Im Mittelpunkt von Streetwork steht die aufsuchende Arbeit in der Lebenswelt der Jugendlichen/jungen Erwachsenen. StreetworkerInnen begeben sich dabei als Gast auf die Straße und akzeptieren dort die geltenden Grenzen und Regeln.
Primäres Ziel von Streetwork ist es, den Jugendlichen dauerhafte verlässliche Beziehungsangebote zu machen, die sie auch in Krisensituationen annehmen können. Eine akzeptierende Grundhaltung gegenüber der Zielgruppe ist die Basis, auf der sich ein Vertrauensverhältnis bilden kann. Akzeptanz und Parteilichkeit bedeutet, Lebensstile und Sichtweisen zu akzeptieren, keinen Veränderungsanspruch zu stellen und sich für die Belange der Jugendlichen einzusetzen. Streetwork wendet den Blick ab von den Schwächen der Jugendlichen – die so oft im Mittelpunkt stehen – und hat das Ziel, an den bestehenden Stärken der Jugendlichen z.B. Kreativität, Selbständigkeit) anzusetzen und diese zu fördern.
In diesem Sinne wurden durch die StreetworkerInnen in Kooperation mit den kommunalen JugendpflegerInnen in fast allen Gemeinden im Landkreis an den informellen Treffpunkten der Jugendlichen/jungen Erwachsenen sogenannte „Grillaktionen“ durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine niedrigschwellige Maßnahme im öffentlichen Raum. Ohne eine vorherige Ankündigung wurden unter Mithilfe der sich dort aufhaltenden Jugendlichen eine Grillstelle und zusätzliche Sitzmöglichkeiten aufgebaut. Die Jugendlichen selbst waren für das Garen des Grillguts zuständig. Diese Aktion wurde an allen Orten sehr gut angenommen. Auch wenn sich zu Beginn teilweise nur wenige Jugendliche an den Treffpunkten befanden, steigerte sich die Anzahl meist kontinuierlich innerhalb von 30 Minuten durch die Weitergabe der Information über die Spontanveranstaltung per Handy an weitere zumeist ortsansässige Jugendliche.
Diese Aktion ist ein Beispiel für das Stärken der positiven Gruppenstrukturen. Gleichzeitig werden die vorhandenen Kompetenzen und Handlungspotenziale mobilisiert. Es entstehen geeignete Gespräche um einerseits den Kontakt zu den Jugendlichen zu intensivieren, Streetwork weiter bekannt zu machen und den teilweise riskanten Alkoholkonsum zu thematisieren.