drogen spielen eine eher untergeordnete Rolle. Das entspricht auch der Zusammensetzung des Klientels der Jugend- und Drogenberatungsstelle der Stadt.

2. Trotz des beobachteten zunehmenden Konsumtrends, sowie benannter Folgeprobleme des Konsums durch die befragten Multiplikatoren, wird das Thema illegale Drogen von 29 % der Einrichtungen nur selten angesprochen. Bei Alkohol trifft das für 18 % der Einrichtungen zu.

3. Die Fragen nach der suchtpräventiven Arbeit vor Ort beantworteten nur 73 % der antwortenden Einrichtungen. Auf die Frage nach der Art der suchtpräventiven Angebote vor Ort wurden am häufigsten Aufkärungs- und Beratungsgespräche angekreuzt, gefolgt von Informationsveranstaltungen. Lediglich eine Erziehungsberatungsstelle und eine sonstige Einrichtung kreuzten an, Projekte mit emotionalen Lernerfahrungen durchzuführen und sechs Einrichtungen kreuzten sonstige, nicht näher bezeichnete Angebote an. Bereits die Fragestellungen, die von Vertretern der Jugendhilfe selbst formuliert wurden, lassen auf Wissens- und Methodendefizite zu modernen Suchtpräventionsansätzen schließen.

Primärpräventive handlungsbezogene Ansätze zur Entwicklung suchtpräventiver sowie sozialer Kompetenzen werden zu wenig benannt. Das entspricht auch den Ergebnissen der Analyse 2000 zur Suchtprävention in Sachsen durch die Universität Leipzig. Auch hier werden Gesprächsrunden und Vorträge als verbreitetste Methoden zur personenbezogenen Suchtprävention benannt.

4. Die Frage nach dem Zeitfond für suchtpräventive Arbeit wird von den einzelnen Einrichtungen der verschiedenen Bereiche sehr unterschiedlich bewertet. In fast allen Bereichen gibt es sowohl Einrichtungen, die die Zeit für vollkommen oder ziemlich ausreichend halten und andere, die sie als wenig oder gar nicht ausreichend bewerten.

5. In den Antworten auf die offene Frage "Wo sehen Sie dringenden Handlungsbedarf auf dem Gebiet der Suchthilfe in Dresden?" wurden am meisten Aufklärungs- und präventive Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Elternarbeit, Fortbildung des pädagogischen Personals benannt (49 von insgesamt 92 Nennungen).

Die geplante Broschüre greift den festgestellten Handlungsbedarf auf und soll einen Beitrag zur Umsetzung des Sächsischen Landesplanes zur primären Suchtprävention in der Stadt Dresden leisten. Außerdem sind die Erfahrungen der Arbeitskreismitglieder aus Präventionsveranstaltungen in Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen sowie aus der Beratungslehrerausbildung (Baustein Suchtprävention, Weiterbildungsveranstaltungen der JDB) in die Erarbeitung der Broschüre mit eingeflossen. Ebenso wurden Nachfrageverhalten und Art der Nachfragen von Schulen, Elternräten und Jugendhilfeeinrichtungen zur Unterstützung suchtpräventiver Aktionen, Veranstaltungen berücksichtigt.

Sie enthält zum einen kurze Ausführungen zu fachlichen Fragen der Suchtprävention, die für die Präventionsarbeit von Multiplikatoren im Alltagsumfeld von Kindern und Jugendlichen hilfreich sein können und zum anderen Informationen zu den in der Stadt vorhandenen Unterstützungsmöglichkeiten mit den konkreten Zugangs- und Rahmenbedingungen. Die Mulitiplikatoren sollen dadurch genauere Informationen über die regionalen Ansprechpartner und deren Angebote für die Planung und Gestaltung der Suchtprävention vor Ort erhalten.

Die inhaltliche Überarbeitung durch die Mitglieder des Arbeitskreises Suchtprävention soll am 15. Februar 2002 abgeschlossen sein. Ein erster Druck in ansprechender, öffentlichkeitswirksamer Form ist im zweiten Quartal 2002 geplant. An der Finanzierung werden sich mehrere der im Arbeitskreis vertretenen Institutionen beteiligen.

Die Broschüre soll in einer ersten Auflage von 1000 Stück gedruckt und durch die Mitglieder des Arbeitskreises in geeigneter Form (keine Postversendung) an die jeweiligen Kontaktpartner in Schulen, Jugendhilfe- und Jugendfreizeiteinrichtungen, sowie an Eltern (insbesondere an die Elternräte der Schulen) ausgegeben werden.

Als Evaluationsinstrument ist ein Fragebogen enthalten, der die Adressaten um Rückmeldung zur Nützlichkeit der Broschüre für ihre Arbeit, zu weiteren Unterstützungswünschen und zum Änderungsbedarf von Rahmenbedingungen vor Ort bittet. Diese Rückmeldungen sollen in die weiteren Überlegungen zur kommunalen Suchtprävention in Dresden einfließen. Nach Auswertung der Rückmeldungen zur ersten Auflage ist kurzfristig eine Nachauflage geplant, in die noch Änderungen aus den Erfahrungen mit dieser ersten Auflage eingearbeitet werden können.

Mit der Broschüre werden insbesondere folgende Ziele verfolgt:

1. Verbesserung der Bedingungen für die Suchtpräventionsarbeit überall dort, wo Kinder und Jugendliche in Dresden ihren Alltag verbringen (insbesondere in Kindergärten, Schulen, Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, Kinder-und Jugendfreizeitangeboten). Die Aufmerksamkeit von Multiplikatoren aus diesen Bereichen für suchtpräventive Wirkungsmöglichkeiten vor Ort soll erhöht und Interesse an Erfahrungsaustausch und Vernetzung geweckt werden.

2. Durch Informationen zu den Unterstützungsangeboten vor Ort, zur Spezifik dieser Angebote und zu den Zugangsbedingungen soll die Vernetzung im Sinne moderner und kontinuierlicher Suchtprävention im Alltag gefördert werden. Aktionismus gilt es nach und nach zu überwinden.

3. Durch die Bekanntgabe von Informationsmöglichkeiten zu Fortbildungs- und Schulungsmöglichkeiten zur praktischen Umsetzung geeigneter Methoden der Suchtprävention soll erreicht werden, nach und nach das methodische Repertoire der Multiplikatoren vor Ort zu erweitern.

4. Durch verstärkte Rückmeldungen von Multiplikatoren aus der Praxis kann die strategische suchtpräventive Arbeit in der Stadt neue Impulse erhalten.

5. Eine Nachnutzung der Broschüre in anderen Kommunen ist denkbar, wenn anstelle der Dresdner Unterstützungsangebote zur Suchtprävention die jeweiligen regionalen Angebote aufgeführt werden.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • Darstellung von Suchtprävention als alltägliche Aufgabe aller am Erziehungsprozeß Jugendlicher Beteiligten
  • den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
  • den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern
Gibt es Minimalziele?: 

ja, Erhöhung der Aufmerksamkeit von Multiplikatoren in o.g. Bereichen für suchtpräventive Wirkungsmöglichkeiten vor Ort und wecken von Interesse zu Erfahrungsaustausch und Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit für die Projekt- und Präventionsangebote in Dresden

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • AK Suchtprävention
  • Suchtbeauftragte/r
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

keine Antwort

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

Schlussfolgerung aus Studie zur Primärprävention im Freistaat Sachsen (2000) und einer Befragung von Jugendamt und Gesundheitsamt der Stadt Dresden zur Bedarfser- mittlung von Suchthilfestrukturen in Dresden (2000); Anfragen von Multiplikatoren bei Arbeitskreis-Mitgliedern zur Unterstützung suchtpräventiver Aktionen vor Ort; Kommunale Umsetzung des Landespräventionsplanes

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

1. Zielgruppe war auch Adressat o.g. Studie/Befragung, 2. schriftliche Rückmeldung der Adressaten der Infobroschüre mit beiliegendem Fragebogen enthält auch Fragen zu zu- sätzlichen Unterstützungswünschen, Rahmenbedingungen, ... Diese Rückmeldungen werden in kommunaler Präventionsarbeit berücksichtigt.

An welchen Bedürfnissen der Zielgruppe wird angeknüpft?: 

an Unterstützungswünschen für die suchtpräventive Arbeit vor Ort durch Fachkräfte, insbesondere auch nach methodischen Hilfen und Informationsmöglichkeiten zum aktuellen Suchtmittelkonsum und Folgeproblemen in Dresden

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Ausbilder / Ausbilderinnen
  • Eltern (Mütter/Väter) (Schwerpunkt)
  • Erzieher / Erzieherinnen (Schwerpunkt)
  • Jugendarbeiter / Jugendarbeiterinnen (Schwerpunkt)
  • Lehrer / Lehrerinnen (Schwerpunkt)
  • Sozialarbeiter / Sozialarbeiterinnen (Schwerpunkt)
  • Sozialpädagogen / Sozialpädagoginnen (Schwerpunkt)
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

nein

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Betriebe und Ausbildungsstätten
  • Jugendarbeit und Jugendhilfe (Schwerpunkt)
  • Kindergärten und Kindertagesstätten (Schwerpunkt)
  • Schulen (Schwerpunkt)
  • Sonstige Freizeitaktivitäten (Schwerpunkt)
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Gesundheitsamt (federführend)
  • Jugendamt
  • Personalamt (Sozialdienst)
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
  • andere Vereine
  • Freie Träger
  • Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
  • Krankenkassen
  • Polizei
  • Sonstige
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
  • Landesstelle gegen die Suchtgefahren
  • Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V.
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
  • Arbeitsgemeinschaft
  • Fallweise Kooperation im Bedarfsfall
  • Vorbereitung und Auswertung nach Bedarf (gemeinsam)
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

2000

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

2002

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

wahrscheinlich gesichert

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

ja, 1. Informationsbroschüre enthält Fragebögen für Rückmeldungen von Multiplikatoren zur Nutzung des Angebotes, Rahmenbedingungen vor Ort und weiteren Unterstützungswünschen, ... >Rückmeldungen werden bei zukünftiger Präventionsplanung berücksichtigt 2. Beschreibung der fachlichen Standards und notwendiger Rahmenbedingungen für Unterstützungsmöglichkeiten der Präventionsarbeit vor Ort durch Suchtfachkräfte 3. detaillierte Informationen für Multiplikatoren zur Spezifik der unterschiedlichen Unterstützungsangebote in Dresden

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

nein

Welche anderen Neuerungen der Suchtprävention in Ihrer Kommune enthält der Wettbewerbsbeitrag darüber hinaus? : 

Stärkere Einbeziehung von Multiplikatoren aus dem Alltagsumfeld von Kindern und Jugendlichen in die strategische Planung der kommunalen Suchtprävention, Förderung der Vernetzung der kommunalen Suchtprävention über einen längeren Zeitraum, Unterstützung einer kontinuierlichen Prävention im Alltag von Kindern und Jugendlichen

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

ja, 2001

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

ja, 1) Suchtprävention Sachsen, Analyse 2000, Universität Leipzig 2) Jugendamt/Gesundheitsamt Befragung von Jugendhilfe- und Jugendfreizeiteinrichtungen zu Bedarfsermittlung Suchthilfestrukturen 2000

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Informationsvermittlung
  • Setting-Ansatz mit kontinuierlicher Optimierung der Suchtprävention
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Andere, Unterstützung der Prävention im sozialen Umfeld von Kindern und Jugendlichen (Setting-Ansatz) durch Informationen zu Präventionsansätzen, zu Kontaktpartnern, zu Präventionsprojekten, Fortbildungsangeboten und Bezugsmöglichkeiten von Info-Material in Dresden.
Welche Materialien und Medien kommen zum Einsatz?: 

Gezielte Verteilung einer Informationsbroschüre über die Mitglieder des Arbeitskreises Sucht-prävention in geeigneter Form (keine Postwurfsendung)

Welche Fortbildungsangebote für die Multiplikatoren werden angeboten?: 

siehe Infobroschüre: u. a. - Schulungen zur praktischen Umsetzung von Präventionsprojekten (SLfG) - Beratungslehrerausbildung (JDB) - Informations- und Erfahrungsaustausch für Multiplikatoren auf Anfrage (JDB) - Multiplikatorenarbeit der Polizei auf Anfrage

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

ja, bis zu 3 Jahre