"Da läuft was"

Im Landkreis Rottweil besteht eine Arbeitsgemeinschaft der kommunalen und verbandlichen Träger der Jugendarbeit unter Federführung des Kreisjugendreferats, das beim Jugend- und Versorgungsamt angesiedelt ist. Mit zu dessen Aufgaben zählen neben der Fachberatung zu den §§ 11-14 SGB VIII auch Bildungsangebote, sowohl für Jugendliche als auch für in der Jugendarbeit Tätige.

Das Bildungsangebot des Kreisjugendreferats bietet über den Jugendschutz im engeren Sinn hinaus ein breitgefächertes Kursangebot zu den zentralen Tätigkeitsfeldern und Fragestellungen der Jugendarbeit. Auf diese Weise können spezifische Jugendschutz-Themen sinnvoll in größere Zusammenhänge eingebettet und zum Beispiel mit Anregungen für eine attraktive Freizeitgestaltung kombiniert werden.

Beispiele aus dem Bildungskatalog sind etwa:

  • Jugendschutz im Allgemeinen und Besonderen
  • Aufsichtspflicht und Haftung
  • Drogen- und Suchtmittel-Prävention
  • Gewalt-Prävention
  • Schulden-Prävention
  • Konflikt-Management
  • Gruppenpädagogik
  • Freizeitpädagogik
  • Erlebnispädagogik

 
Aus der Arbeit im "AK Sucht" in Rottweil entstand bei einem Gedankenaustausch der Präventionsbeauftragten der Schulen, der mobilen Jugendarbeit Rottweil und des Kreisjugendreferenten die Idee, an den Schulen mehr Aufklärung über und Werbung für bestehende Angebote zu sinnvoller und attraktiver Freizeitgestaltung zu machen. Auslöser waren die bei Kontakten zu Alkohol konsumierenden Jugendlichen im öffentlichen Raum oft zu hörende Äußerungen: "Hier ist ja nichts geboten. Was soll ich denn sonst machen? Ich kann ja sonst nirgends hin."

Die Besuche in den Schulen können in der kürzesten Form als Unterrichts-Doppelstunde mit Kurzreferat und anschließender Diskussion gestaltet werden. Anzustreben wären jedoch Projekttage mit einem Methodenmix aus Vorträgen, Mitmachaktionen und Messeständen. Am weitreichendsten und nachhaltigsten wäre vorbereitender fächerübergreifender Projektunterricht, der in einem Projekttag endet. Bei letzteren beiden Formen ist die aktive Mitwirkung der Schulleitung, der Lehrer/innen, der Eltern und der SMV erforderlich.

Sofern sich unter den beteiligten Schüler/innen geeignete und motivierte Personen hervorheben, kann ergänzend zu den informativ-aufklärenden Angeboten noch eine Ausbildung von Peer-Mentor/innen angeboten werden. Neben einer altersgerechten Qualifikation in allgemeiner Lebenswegbegleitung sollen dabei schwerpunktmäßig Kompetenzen in der Prävention von Tabak – und Alkoholkonsum vermittelt werden. Peer-Mentoring weist gerade im erzieherischen Jugendschutz besondere Vorteile und Stärken gegenüber konventionellen Methoden auf. Auch könnte die Suchtprävention auf diese Weise nachhaltig in der Schülerschaft und im gelebten Leitbild der Schule verankert werden.

Die Besuche an den Schulen sollen Jugendliche ab beginnender Pubertät präventiv erreichen. Sie erübrigen oder ersetzen nicht die aufsuchende Arbeit mit bereits Alkohol konsumierenden Jugendlichen. Diese Aufgabe wird weiterhin von der mobilen Jugendarbeit der Stadt Rottweil wahrgenommen.
Das Projekt "da läuft was" soll in der Stadt Rottweil erprobt, evaluiert und weiterentwickelt werden. Bei gutem Erfolg kann es sukzessive auf die anderen Städte und Gemeinden im Landkreis ausgeweitet werden.

Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein