Der MidnightKick trägt dazu bei, Gewalt, Alkohol und Langeweile entgegenzuwirken und eine Kultur der Begegnung und des fairen Wettstreits mit klaren Regeln zu gestalten.
Voraussetzung für das Gelingen des Projekts ist die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten: Der Stadt als Eigner der Halle, des Caritasverbands als durchführende Kraft, des Streetworkers mit einem ehrenamtlichen Mitarbeiter als Projektverantwortlichen und den jugendlichen Teilnehmern.
Ausgangslage
Das Freizeitverhalten der Jugend in Baden-Baden zeichnet sich am Wochenende in der Regel nach dem gleichen Schema ab. Sie gehen bereits früh abends auf die Straße und sind dann oft auch länger bis spät in die Nacht hinein unterwegs. Alkohol spielt hier meist eine nicht unbedeutende Rolle. Gerade freitags wird das Angebot ortsnahen Discos, die auch Jugendlichen unter 18 Jahren die Möglichkeit bietet zu feiern, gerne angenommen. Wer auf Grund des Alters oder fehlender finanzieller Mittel keinen Einlass bekommt oder einfach andere Interessen hat, trifft sich auf öffentlichen Plätzen im Innenstadtbereich, an Bushaltestellen oder anderen beliebten Plätzen. Konflikte mit anderen Nutzern dieser Bereiche sind vorprogrammiert. Es war daher ein Anliegen, Räume und Strukturen zu schaffen, die konfliktfreie Begegnungen ermöglichen und präventive sowie gesundheitliche Aspekte mit einbeziehen und fördern.
Die Mobile Jugendarbeit, seit September 2010 mit einer Vollzeitstelle besetzt, versuchte sich mit diesem Projekt die Tür zu den Jugendlichen zu öffnen. Durch die unmittelbare und emotionale Nähe beim Sport wollte der Streetworker seine Person und seine Arbeit bekannt machen und gleichzeitig Vertrauen zu den Jugendlichen aufbauen. Dies gelingt mit diesem Projekt auch sehr erfolgreich.
Das Projekt MidnightKick findet monatlich, jeden ersten Freitag zwischen 21 Uhr und Mitternacht statt und wird von dem Streetworker und einem ehrenamtlichen Mitarbeiter gemeinsam organisiert, durchgeführt und betreut. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist die Regelmäßigkeit des Angebots. Zunächst über social media und Mundpropaganda bekannt gemacht, ist es mittlerweile ein Selbstläufer geworden. Die jungen Teilnehmer (14 bis 26 Jahren) planen diese Freitage als ihren Event ein ohne Party und Alkohol. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Prinzip der Freiwilligkeit. Die Möglichkeit einer "frei" zugänglichen Turnhalle mit einem Angebot außerhalb der sonst üblichen Verbindlichkeiten, Regeln des Vereinslebens ist für viele ein Anreiz oder sogar der eigentliche Grund des Kommens.