Der Start war eine Kanufahrt auf dem Neckar von Bad Friedrichshall nach Haßnursheim mit einer Übernachtung im Tipi. Die Boote wurden gemischt belegt (Jungs, Mädchen, jüngere und ältere Kinder, Betreuer) sodass ein Austausch über den üblichen vereinsinternen Freundeskreis hinaus stattfand. In dieser ungewohnten Konstellation mussten die Kanubesatzungen sich als Team finden, um sich fortbewegen zu können.
Eher stille Kinder mit der Tendenz zur Introvertiertheit blühten regelrecht auf und zeigten Führungsqualitäten, indem sie ihren Teammitgliedern Tipps für die korrekte Führung des Paddels und Lenktechniken näher brachten. Dem gegenüber stand der Effekt, dass eher laute Leitfiguren sich in der Gruppe einordneten und im Sinne des Teams agierten.
Es wurde bewusst darauf geachtet, dass der Kanuverband abwechselnd mit den Kindern und Jugendlichen und nicht von den Betreuern angeführt wurde. Die Anstrengung des Paddelns wurde letztendlich als gemeinsames erreichtes Ziel angenommen und von den Teilnehmern als Erfolgserlebnis verbucht.
Für die Übernachtung wurden am Zielort Tipis bezogen. Auch hier wurde nicht nach Altersgruppen separiert, lediglich geschlechterspezifisch. So entstand ein reger Austausch zwischen den Teilnehmern, über alle Altersgrenzen hinweg.
Am zweiten Abenteuertag wurde der Fokus auf die Stärkung des Gruppengefüges gelegt. Hierzu wurden kooperative Spiele veranstaltet, bzw. "Gordischer Knoten", "Heliumstab", "Obstsalat" etc. Die Spiele dienten dazu, die Gruppen zu teamorientiertem Handeln anzuleiten und alle Teilnehmer in der Gruppe zu verankern. Dadurch wurde die Selbsteinschätzung und das Selbstwertgefühl aller geschult. Darüber hinaus wurden kommunikative Fähigkeiten gefördert und aufgebaut. Die drei Bausteine "Selbstwertgefühl", "Selbsteinschätzung", und "Kommunikation" stellen in der Suchtprävention wesentliche Merkmale dar, denn durch eine Stärkung der Persönlichkeit wird zum einen eigenverantwortliches Handeln erzeugt und zum anderen die Bereitschaft, selbstbewusst "NEIN" zu sagen, gefördert.
Die Teilnehmer haben erfahren, dass es keiner Suchtmittel bedarf, um sich gut zu fühlen. Das Gruppengefühl gibt Halt und bietet gleichzeitig die Akzeptanz für Individualität. Ergänzend kommt hinzu, dass die "Draußen-Gruppen-Veranstaltung" auch dem aktuell aufgezeigten Trend der Onlinesucht entgegenwirkt, indem der Spaß an der Natur und der realen, nicht virtuellen Gruppengemeinschaft geweckt wird.