Die Fetale - Alkohol- Spektrum - Störung (FASD) ist eine alkoholbedingte Schädigung, die ein ungeborenes Kind bereits davontragen kann, wenn die Mutter in der Schwangerschaft nur geringe Mengen Alkohol konsumiert hat. Es gibt für diese Schädigung keinen Grenzwert, so dass selbst das Gläschen Sekt zu einer Schädigung führen kann.
Die wenigsten Menschen wissen, dass jährlich schätzungsweise 10.000 Kinder mit einer Fetalen - Alkohol - Spektrum - Störung (FASD) geboren werden und davon ca. 4.000 Neugeborene pro Jahr in Deutschland mit dem Vollbild des "Fetales Alkoholsyndrom" (FAS). Und dass diese Störung zu den häufigsten angeborenen Behinderungen in Deutschland gehört.
Auch wenn die Zahl erschreckend hoch und damit epidemiologisch sehr bedeutsam ist, so ist diese Tatsache in Deutschland in ihrer Tragweite noch nicht hinreichend erkannt worden. Der einzig hoffnungsvolle Aspekt an diesem Phänomen ist die schlichte Tatsache, dass diese Störung, im Gegensatz zum Down-Syndrom (ca. 1.500 Fälle pro Jahr), völlig vermeidbar ist, wenn die Mutter in der Schwangerschaft keinen Tropfen Alkohol konsumiert.
Die besondere Bedeutung dieses Themas für Berlins reichsten Bezirk ergibt sich noch daraus, dass gerade Frauen mit einem höheren sozioökonomischen Status täglich mehr Alkohol konsumieren, als Frauen mit einem geringeren sozioökonomischen Status.
"Bei den Frauen zeigt sich, dass die Zugehörigkeit zu einer Personengruppe mit höherem sozioökonomischen Status mit einem höheren Alkoholkonsum einhergeht. Während 9% aller Frauen mit geringem sozioökonomischen Status angeben, mehr als 10 g Alkohol täglich aufzunehmen, sind es in der mittleren Gruppe 14% und in der hohen sogar 30%." (RKI Bundes-Gesundheitssurvey: Alkohol, 2003)
Darüber hinaus ist dieses Problem und seine Folgen sowohl unter dem medizinischen Fachpersonal (Frauenärzte, Pfleger/innen, Hebammen u.a.) als auch in der Normalbevölkerung kaum bekannt ist, sollen mit dieser Plakataktion an den Schulen (Klassen 7-13) sowohl Eltern als auch Schüler und Lehrer über das Problem informiert werden.
Mit dieser Aktion soll nicht zur allgemeinen Abstinenz aufrufen werden, sondern in erster Linie zu einer punktuellen Nüchternheit zum Schutz des ungeborenen Lebens in der Schwangerschaft (Punktnüchternheit). Es soll aber in diesem Zusammenhang sowohl allgemein auf die Gefahren des Alkohols hingewiesen werden als auch speziell auf die Gefahren, die der Konsum für Kindern und Jugendlichen zur Folge hat.
In einem ersten Schritt geht es bei dem Plakatwettbewerb um die breite Mobilisierung an den beteiligten Schulen und des weiteren darum, das Problem durch eine anschließende Ausstellung (ca. einen Monat) und den entsprechenden Presseartikeln in der lokalen Presse, ins öffentliche Bewusstsein zu heben.
In einem zweiten Schritt dienen die Plakate dazu, in Form einer Wanderausstellung, an den verschiedensten Orten des Bezirks (Schulen, Rathäuser, Bürgerämter) ausgestellt zu werden.
Darüber hinaus soll die Ausstellung insbesondere am Tag des alkoholgeschädigten Kindes (9. September) an einem exponiertem Ort gezeigt werden.