Berlin

Einreichende Dienststelle: 
Abt. Jugend, Familie und Gesundheit, Plan- und Leitstelle Gesundheit
Name des Ansprechpartners: 
Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin
Straße/Postfach: 
12591 Berlin
Postleitzahl: 
10178
Bundesland: 
Berlin
E-Mail des Ansprechpartners: 
pls-ges.marzahn-hellersdorf@berlin.de
Internetadresse der Kommune: 
http://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Suchtverbund Marzahn-Hellersdorf

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin
Abt. Jugend, Familie und Gesundheit
Plan- und Leitstelle Gesundheit
12591 Berlin
pls-ges.marzahn-hellersdorf@berlin.de

1 Sucht

1.1 Suchtverbund Marzahn-Hellersdorf

Seit dem 15.06.2000 gibt es für den jetzigen Großbezirk (und die damalige Region) Marzahn-Hellersdorf den Suchtverbund. Der Suchtverbund ist ein freiwilliger Zusammenschluss von öffentlichen und freien Trägern der Suchtkrankenhilfe und Suchtprävention, die sich durch ihre Mitgliedschaft zu einer verbindlichen Zusammenarbeit verpflichten. Einzelheiten regeln die Geschäftsordnung und der Kooperationsvertrag.

1.1.1 Zielsetzung

Mit dem Suchtverbund wird das Ziel verfolgt, die Arbeit der Träger mit den Tätigkeitsfeldern Prävention, Therapie, Nachsorge, Selbsthilfe und/oder Betreuung effektiver miteinander zu verknüpfen, deren fachliche Kompetenzen im Umgang mit Suchtgefährdeten und Suchtkranken anderen Einrichtungen zur Verfügung zu stellen, um so das Hilfenetz verbindlicher und am Einzelfall orientiert aufzubauen. Das Mehr an Transparenz soll die Entwicklung einer gemeinsamen, zukunftsorientierten und effektiven Suchtarbeit unterstützen und den Klienten die Orientierung im Suchthilfesystem erleichtern.

1.1.2 Mitglieder

Per 30.06.02 waren folgende Träger Mitglied im Suchtverbund:

  • Caritasverband für Berlin e.V. mit dem Berliner Krisendienst Region Ost
  • Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin, Abt. Jugend, Familie und Gesundheit
  • BOA e.V. mit der Jugend- und Drogenberatung Marzahn
  • Förderverein für Jugend- und Sozialarbeit e.V.
  • Landesjugendamt mit dem Mobilen Team zur Suchtprävention Marzahn-Hellersdorf
  • Landesschulamt mit der Bezirkskoordinatorin für die Arbeit der Kontaklehrer
  • Mittendrin in Hellersdorf - Verein zur Integration Behinderter e.V.
  • MUT Gesellschaft für Gesundheit mbH - ein gemeinnütziges Unternehmen der Ärztekammer Berlin mit der Selbsthilfekontaktstelle Hellersdorf in der Donizettistraße
  • pad e.V. Eltern und Jugendliche gegen Drogenmissbrauch mit der Kontakt- und Beratungsstelle für Suchtprävention "die Waage"
  • Stiftung zur Förderung von Lebenskompetenzen mit der Tagesgruppe "von wegen"
  • Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH, Klinikum Hellersdorf
  • Wuhletal - Psychosoziales Zentrum gGmbH
1.1.3 Arbeitsweise

Die Grundlage für die Verbundarbeit ist der Kooperationsvertrag. Das beschließende Organ des Suchtverbundes ist die Trägerkonferenz. Diese wird aus den von den Mitgliedern des Suchtverbundes benannten Vertretern gebildet und viermal im Jahr einberufen. Die internen Steuerungsaufgaben nimmt ein Koordinierungsgremium wahr, das aus drei Vertretern der Trägerkonferenz gewählt wird. Zur Umsetzung der Aufgabenschwerpunkte des Suchtverbundes benannte die Trägerkonferenz die folgenden vier ständige Arbeitsgruppen:

  • Arbeitsgruppe Prävention
  • Arbeitsgruppe Fortbildung und Qualitätsentwicklung
  • Arbeitsgruppe betroffenenorientierte Arbeit
  • Arbeitsgruppe Planung, Steuerung und Öffentlichkeitsarbeit

In jeder dieser Arbeitsgruppen können Interessierte mitarbeiten, auch wenn sie nicht Mitglied im Suchtverbund sind.

1.1.4 Zielgruppen

Der Suchtverbund ist Ansprechpartner für

  • Betroffene
  • Angehörige
  • Professionelle der unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereiche und grundversorgenden Bereiche
  • Multiplikatoren auf dem Gebiet der Suchtprävention
1.1.5 Leitlinien

Die Leitlinien für die Arbeit des Suchtverbundes lauten wie folgt:

  • Suchtprävention und Suchtkrankenhilfe verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz
  • Suchtprävention zielt auf Förderung der Lebenskompetenz
  • Gemeindenahen Ansätzen wird der Vorzug gegeben
  • Entwicklung und Umsetzung eines an dem Bedarf des Hilfesuchenden orientierten Hilfeansatzes
  • Sicherung der Kontinuität in der Betreuung
  • Vernetzung der vorhandenen Angebote
  • Suchtspezifische Qualifizierung grundversorgender Bereiche

1.2 Suchtkrankenhilfe

Im Bezirk unterbreiten folgende Anbieter Hilfen für Suchtgefährdete und Suchtkranke:

Träger Art des Angebotes Zielgruppe Mitarbeiter
Wuhletal - Psychosoziales Zentrum gGmbH Beratungsstelle für Süchte Marzahn
  • Information und Beratung
  • Angehörigenberatung
  • Vermittlung in Entgiftung und Therapie
  • ambulante Therapie und Nachsorge
  • Unterstützung bei Klärung sozialer Angelegenheiten
Abhängigkeitskranke und -gefährdete sowie deren Bezugspersonen Ärzte
Psychologen
Sozialarbeiter
  Beratungsstelle für Süchte Hellersdorf
  • Information und Beratung
  • Angehörigenberatung und Angehörigengruppe
  • Vermittlung in Entgiftung und Therapie
  • ambulante Therapie und Nachsorge
  • Unterstützung bei Klärung sozialer Angelegenheiten
Abhängigkeitskranke und -gefährdete sowie deren Bezugspersonen Ärzte
Psychologen
Sozialarbeiter
  Tagesstätte für Suchtkranke
  • Tagesstrukturierung
  • gemeinsames Kochen und Essen
  • Beschäftigung in verschiedenen kreativen Bereichen
  • Einzel- und Gruppengespräche, Krisenintervention, Beratung, Vermittlung, kognitives Training
  • Unterstützung in Behördenangelegenheiten
  • Ausflüge
  • 12 Plätze
Chronisch mehrfachgeschädigte Abhängigkeitskranke Psychologen
Sozialarbeiter
Ergotherapeuten
Hauswirtschaftler
Wuhletal - Psychosoziales Zentrum gGmbH Betreutes Einzelwohnen für Suchtkranke
  • aufsuchende Betreuung
  • individuelle Unterstützung in sozialen und Behördenangelegenheiten, auch Arbeitssuche
  • Hilfestellung bei der Alltagsorganisation
  • Unterstützung zum Erhalt des Wohnraumes
  • Beratung zu Suchtmitteln, Förderung einer Abstinenzmotivation und -fähigkeit
  • Sicherstellung ärztlicher Behandlung, Krisenintervention
  • Aufbau und Erhalt sozialer Kontakte
  • Einzel- und Gruppengespräche, kognitives Training
  • Freizeitanregungen, Ausflüge
  • 28 Plätze
Chronisch mehrfachgeschädigte Abhängigkeitskranke mit eigener Wohnung Psychologen
Sozialarbeiter
BOA e.V. Jugend- und Drogenberatung Marzahn
  • Beratung bei allen Fragen und Problemstellungen, die im Zusammenhang mit Drogenkonsum stehen
  • Therapievermittlung / psychosoziale Begleitung der Substitution
  • Suchtprävention für Jugendliche in Schulen und in Form aufsuchender Arbeit in Jugendeinrichtungen
  • Multiplikatorenschulungen
  • online-Beratung (www.boa-berlin.de)
  • russischsprachige Beratung
  • mobile Beratung in Justizvollzugsanstalten und Krankenhäusern
Jugendliche in Krisen- und Konfliktsituationen
Probierer und Konsumenten psychoaktiver Substanzen
Angehörige und Bezugspersonen
Sozialarbeiter
Soziologen
Erziehungswissenschaftler
Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH, Klinikum Hellersdorf Klinik für Suchtkranke
a) Stationäre Entzugsbehandlung
  • qualifizierte Entzugsbehandlung (Pharmakotherapie, Psychotherapie, Nachsorge)
  • Behandlung bei Psychosen, Krisen und anderen Mehrfachbeeinträchtigungen
  • zwei Akutstationen mit insgesamt 36 Plätzen
Suchtkranke Ärzte
Psychologen
Sozialarbeiter
Beschäftigungstherapeuten
Krankengymnasten
Pflegekräfte
  b)Rehabilitative Entwöhnung
  • 12-wöchige Regelbehandlung incl. mehrwöchiger tagesklinischer Ausleitung
  • Rückfallprophylaxetraining
  • 45 Plätze
  • Kostenübernahme durch Rentenversicherungsträger, Krankenkassen, Träger der Sozialhilfe, Selbstzahler
Alkohol- und Medikamentenabhängige Ärzte
Psychologen
Sozialarbeiter
Beschäftigungstherapeuten
Krankengymnasten
Pflegekräfte
Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH, Klinikum Hellersdorf c) Tagesklinik
  • Phamarkotherapie
  • Psychotherapie
  • Krisenintervention
  • Entzugsbehandlung
  • 10 Plätze
Alkohol- und Medikamentenabhängige Ärzte
Psychologen
Sozialarbeiter
Pflegekräfte
  d) Ambulanz
  • Ambulante Entzugsbehandlung
  • Beratung
  • Nachsorge
  • Mitbehandlung von Begleit- und Folgeerkrankungen
Suchtkranke Ärzte
Psychologen
Sozialarbeiter
Pflegekräfte
  Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
  • Beratung
  • Diagnostik und Komplextherapie bei Comorbidität
  • ambulante und stationäre Entgiftung bei im Vordergrund stehenden Abhängigkeitssyndromen
  • Zusammenarbeit mit Jugendämtern, Fachdiensten, Jugendhilfe- und Therapieeinrichtungen zwecks Einleitung und Durchführung langfristiger Entwöhnungstherapie
  • sozialpädagogisches Casemanagement
Kinder und Jugendliche mit psychiatrisch relevanten Störungsbildern und begleitendem Suchtmittelmissbrauch/-abhängigkeit (Comorbidität) Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie
Psychologen
Kinder- und Jugendlichentherapeutin
Sozialarbeiter
Pflegekräfte
Mittendrin in Hellersdorf - Verein zur Integration Behinderter e.V. Betreutes Einzelwohnen
  • Hilfe bei der Herstellung eines stabilen Tagesablaufes
  • Förderung soziale Kontakte
  • Förderung der Abstinenzwilligkeit und Abstinenzfähigkeit
  • spezielle Veranstaltungs- und Gesprächsangebote
  • Hilfe bei der Bewältigung alltäglicher Probleme
  • Unterstützung bei der Wiederaufnahme einer Arbeit
  • 12 Plätze
psychisch Kranke mit Suchtproblematik und chronisch Abhängigkeitskranke (Alkohol) mit eigenem Wohnraum Sozialpädagogen
Sozialarbeiter
  Wohngemeinschaft für Menschen mit Suchtproblematik
  • Fähigkeiten und eigene Strategien zur Problemlösung fördern
  • Förderung der Selbstständigkeit
  • Abstinenzfähigkeitfür das Leben im eigenen Wohnraum entwickeln
  • Möglichkeit einer Beschäftigung im Zuverdienstbereich
  • Voraussetzung für die Aufnahme ist die Akzeptanz der Hilfen und die Anerkennung einer Änderung der eigenen Lebenssituation
Menschen mit Abhängigkeitserkrankung und zusätzlicher geistiger/ seelischer Behinderung Sozialpädagogen
Sozialarbeiter
Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin, Gesundheitsamt Sozialpsychiatrischer Dienst
  • Beratung und psychosoziale Betreuung Erwachsener, die eine Suchterkrankung haben
  • Beratung von Angehörigen und Bezugspersonen
  • Vermittlung von Hilfen
u.a. Suchtkranke und deren Angehörige Ärzte
Psychologen
Sozialarbeiter

Verschiedene Träger und Einrichtungen bieten auch Selbsthilfegruppen für die verschiedensten Themenbereiche an. Die genaue Übersicht ist der Broschüre "Netzwerk Sucht" der Plan- und Leitstelle Gesundheit zu entnehmen. Diese Broschüre erhalten Sie in allen Bürgerämtern.

1.3 Suchtprävention

Suchtpräventive Arbeit wird im Bezirk hauptsächlich durch folgende Anbieter geleistet:

Träger Art des Angebotes Zielgruppe Mitarbeiter
pad e.V. Eltern und Jugendliche gegen Drogenmissbrauch Kontakt- und Beratungsstelle für Suchtprävention "die Waage"
  • Projektreihen für Schulklassen zum Thema Sucht und Drogen
  • Weiterbildung und Multiplikatorenarbeit
  • peer-groups-Ausbildung und Anleitung
  • suchtvorbeugende und Erziehungsberatung von Kindern, Jugendlichen, ihren Eltern und anderen Bezugspersonen
  • Selbsthilfegruppe für Eltern von drogenmissbrauchenden und abhängigen Jugendlichen
Kinder
Jugendliche
junge Erwachsene
Eltern
Lehrer
Erzieher
Sozialarbeiter und andere Bezugspersonen
Sozialarbeiter/So-zialpädagogen mit therapeutischer Zusatzausbildung
Landesjugendamt Mobiles Team zur Suchtprävention Marzahn-Hellersdorf
  • für Jugendliche
    • Mädchenarbeit
    • Projekte
    • Workshops
    • Ausstellungen
    • Bildungsangebote
    • Themenzentrierte Gruppenarbeit
    • Beteiligungsmodelle
    • Medienpädagogik
    • Berufsorientierung
    • Jugendkulturarbeit
  • für Multiplikatoren
    • Impulse für Gruppen- und Projektarbeit
    • Initiieren von Fachdiskussionen und Fortbildungen
    • Beratung
    • Vermittlung von Theorieansätzen
    • Methodentraining
    • Entwicklung von Arbeitsmaterialien

voraussichtlicher Einsatz im Bezirk von 2001 -2005

Jugendliche ab 12 Jahren
Multiplikatoren
Lehrer
Sozialarbeiter
Landesschulamt Kontaktlehrer für Suchtprophylaxe an der Schule
  • Wissensvermittlung an Schüler, Lehrer und Eltern
  • Beratung von betroffenen Schülern und Lehrern und deren Angehörigen
  • Unterstützung bei der Gestaltung von Projekttagen
  • bei schwerwiegenden Problemlagen Vermittlung an geeignete Beratungsstellen/ Fachkräfte
Kinder
Jugendliche
Lehrer
Eltern
an jeder Schule ein geeigneter Lehrer

Auch einige Anbieter der Suchtkrankenhilfe unterbreiten bei Bedarf und punktuell Angebote der Suchtprävention. Das geschieht dann meistens auf Informationsveranstaltungen, in Gesprächsrunden, bei Projekttagen und dient neben der Vorstellung der eigenen Arbeitsweise der Informationsvermittlung über Formen, Merkmale, Entwicklung, Ursachen und Auswirkungen von Abhängigkeiten.

1.4 Suchtstatus 2001

Die Bemühungen, detailliertes Datenmaterial zusammenzutragen, um die Zahl von Sucht-erkrankungen von Einwohnern unseres Bezirkes bzw. die Verbreitung von Straftaten mit der Nähe zu Drogenkonsum zu dokumentieren, scheiterten vorerst. Das lag nicht an der Bereitschaft der Träger für die Zuarbeit, sondern im Wesentlichen an folgenden Gründen:

  • unterschiedliche Dokumentationssysteme (Destas/Horizont, Moonlight)
  • überregionale Zuständigkeit einzelner Träger
  • andere Schwerpunktsetzung bei der Datenerfassung
  • anderer Zuschnitt des Zuständigkeitsbereiches (Polizei)
  • Erfassung nach Tatort und nicht nach Wohnort (Polizei)

Hier wird es notwendig sein, die an die zuständige Senatsverwaltung gemeldeten Daten nach den von uns gewünschten Kriterien Alter Geschlecht Stoffgruppe/Suchtform Mischkonsum
zu analysieren bzw. mit unseren Partnern der Suchtkrankenhilfe kleine Veränderungen in der Datenerfassung zu vereinbaren, sodass künftig ohne großen zusätzlichen Aufwand die gewünschten Daten zur Verfügung stehen. Nichtsdestotrotz gelang es dank der fleißigen Unterstützung unserer Partner in der Suchtkrankenhilfe und angrenzender Bereiche (Jugendgerichtshilfe, Polizei), Zahlen zusammenzutragen und somit erstmals einen Suchtstatus für unseren Bezirk zu beschreiben:

a) Suchtkrankenhilfe
Es begaben sich etwa 1.546 Einwohner des Bezirkes in Behandlung, die sich wie folgt auf Stoffgruppen bzw. Suchtformen verteilen:

Alkohol Nikotin Medikam. illeg. Drog. Polytoxik. Essen Spielen sonstige
1.304 3 22 124 25 23 30 15

b) Polizeiliche Kriminalstatistik für Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG)
Die Direktion 7 des Landesschutzpolizeiamtes registrierte im Jahr 2001 für unseren Bezirk 342 Straftaten bzgl. des Verstoßes gegen das BtMG, wobei anzumerken ist, dass die Daten nach dem Tatortprinzip registriert werden und nicht nach dem Wohnort des Beschuldigten.

Cannabis Ecstasy Kokain Heroin sonstige
266 21 10 17 28

c) Jugendgerichtshilfe
Die Jugendgerichtshilfe unseres Bezirkes arbeitet nach dem Wohnortprinzip und betreut demzufolge in Marzahn-Hellersdorf wohnende Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 14 und 21 Jahren, wenn diese gegen Gesetze verstoßen haben. Ein Verfahren wegen Verstoß gegen das BtMG wurde im Jahr 2001 gegen 174 junge Menschen (157 männlich, 17 weiblich) abgeschlossen. Schätzungsweise 80% davon betrafen die Cannabisprodukte Haschisch und Marihuana. Die Rolle des Alkohols bei Straftaten wird statistisch nicht erfasst. Eine Ausnahme bilden die Fälle von Trunkenheit im Straßenverkehr/ Vollrauschtat (ab 2 Promille Blutalkohol!). Davon gab es im vergangenen Jahr geschätzte 20 Fälle.

d) Daten einer Umfrage in Hellersdorf aus dem Jahr 2000
Die Fachgruppe Suchtprävention des Bezirksamtes Hellersdorf führte im Jahr 2000 eine Umfrage zu Formen süchtigen Verhaltens in sechsten und neunten Klassen des Bezirkes durch. Das war eine Folgeuntersuchung einer im Jahr 1997 durchgeführten Befragung an allen sechsten Klassen der Hellersdorfer Grundschulen. Allerdings wurden im Jahr 2000 neben Alkohol und Nikotin erstmals auch nach dem Konsum illegaler Drogen gefragt. Mit "ja" antworteten auf die folgenden Fragen:

  von den sechsten Klassen
Trinkst Du alkoholische Getränke? 45,8%
Hattest Du schon Kontakt zu Nikotin? 45,2%
illegalen Drogen? 4,4%
  von den neunten Klassen
Hattest Du schon Kontakt zu Alkohol? 88,8%
Nikotin? 67,1%
Cannabis? 27,3%
Ecstasy? 7,3%
Speed/Amphetamine? 6,4%
Kokain? 4,3%
Heroin? 1,6%
sonstiges 6,2%

Es wird der hohe Verbreitungsgrad der legalen Drogen Alkohol und Nikotin deutlich, auch schon in sehr jungem Alter. Die Verbreitung der illegalen Drogen entspricht inzwischen dem Bundesdurchschnitt.

1.5 Ausblick

Seit dem 01.03.2002 arbeitet im Bezirk ein Suchtbeauftragter. Das war eine kluge Entscheidung der Bereiche Jugend und Gesundheit des Bezirksamtes, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden und das Erreichte zu erhalten bzw. bedarfsgerecht auszubauen. Suchtprävention bleibt eine Schwerpunktaufgabe in Berlins jüngstem Bezirk. Dabei sollten verstärkt die am weitesten verbreiteten und zudem noch gesellschaftlich akzeptierten Drogen Alkohol und Nikotin in den Mittelpunkt der Arbeit gestellt werden. Folgende Argumente sprechen dafür:

  • Alkohol ist eine der wenigen Drogen, die das Gehirn angreifen
  • Nikotin besitzt ein Abhängigkeitspotenzial (Bindungskraft des Konsumenten an den Suchtstoff), das dem von Heroin und Kokain mindestens gleichzusetzen ist
  • je jünger die Konsumenten von Alkohol und Nikotin, um so größer die körperlichen Schädigungen und um so kürzer der Weg bis zur Ausprägung eines Suchtverhaltens
  • Cannabis wird meistens geraucht. Wer also nicht gelernt hat zu rauchen, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch keine Cannabisprodukte konsumieren.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

nein

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: