Projekt "Aktiv auf der Straße"
Das Deutsche Rote Kreuz ist im Rahmen der Abteilung Jugendrotkreuz seit Jahren in Solingen mit verschiedenen Projekten und Aktionen, wie z.B. Ferienfreizeiten für Kinder, in der Kinder- und Jugendarbeit aktiv. Die Abteilung Jugendrotkreuz besteht aus ehrenamtlich arbeitenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die größtenteils in pädagogischen Berufen arbeiten oder sich in der Ausbildung dazu befinden.
Aufgrund verschiedener Vorkommnisse in Solingen im Zusammenhang mit durch Alkoholkonsum auffällig gewordene Kindern und Jugendlichen entschloss sich der DRK Kreisverband Solingen e.V. zur Einrichtung eines Interventionsteams, bestehend aus ehrenamtlichen Helfern, sogenannte Peers, die unter dem Namen "Aktiv auf der Straße" vor allem in den Abend- und Nachtstunden vor Diskotheken und an für Jugendliche attraktiven Plätzen unterwegs sind. Kernidee des Projektes ist die Ansprache der Jugendlichen auf Augenhöhe, da die Peers selber kaum älter als die Zielgruppe sind.
Die Peers suchen das Gespräch mit Jugendlichen, die alkohol/suchtbedingt auffällig sind. Je nach Situation können die Jugendlichen durch die Peers ohne den "erhobenen Zeigefinger" sofort über die Folgen von Alkohol- und Drogenmissbrauch aufgeklärt werden. Als niederschwelliges Angebot werden den Jugendlichen lokale Anlaufstellen wie z.B. Clearingstelle, Jugend- und Drogenberatung, etc. genannt. Dafür ist das Peer-Team mit Flyern und Visitenkarten der verschiedenen Organisationen ausgestattet. Auch der "einfache Kontakt" zu den Jugendlichen gehört zu den Aufgaben der Peers, da viele Jugendliche einfach nur jemanden suchen, der Ihnen zuhört.
Die Mitglieder des Peer-Teams haben eine Fortbildungsreihe mit Modulen zu den Themen Deeskalation, Suchtverhalten, Jugendschutzgesetz und Recht und Gesetz, organisiert von der Jugendförderung, durchlaufen. Ihre Einsätze im öffentlichen Raum werden mit Polizei und Ordnungsamt abgestimmt.
Projekt "Ansprechpartner im Südpark"
Wegen Auffälligkeiten im Zusammenhang mit Alkoholkonsum wurde in einem Erholungsgebiet mit kulturellem Charakter eine Stelle für Bürgerarbeit von der Stadt, Jugendförderung eingerichtet, welche über ca. 2 Jahre läuft.
Die Stelle beinhaltet folgende Aufgabenstellungen:
im Rahmen von Platz- / Parkmanagement wird aufsuchende Hilfe zu den unterschiedlichen Besuchergruppen geleistet und Projekte zum friedlichen Umgang entwickelt.
Ziele und Zweck des Park- / Platzmanagement im Südpark Solingen und angrenzenden Sozialräumen (aus der Arbeitsplatzbeschreibung):
- Durch die Arbeit sollen verschiedene Nutzergruppen und Nutzungen aufeinander abgestimmt werden. Dadurch können Auffälligkeiten und Konflikte verringert werden. Eine höhere soziale Kontrolle soll restriktiven Maßnahmen durch Polizei und Ordnungsbehörde vorbeugen.
- Die Arbeit kommt Jugendlichen, Kindern und sonstigen Parkbesuchern, sowie Anwohnern, ansässigen Künstlern, Unternehmern und der Stadtentwicklung zugute. Auswirkungen ergeben sich so auf die Gesamtbevölkerung.
- Die geplanten Arbeiten dienen dem Allgemeinwohl, weil der Park große gesellschaftliche Bedeutung für die Stadt hat und vielseitig genutzt wird. Es wird dadurch eine bessere Atmosphäre geschaffen und die Möglichkeit, dass alle erreichten Zielgruppen zusammenrücken und aufeinander zugehen.
Erste Erfahrungen:
Zu einigen Besuchergruppen konnte Kontakt aufgenommen und Zugang entwickelt werden, zu anderen ist dies nicht möglich, wie zu radikalen Fußballfans, welche teils massiv trinken und aggressiv sind.
Um der Gegend positiv zu beleben und den Alkohol auf natürliche Weise in den Hintergrund zu bringen, wurde nun mit Hilfe der Stelle Platzmanagement, eine Anrainerprojektgruppe gegründet. Es werden für 2013 Projekte entwickelt mit den unterschiedlichen Akteuren, aus den Bereichen Kunst, Jugendhilfe, Gastronomie, etc. Hierdurch soll die Gegend zu positivem Verhalten und bewusstem Umgang mit Alkohol anregen.