Aktionswoche gegen Sucht "Wer ist hier die Flasche?"

In Zusammenarbeit mit interessierten Hauptschulen, Realschulen, Haupt- und Realschulen (jetzt: Oberschulen) und Integrierten Gesamtschulen wird die Aktionswoche gegen Sucht "Wer ist hier die Flasche?" angeboten. Während einer Projektwoche werden alle Sechst- und Achtklässler einer Schule erreicht.

Es wurde bewusst an Schulen installiert, da es in unserem Flächenlandkreis schwierig ist, landkreisweit gefährdete Jugendliche an öffentlichen Orten außerhalb von Institutionen für eine wirksame Verhaltensprävention zu erreichen. Durch die Kooperation mit Schule erreichen wir alle Jugendlichen in dieser Kommune (bzw. aus dem Schuleinzugsgebiet bei den Städten) und Schulform, und dieses nach Alter gestaffelt.

Ziel ist es, als Verhaltensprävention Hinweise für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu geben, zum Nachdenken anzuregen und somit Exzesse des Rauschtrinkens zu vermeiden. Bewusst wird keine Alkoholabstinenz propagiert, um glaubwürdig zu bleiben. Gezielt werden diejenigen in der Schülergruppe gestärkt, die anscheinend mäßigend auf die Gruppe oder einzelne Gefährdete einwirken können.

Die Gestaltung der Einheiten (siehe Anlage 4) geschieht bewusst nicht mit Lehrkräften, sondern durch ein Tandem schulfremder Profession (eine Fachkraft der Suchtberatung und eine Fachkraft der Jugendsozialarbeit, zwei Teams für den Landkreis).

Die Steuerung der Einsätze und die Finanzierung der Projektwochen läuft über die Kreisjugendpflege. Die Schulen haben aufgrund einer verpflichtenden Kooperationsvereinbarung Ansprechpartner, Räume etc. zu stellen (siehe beispielhafte Vereinbarung in Anlage 5). Das Projekt ist unbefristet angelegt, die Finanzierung erfolgt aus den zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln der Kreisjugendpflege.

Durch die Elternbriefe, optionalen Elternabende und Lehrer-Informationsveranstaltungen (Anlage 6) werden auch Multiplikatoren erreicht, die im Bekanntenkreis (Eltern, Lehrkräfte) und im Kollegium (Lehrkräfte) Impulse für eine suchtmittelspezifische Präventions- und Aufklärungsarbeit bekommen.

Durch die Einbindung von schulfremden Personal, trockenen Alkoholikern, durch den Besuch einer Suchtberatungsstelle und der Polizei erzeugt die Aktionswoche eine nachhaltige Erinnerung bei den jungen Menschen, die durch das Theaterstück "Wilder Panther, Keks" noch verstärkt wird, da es die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte der Schule auf mehreren Wahrnehmungs- und Verarbeitungskanälen erreicht. Eine Beschreibung des Theaterstücks und dessen pädagogisches Begleitmaterial ist Anlage 7 zu entnehmen.

Das Konzept wird seit 2007 an Schulen im Landkreis Harburg angeboten. Bereits nach einem Jahr zeigte sich, dass künftig pro Jahr statt vier nunmehr acht Projektwochen pro Jahr angeboten werden sollen. Damit können 16 Schulen des Landkreises teilnehmen, damit das Ziel erreicht werden kann, die Mehrzahl der Sechstklässler zwei Jahre später als Achtklässler in einem erneuten Durchgang an der Schule ein zweites Mal ansprechen zu können. Weitere Schulen können Interesse bekunden.

Eine Auswertung erfolgte mehrfach, allerdings nicht nach wissenschaftlichen Standards einer Evaluation. Die Schülerinnen und Schüler werden vor und nach der Veranstaltung gebeten einen Fragebogen auszufüllen (siehe Anlage 8). Die Ergebnisse gingen in die Nachbereitungsgespräche der Teams ein.
 

Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein