Hinschauen und Handeln in München

Die Umsetzung von "Hinschauen und Handeln in München" läuft seit September 2012. Den Kern bilden einrichtungsinterne – also dezentrale – mittel- bis längerfristige Schulungsreihen von Lehrerinnen und Lehrern, (Sozial-)Pädagoginnen und -pädagogen, Trainerinnen und Trainern sowie Eltern in Kindertagesstätten, Tagesheimen, anderen städtischen Einrichtungen, Sportvereinen und Schulen aller Art. Ziel ist es dabei, möglichst viele Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Einrichtungen zu begleiten, so dass Kinder und Jugendliche eine Förderung ihrer Lebenskompetenzen und Resilienz erfahren.

Der Schwerpunkt liegt derzeit auf Schulen aller Art. Das konkrete Vorgehen wird gemäß dem Bedarf vor Ort entwickelt. Dazu findet immer eine ein- bis zweistündige Vorbesprechung gemeinsam mit der Leitung und engagierten Pädagoginnen und Pädagogen sowie der Vertreterin des Referats für Bildung und Sport aus dem Koordinationsteam statt. Ausgangs- und Anknüpfungspunkt ist in der Regel ein konkreter Anlass, z.B. exzessiver Alkoholkonsum im Rahmen einer Klassenfahrt, Kiffen auf dem Schulgelände, übermäßiger Medienkonsum oder Gewalt. Viele Einrichtungen führen bereits diverse einzelne Projekte durch, sind aber von der Wirksamkeit nicht überzeugt oder haben erlebt, dass z.B. ein einzelner Tag mit einer Klasse zu "Mobbing" nur kurzfristige Wirkung zeigt. Die Schulungen, durchgeführt von Referentinnen und Referenten der Fortbildungs-kooperative, greifen das Hauptthema auf, vermitteln sachdienliche Informationen, bieten Ideen für Handlungsableitungen und helfen entlang dem Grundgedanken des Mehrebenenansatzes (Klasse, Schule, Eltern, Stadtteil), die universelle Prävention im Schulalltag zu verankern, so dass die Kinder und Jugendlichen von klein auf Kompetenzen erwerben, die ein gesundes und suchtfreies Leben ermöglichen. Ziel ist immer auch, eine Präventionsvereinbarung für die Einrichtung zu entwickeln und diese in eine gelebte Schulkultur zu überführen.

Im Folgenden werden vier Beispiele aus dem bisherigen Schulungsgeschehen ausgewählt. Ein Kindergarten und Hort will die Interaktionskompetenz der Kinder unterstützen und einen friedlichen Umgang zwischen den Kindern fördern. Dazu setzen sie das Konzept des "Spielzeugfreien Kindergartens" über drei Monate um. Das gesamte Personal wird in mehreren Schulungen ausgebildet und ein Elternabend durchgeführt. Eine Grundschule stellt sich den Themen Gewaltprävention, friedliches Miteinander und Entwickeln des Schulklimas. Alle Pädagoginnen lernen, Konzepte der Friedenspädagogik im Schulalltag zu verankern. Ein Team von neun Lehrkräften (Präventionsteam) einer Realschule entwickelt eine Präventionsvereinbarung, die es im Laufe des nächsten Jahres dem Gesamtkollegium präsentieren will. Die darauf folgende Umsetzung im schulischen Alltag wird ebenso professionell begleitet. In mehreren beruflichen sowie einer Fachober- und Berufsoberschule entwickeln alle Lehrkräfte einer Klasse ein Konzept für die Verankerung der Prävention im Jahresablauf. Die sogenannten Klassenteams der "präventiven Klasse" werden geschult und dabei unterstützt, die Prävention umzusetzen.

Die Konzeption der Evaluation wird durch ein externes Forschungsinstitut erstellt.
 

Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein