Vulkaneifel (Landkreis)

Typ: 
Landkreis
Name Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Vulkaneifel (Landkreis)
Bundesland: 
Rheinland-Pfalz
Einreichende Dienststelle: 
Kreisjugendamt/Kreisjugendpflege
Name des Ansprechpartners: 
Kurt Laux
Funktion des Ansprechpartners: 
Kreisjugendpfleger
Straße/Postfach: 
Mainzer Str. 25
Postleitzahl: 
54550
Ort: 
Daun
Telefon des Ansprechpartners: 
06592/933258
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Non Stop - Sport, Spiel, Spaß und Information "Ein Ball wird Konzept"

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Anlässlich der Europäischen Woche der Suchtprävention im Jahre 1998 ist in der Jugendpflege des Landkreises Daun (heute LK Vulkaneifel) die Idee der "Non stop - Sport, Spiel, Spaß und Information" Aktion unter dem Slogan "Ein Ball wird Konzept" entstanden.
Bis zu diesem Zeitpunkt fanden immer wieder sporadische Informationsveranstaltungen in Form von Elternabenden und Projekttagen in Schulen, öffentlichen Informationsveranstaltungen, Pressekampagnen im Rahmen des Jugendschutzes etc. zum Thema Alkohol und Drogen mit unterschiedlichen Kooperationspartnern statt.

Von den Akteuren der Jugendarbeit, der Polizei, der Schulen und anderen Institutionen wurde viel Zeit und Engagement in die präventive Informationsarbeit investiert, wodurch sich im aktiven Verhalten der Jugendlichen und im Vorbildverhalten der Erwachsenen nicht merklich viel verändert hat.

Da die meisten Jugendlichen in den 109 relativ kleinen Gemeinden (im Durchschnitt 200 - 300 Einw.) außer den wenigen attraktiven Angeboten der örtlichen Vereine (Sport-, Musikverein und Feuerwehr) kaum Möglichkeiten haben ihre Freizeit altersentsprechend in der Gemeinschaft mit Gleichaltrigen zu verbringen, bleibt oft nur das Abhängen mit einer Kiste Bier, Zigaretten oder sonstigen Drogen.
Die mangelnde Infrastruktur des öffentlichen Nahverkehrs und die wenigen kulturellen Angebote außerhalb ihrer Gemeinde bieten den jungen Menschen auch kaum Alternativen. Die traditionellen Veranstaltungen und Feste im Dorf (Kirchweih, Junggesellen-, Sport-, Musik- und Feuerwehrfeste sowie Karneval) verstärken noch den Konsum und das Fehlverhalten hauptsächlich im Umgang mit Alkohol.

Gesundheit und der gesundheitsbewusste Umgang mit dem eigenen Körper ist für die meisten Jugendlichen bei der Gestaltung ihrer Freizeit kein Thema.

Eine große, aber auch eine der wenigen Chancen die Interessen und Aktivitäten der Jugendlichen zu beeinflussen, bietet der Sport. Mit sportlichen Aktivitäten sind die meisten Jugendlichen zu erreichen, zu begeistern und zu motivieren ihren Körper aktiv einzusetzen, statt nur passiv zu konsumieren. In fast allen Gemeinden ist sowohl bei Mädchen, als auch bei Jungen, Fußball die Sportart Nummer eins.

Mit dem Slogan "Ein Ball wird Konzept" wollten die Initiatoren der Aktion Non Stop - Sport, Spiel, Spaß und Information den Jugendlichen ein attraktives gemeinsames Freizeitangebot, alternativ zu ihrer sonstigen Freizeitgestaltung anbieten.
Sie sollen ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten, aber auch ihre Schwächen kennen und schätzen lernen.
Gleichzeitig sollte damit aber auch ein Netzwerk mit Vereinen, schulischen und außerschulischen Institutionen der Jugendarbeit, sowie mit Verantwortlichen Organisationen der Sucht- und Drogenprävention, der Polizei und den Einrichtungen der Politik und Verwaltung für die gemeinsame verantwortliche Aufgabe der Sucht- und Drogenprävention geknüpft werden.

Der Reiz der ersten Veranstaltungen 1998 - 2002 lag für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sicher darin, dass die Aktion über 24 Stunden an fünf verschiedenen Veranstaltungsorten, quer durch den Landkreis Vulkaneifel stattfand. Seit 2003 wird die Veranstaltung nur noch 12 Stunden an einem Samstag von 10:00 Uhr bis 22:00 Uhr durchgeführt.

In jeder der fünf Verbandsgemeinden findet in einer Schulsporthalle, einem Haus der Jugend oder in einer Schwimmhalle ein Sportangebot mit Musik und Unterhaltung statt.
Sportlich betreut wird das jeweilige Angebot von erfahrenen Betreuern, Trainern, Sportlehrern der Schulen oder der örtlichen Sportvereine.

Die Betreuung der Teilnehmer und die logistische Organisation an den einzelnen Veranstaltungsorten werden von den jeweils ortsansässigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Häuser der Jugend oder den Verbandsgemeinde Jugendpflegerinnen und Jugendpflegern übernommen.

Die Gesamtorganisation und die Finanzierung liegt in den Händen des Kreisjugendpflegers, Initiator der Veranstaltung.

Werbung und Getränke (alkoholfreie) werden von der ortsansässigen Mineralwasser Firma Nürburg Quelle gesponsert.

An allen Veranstaltungsorten stehen Organisationen und Institutionen der Suchtprävention (Kreuzbundgruppe, Gesundheitskassen, Caritas Suchtberatung, Gesundheitsamt, Polizei...) mit Infomaterial und Beratung zum Thema Sucht und Drogen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, aber auch Eltern und Lehrern, der Presse und der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Aufgrund der o.g. Infrastruktur wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein kostenloser Transfer zu den einzelnen Veranstaltungsorten angeboten. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendarbeit und der Polizei fahren mit mehreren Kleinbussen nach einem Fahrplan im Rotationsprinzip alle Veranstaltungsorte an, so dass jede Teilnehmerin, jeder Teilnehmer nach Wunsch und Bedarf alle Veranstaltungen besuchen kann.
Dieser Transferservice hat einen wichtigen pädagogischen Effekt. Viele Jugendliche lernen den chauffierenden Polizeibeamten in Zivil, oft nur bei Kontrollen, Anhörungen, Gerichtsverhandlungen, Zeugenaussagen etc. in Uniform als den so genannten "bösen B…" kennen. Hier erleben sie während der Fahrt im lockeren Gespräch den fußballbegeisterten "normalen" Mitmenschen, Familienvater…
Auch die Jugendarbeiter werden in ihrer Funktion als "Taxifahrer" anders wahrgenommen. Sie können ebenfalls in persönlichen Gesprächen und gemeinsamen Diskussionen während der Fahrt, die Interessen und Probleme der Jugendlichen anders erfahren und mit ihnen diskutieren. Oft entwickeln sich Lösungen für vielfältige Probleme einzelner Jugendliche oder ganzer Gruppen im Umgang mit evtl. Suchtproblemen, ihrer persönlichen oder familiären Situation und der Freizeitgestaltung in den Gemeinden.
Vereinbarte Gespräche und Treffen in einzelnen Gemeinden oder Schulen mit den Jugendlichen, um deren Probleme vor Ort gemeinsam zu lösen sind für die Jugendarbeiter oft auch ein positives Ergebnis der Veranstaltungen.

Die Veranstaltung Non Stop - Sport, Spiel, Spaß und Information hat sich im LK Vulkaneifel als eine positive Veranstaltung im Rahmen der Sucht- und Drogenprävention etabliert.
Sie findet bei allen Beteiligten und in der breiten Öffentlichkeit große Resonanz und Akzeptanz.
Über die nunmehr 11 Jahre wurden aufgrund der gemeinsamen Nachbearbeitung immer wieder Veränderungen und Ergänzungen vorgenommen, sodass sich das vom Initiator ursprünglich erwünschte Ziel, in jeder der fünf Verbandsgemeinden, unabhängig von einander einmal im Monat eine Nachtsportaktion (20.00 - 24:00 Uhr) durchzuführen, von einer Verbandsgemeinde kontinuierlich umgesetzt wird. Das Projekt "Non Stop…" aus dem Landkreis Vulkaneifel könnte auch für andere Kreise und Städte eine Anregung zur Nachahmung sein.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 11 Gibt es zu den Suchtpräventionsaktivitäten in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption?: 
ja
nein
C 12 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 13 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein
C 21 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept?: 
ja
nein
C 22 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 23 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 24 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 25 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Tabak
Alkohol
Cannabis
Medikamente
Heroin und andere Drogen
(Glücks-)Spielsucht
Weitere
C 26 An welche Zielgruppe(n) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
3-6jährige
7-10jährige
11-14jährige
15-18jährige
Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien
Sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche
Eltern
Familie
Multiplikatoren
Weitere
C 27 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule
Hauptschule
Realschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Berufsschule
Jugendeinrichtung
Sportverein
Ausbildungsstätte
Diskotheken
Gaststätten/Restaurants
Fahrschulen
Einzelhandel
Strasse/Öffentlicher Raum
Spielplatz
Quartier/Stadtteil
Weitere
C 31 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
(Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat
Suchpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Schulverwaltungsamt
Sportamt
Ordnungsamt
Polizei
Weitere
C 32 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Kindergärten/Kitas
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Ausbildungsstätten
Sportvereine
Wohlfahrtsverbände
Kirchen
Stadtteileinrichtungen/Quartiersmanagement
Selbsthilfeeinrichtungen
Ehrenamtliche Helfer
Einzelhandel
Tankstellen
Gaststätten
Diskotheken
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 33 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 34 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als 2 Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 35 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu 2 Jahre
dauerhaft
C 36 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C37 Werden bei der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte und Maßnahmen übernommen und eingesetzt?: 
ja
nein
C 38 Sind umgekehrt in Ihrem Wettbewerbsbeitrag entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 
1 x monatlich (Freitagabend) in einer Verbandsgemeinde "Nachtsportaktion" von 20.00 - 24.00 Uhr für Jugendliche aus den Gemeinden der VG; 1 x jährlich Verbandsgemeinde Jugendpflege und Haus der Jugend "Mitternachtsturnier"

Anlagen