Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
1. Organisation des Projektes: Was Ist LOS?
- LOS ist ein Projekt der Rotary-Clubs und verschiedener Träger in Bayern -
Hier: Die 3 Augsburger PC's und Caritas Verband Augsburg; - Initiiert wurde das Projekt im März 1999 vom Rosenheimer-Anti-Drogen-Modell e.V. und den Rotary-Clubs: Chiemsee, Rosenheim und Wasserburg.
Durch die Rotary-Vernetzung verbreitete sich das Projekt auch über Rosenheim hinaus in andere Städte, wie Augsburg, oder Bayreuth.; - Die LOS-Präventionsstelle ist bei einem gemeinnützigen oder kommunalen Träger angesiedelt - Hier; Caritasverband Augsburg
Finanziert wird die Stelle für 3 Jahre von den örtlichen Rotary-Clubs -
Hier: RC-Augsburg, RC-Fuggerstadt, RC-Römerstadt
Geplant ist eine Anschlussfinanzierung über Sponsoren
2. Entstehung des Projektes: Warum geht's so früh LOS?
Es ist wissenschaftlich belegt, dass Prävention gar nicht früh genug beginnen kann. Auch pädagogische Erkenntnisse, aktuelle Zahlen und die Erfahrungen aus der Beratung von Abhängigen sprechen für einen frühen Beginn der Präventionsarbeit:
- Sucht ist bei vielen Abhängigen eine Art "Problemlöse-Strategie", die bereits von Klein auf erlernt wurde
- Lebenskompetenzen, die vor Sucht und Gewalt schützen können, müssen bereits in der Kindheit erlernt und eingeübt werden
- Positive Veränderungen (z.B. Interaktion in der Familie) sind bei Kindern im Vergleich zu Jugendlichen noch gut möglich.
- Frühe Vermittlung von Hilfen an die Familie können auch spätere Fehlentwicklungen vorbeugen
- Die Gefährdung beginnt immer früher
(Einstieg für Alkohol und Zigaretten derzeit bei 10J. - laut DHS-2000)
Das Rosenheimer-Anti-Drogen-Modell machte in den letzten 10 Jahren ebenfalls die Erfahrung - sowohl in der Beratungsarbeit als auch in der Präventionsarbeit an Schulen -das Prävention nicht früh genug beginnen kann.
So entstand die Idee, bereits in Kindertagesstätten gezielt mit Präventionsarbeit zu beginnen. In Kooperation mit den 4 Örtlichen Rotary-Clubs wurde in Rosenheim die 1. Präventionsstelle geschaffen und eine hauptamtliche Sozialpädagogin für diese Arbeit angestellt.
3. Stärken des LOS-Konzeptes: Warum brauchen wir LOS?
- Frühzeitiger Beginn der Präventionsarbeit
- Individuelle Umsetzung
- Kontinuierlich und langfristig
- Ausrichtung auf Sucht und Gewalt
- Ausrichtung auf Kinder und Eltern durch Fortbildung und Beratung der Erzieherinnen
- Integration bereits laufender sucht- und gewaltpräventiver Projekte in Kindertagesstätten
- Koordinierte Vernetzung der Präventionsarbeit durch eine übergeordnete Distrikt-Präventionskraft, angesiedelt im Beta-lnstitut, Augsburg
- Qualitätssicherung, durch gemeinsame Weiterentwicklung und damit kontinuierlicher Verbesserung der Präventionsarbeit von LOS in Diskussion mit den Fachberatungen und Erzieherinnen.
- Wissenschaftliche Begleitung durch das Beta Institut, Augsburg
(Prof. Petermann unter Einbeziehung des IFT) - Geplante flächenhafte Verbreitung (Distrikt 1840, benachbarte Distrikte, bei Bewährung über Governorrat in allen Distrikten der BRD)
- Gesicherte Finanzierung durch Rotary und Sponsoren
- Einbeziehung des Staates:
Die Zertifikate des LOS-Grundseminares werden von Frau Staatsministerin Stewens (Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen) unterzeichnet. - Hilfe zur Selbsthilfe durch Multiplikatoren-Ansatz
Qualität und Qualitätssicherung im LOS-Projekt
1. Struktur-Qualität
- Schriftliche Konzeption der Bausteine für die Multiplikatoren-Schulung in Sucht- und Gewaltprävention liegt vor
- Koordinierung und Beratung der Praktiker (hier Erzieherinnen} geschieht durch:
- Büro-Sprechzeiten der LOS-Fachkraft
- Team-Beratung vor Ort im Kindergarten vor Elternabenden oder vor und während Projekten zur Sucht- und Gewaltprävention
- Zur Koordinierung und Kollegialen Beratung dienen die Zirkel-Treffen. Die Zirkel-Treffen sind Praxis-Austausch-Treffen, die von der LOS-Fachkraft moderiert werden. Außerdem gibt die Fachkraft zum jeweiligen Thema noch kurze und aktuelle Inputs.
2. Prozeß-Qualität
- Die LOS-Arbeit ist sehr langfristig angelegt - Fernziel ist die Aufnahme von kontinuierlicher"Sucht- und Gewaltpräventiver Arbeit" in alle Konzeptionen der Kindertagesstätten.
- Die LOS-Fachkraft hat im Idealfall eine Ausbildung als Erzieherin, Berufserfahrung in der Kindergartenarbeit sowie ein Studium der Sozialpädagogik mit Erfahrungen in der Erwachsenenbildung.
- Die teilnehmende Zielgruppe sind in der Regel die Erzieher und Eltern aller Kindertagesstätten einer Stadt und eines Landkreises
- Erzieher und Eltern sind unsere Zielgruppe, weil Sucht- und Gewaltprävention maßgeblich in Familien stattfindet und stattfinden muß. Die Erzieher im Kindergarten sind im Gegensatz zu Lehrern oft Vertrauenspersonen für die Familien. An sie werden Probleme mit den eigenen Kindern noch ganz offen -und oft verbunden mit der Bitte um Beratung herangetragen. So sind Erzieherinnen In Kindertagesstätten oft die Ersten, die frühzeitig Unterstützung und Hilfe vermitteln können {z.B. durch Verweis an Erziehungsberatung, oder Arzt) Auch ist die Schwelle eine Beratungsstelle aufzusuchen viel höher als das Gespräch mit der vertrauten Erzieherin aus dem Kindergarten. Um diese Ressource flächendeckend nutzen zu können haben wir uns für Multiplikatoren-Seminare , Elternabende und Zirkel-Treffen als Kernstücke der LOS-Arbeit entschieden.
- Bedarfsanalysen zu welchen Themen Fortbildungen oder Praxis-Austausch gewünscht werden laufen seit Anbeginn des Projektes
- Breite Beteiligung wird durch Mailing-Aktionen, langfristige Terminplanung, Pressearbeit und durch die enge Zusammenarbeit mit den Fachberatungen und Trägervertretern der Kindertagesstätten erreicht.
- Mit den Haupt-Prozeßen der LOS-Arbeit:
- Seminare
- Elternabende
- Praxis-Austausch (=Zirkel-Treffen}
wird am Bedürfnis der Erzieher nach Information, Ausbildung und Unterstützung für Ihre praktische Arbeit angeknüpft. (Immer Thema: Sucht- und Gewaltprävention)
Auch die Eltern der Kinder haben ein großes Bedürfnis nach Aufklärung, Bestätigung Ihres Erziehungsverhaltens oder praktischen Hilfen für den Umgang mit ihren Kindern in schwierigen Situationen (Gruppendruck, Femsehen, Süssigkeiten, sinnvoll Grenzen setzen) Dokumentation erfolgt derzeit durch Jahresbericht und Statistik, sowie durch schriftlich ausgefüllte Evaluationsbögen bei Seminaren und Elternabenden. Ab 2002 wird eine hauptamtliche wissenschaftliche Begleitung.angestrebt. Über das Beta-lnstitut, Augsburg, an deren Ende eine schriftliche Auswertung vorliegen wird. - Minimalziel: Aufklärung und Information über die Notwendigkeit von Sucht- und Gewaltprävention bereits im Vorschulalter bei Erziehern, Eltern und Öffentlichkeit.
- Teilzeile:
- Verständnis und Bejahung dieser Notwendigkeit in der breiten Bevölkerung
- möglichst breite Teilnahme der Erzieherinnen aus den Kitas an den LOS-Seminaren
- und Zirkel-Treffen
- möglichst flächendeckend Elternabende in den Kitas
- Ziel: Praktische Umsetzung von Sucht- und Gewaltprävention in möglichst vielen Kindertagesstätten
Schriftliche Verankerung von sucht- und gewaltpräventiver Arbeit in den pädagogischen Konzeptionen der Kindertagesstätten. - Einige Seminargruppen hatten 6 Monate nach Ende des Grundkurses ein "Nachtreffen", um ein "Review" durchzuführen:
Was hat sich seit dem Seminar in den Einrichtungen getan, was wurde umgesetzt, welche Fragen und Probleme sind aufgekommen - welche positiven Ergebnisse gibt es
Eine Befragung, darüber was die LOS-Arbeit in der Praxis verändert hat gab es bei bisher 10 Kindergärten - Eine umfassende schriftliche Befragung aller Kindergärten zu diesem Thema ist gerade in Vorbereitung (ist für Frühjahr 2002 geplant).
3. Ergebnisqualität
- Die oben genannten Ziele, Teilziele und Minimalziele wurden weitgehend erreicht. Eine Beteiligung von fast 50% aller Einrichtungen (von knapp 200-Gesamt) war bereits nach 1 Jahr gegeben. In den folgenden 2 Jahren gab es auch noch kleine aber kontinuierlich Zuwächse an Beteiligung - Spitze war eine Öffentliche Veranstaltung mit mehr als 500 Teilnehmern.
- Die Seminar-Teilnehmerinnen stellten als Ergebnisse der LOS-Arbeit fest:
- dass Sie neue Informationen erhalten haben und daraufhin auch pädagogische Arbeit verändert haben
- dass sie im Umgang und in der Beratung von Eltern viel sicherer geworden sind z.B. im Bezug auf Gespräche über: Fernsehen, Schnuller, Süssigkeiten,
- dass sie sich in Teilen Ihrer bisherigen Arbeit bestätigt und zur Weiterführung ermutigt fühlen.
- dass sie in die Lage versetzt wurden eigene Projekte durchzuführen oder zu entwickeln.
- dass sie zum ersten Mal die Wichtigkeit der Themen Sucht- und Gewaltprävention für den Vorschulbereich erfasst haben und sich deshalb weiter mit diesem Thema befassen werden.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
- Austausch und Vernetzung der Einrichtungen bezüglich präventiver Arbeit
- Begleitung und Unterstützung von Eltern
- den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
- einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
- Förderung von Lebenskompetenzen bei Kindern (=Sozialkompetenz, Kommunikationskompetenz, Handlungskompetenz)
- Information und Sensibilisierung der Öffentlichkeit
ja, Aufklärung und Information über die Notwendigkeit von Sucht- und Gewaltprävention im Vorschulalter bei Erziehern, Eltern und Öffentlichkeit
- die 3 Augsburger Rotary-Clubs
nein
1. Prävention soll frühstmöglich beginnen: -weil Veränderungen in den Interaktionsmustern der Familie noch gut möglich sind -weil schützende Lebenskompetenzen früh erlernt werden sollen -weil früh vermittelte Hilfen spätere Fehlentwicklungen verhindern können 2. Prävention soll flächendeckend, kontinuierlich und langfristig sein: dies kann durch den Multiplikatoren-Ansatz, durch die Vernetzungs-Strategie und durch die Verankerung in Pädagogischen Konzeptionen erreicht werden
-Enge Kooperation mit Trägern und Fachberatungen der Kindergärten vor Ort die die LOS-Seminare empfehlen bzw. die Erzieherinnen dafür freistellenund nach Möglichkeit auch die Kosten für die Fortbildung tragen. -Kooperation mit anderen Institutionen, die auch präventiv arbeiten -Regelmäßige Information über LOS Angebote durch Versendung von Seminarprogrammen -Regelmäßige Presse Arbeit
Erzieher: Information, Konzepte für die Praxis, Begleitung und Beratung, Hilfen für Elterngespräche und Elternarbeit Eltern: Information, Bestätigung, Ideen für zu Hause, Begleitung und Beratung
- Erzieher / Erzieherinnen (Schwerpunkt)
- KrippenerzieherInnen
- LeiterInnen von Eltern-Kind-Gruppen
nein
- Gesundheitsförderung
- Kindergärten und Kindertagesstätten (Schwerpunkt)
- Jugendamt
- Referat Kindertagesstätten
- Referat Schule, Jugend, Familie
- Freie Träger
- Beta Institut Augsburg (Gemeinnützige Gesellschaft für Sozialmedizinische Forschung und Entwicklung)
- Rotary District-1840
- Fallweise Kooperation im Bedarfsfall
- Projektgruppe
1998
2001
- Die Stelle der Präventionsfachkraft ist zwar auf 3 Jahre befristet (gesichert durch Rotary Finanzierung). Während dieser Jahre soll gezielt eine Anschlußfinanzierung durch Firmen und andere Sponsoren aufgebaut werden. - Ziel ist die Aufnahme von Sucht- und Gewaltprävention in die pädagogischen Konzeptionen der Einrichtungen - Weiteres Ziel ist die koordinierte Fortführung der LOS_Präventionsarbeit in den Schulen. Dies geschieht durch den "Arbeitskreis Primärprävention" dem alle in der Primärprävention tätigen Fachleute der Stadt Augsburg angehören. In einem ersten Schritt wurde ein Präventionsbeauftragter für jeden Schultyp (z.B. Sonderschule, Hauptschule, Realschule, Gymnasium) benannt - der in einem nächsten Schritt alle Schulen dieses Schultyps informiert und für jede einzelne Schule einen verantwortlichen Präventionslehrer findet
gesichert
ja, -Regionale Vernetzung - trägerübergreifend durch Zirkeltreffen -Erarbeitung eigener Projekte als Inhalt der Fortbildung -Verpflichtung ein Projekt in der Einrichtung durchzuführen als Voraussetzung für den Erhalt des Zertifikates als Transfersicherung
ja, Erzieherinnen in KITAs Leiterinnen von Eltern-Kind-Gruppen (z.B. PEKIP oder EKP)
-wissenschaftliche Begleitung durch das Beta-Institut-Augsburg (Eruieren von gemeinsamen Wurzeln von Aggression und Sucht - und Überprüfung der Wirksamkeit der angewandten Präventions-Methoden
nein
ja, während der ersten Multiplikatoren-Ausbildung wurde der Bedarf der Erzieherinnen durch Befragung erhoben. Ergebnisse: Waldprojekt ist bereits bekannt - Bedarf ist Medienpädagogik möglichst aktuell und Hilfen für die Elternarbeit und Gesprächsführung - Bestätigt wurde das Vorstellen verschiedener Präventionsprojekt als Auswahlmöglichkeit
- Konzept der Gesundheitsförderung
- Konzept der Lebenskompetenzförderung
- Andere, Stärkung von Familien durch Elternabende und Gesprächsangebote
- Gemeinde, -Regionale Zirkel-Treffen zum Praxisaustausch über Präventionsthemen und zum unverbindlichen Kennenlernen des Projektes -Großveranstaltungen wie z.B. Ausstellung oder Vorträge -Presse-Arbeit über LOS und Themen zur Prävention
- Protektive Faktoren, -Konfliktfähigkeit erlernen und üben -Umgang mit Frust, Problemen, Niederlagen lernen und üben -positives und realistisches Selbstbewusstsein entwickeln
Beamer- und Overhead-Folien für Seminar und Elternabende Übungen und Spiele für Seminar und Elternabende Spiel, Lieder, Bücher, Übungen für die Kinder - Sinnesparcour, etc.... Los Handbuch mit Informationen über das Projekt und Anleitung zur Einführung des LOS Projektes
Grundkurs Sucht- und Gewaltprävention (24 Std) - 2 Tage + Nachmittage Inhalt: -Entstehung von Sucht und Gewalt -erkennen von Abhängigkeit und Aggression, -Erkennen von Faktoren, die Suchtverhalten oder aggressives Verhalten verstärken, -Umgang mit abhängigen Menschen, Umgang mit aggressivem Verhalten, -Vorstellen verschiedenster Projektideen zur Präventi0onarbeit im Vorschulbereich -Medienpädagogik, -Umgang mit Gruppendruck, -Gesprächsführung-Elternarbeit -Umgang mit Konsum und Süßigkeiten, -Entwicklung und Durchführung eigener Projekte Regionale Zirkel-Treffen 2mal pro Jahr -moderierter Praxisaustausch zu einem Präventionsthema Projekt Begleitung für die Kita-Teams -Vorbereitung von Projekten mit dem Team - und Begleitung und Beratung bei der Durchführung
ja, 3 Jahre und mehr
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