Seit 2004 gibt es in Frankfurt das Projekt HaLT – Hart am LimiT, das zunächst als Bundesmodellprojekt, seit 2008 als Projekt der Stadt Frankfurt umgesetzt wird. In Frankfurt ist die Jugendberatung und Suchthilfe Am Merianplatz des Vereins Jugendberatung und Jugendhilfe e.V. mit der Umsetzung des reaktiven Bausteins beauftragt.
Bis 2011 gab es im Rahmen von HaLT reaktiv eine Kooperation mit einer Frankfurter Klinik. Seit 2012 wird das Projekt unter erweiterten und evidenzbasierten Bedingungen umgesetzt und es nehmen mittlerweile fünf Frankfurter Kliniken an HaLT reaktiv teil.
Da die meisten Einweisungen an den Wochenenden erfolgen, gibt es seit 2012 an jedem Wochenende einen Rufbereitschaftsmitarbeiter, der in die Kliniken fährt, um die Gespräche direkt dort anzubieten. Personen, die unter der Woche eingeliefert werden, werden kontaktiert und erhalten ein Gesprächsangebot in der Beratungsstelle.
Die Teilnahme an HaLT reaktiv ist freiwillig und zeitlich befristet.
Der reaktive Baustein von HaLT wendet sich an Jugendliche und junge Erwachsene bis 21 Jahren, die aufgrund einer Alkoholintoxikation stationär behandelt wurden. Ihnen wird das sogenannte Brückengespräch angeboten, um mit ihnen über das Erlebte ins Gespräch zu kommen und ihnen Informationen über Alkohol vermitteln zu können. Das Gespräch soll dazu beitragen, dass es möglichst nicht zu wiederholten Klinikeinweisungen kommt und eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsumverhalten soll angeregt werden. Vor allem riskante Konsummuster werden hinterfragt und gemeinsam werden Alternativen entwickelt, wie die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Peergroup mit Alkohol umgehen können oder andere Formen der Grenzerfahrung oder der Entspannung für sich finden können.
Auch den Eltern wird ein Gespräch angeboten, um deren Fragen und Sorgen zu thematisieren. Bei Bedarf können die Familien eine längerfristige Begleitung in der Beratungsstelle in Anspruch nehmen.
Eine gut funktionierende Kooperation mit den Kliniken ermöglicht, die dort eingelieferten Personen mit dem Angebot erreichen zu können. Es wird daher ein regelmäßiger Austausch mit den zuständigen Mitarbeitern (Ärzte und Pflegepersonal) in den Kliniken geführt, um sicherzustellen, dass HaLT reaktiv als Angebot bekannt ist. Alle Wochenendmitarbeiter treffen sich zudem in regelmäßigen Abständen mit der Projektleitung, um in einen fachlichen Austausch zu treten. Die steigenden Fallzahlen zeigen, dass sich die Wochenendrufbereitschaft bewährt hat. Im Jahr 2012 konnten durch HaLT reaktiv 50 Brückengespräche und 25 Elterngespräche geführt werden.