Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Das Bundesmodellprojekt HaLT – Hart am Limit wurde durch die Villa Schöpflin in Lörrach entwickelt und wird im Zuge der bayernweiten Implementierung durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit gefördert und von der Bayerischen Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen koordiniert und evaluiert. Es wird durch die Suchtpräventions- und Suchtberatungsstelle am Landratsamt Regensburg in Stadt und Landkreis Regensburg umgesetzt. HaLT in Regensburg umfasst die aufsuchende Beratung und Krisenintervention in Kliniken bei Jugendlichen mit Alkoholintoxikation, die Beratung und Unterstützung der Erziehungsberechtigten, ein weitergehendes Gruppenangebot mit erlebnispädagogischen Elementen für die betroffenen Jugendlichen, sowie Maßnahmen zur Prävention riskanten Alkoholkonsums bei Minderjährigen.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Projekt HaLT - Alkoholprävention bei Kindern und Jugendlichen
Was ist HaLT?
In den letzten Jahren mussten zunehmend mehr Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit der Diagnose "akute Alkoholintoxikation" stationär behandelt werden.
HaLT = "Hart am LimiT" ist ein Alkoholpräventionsprojekt mit dem Schwerpunktthema "Rauschtrinken bei Jugendlichen". Es sensibilisiert Jugendliche mit Hilfe von Beratungsangeboten und Gruppenarbeit für die Gefahren übermäßigen Alkoholkonsums. Es richtet sich mit unterschiedlichen Angeboten und Fortbildungen zum Thema Alkoholprävention an Multiplikatoren.
HaLT ist zudem ein Netzwerkansatz mit zahlreichen Kooperationen, die über das System der Suchthilfe hinausgehen.
Das Bundesmodellprojekt "Hart am Limit" wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit von der Villa Schöpflin in Lörrach entwickelt. Die bayernweite Umsetzung des HaLT-Projektes wird durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit gefördert und von der Bayerischen Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen koordiniert.
Das Gesundheitsamt des Landratsamtes Regensburg ist seit 29.09.2008 offizieller HaLT-Standort und nimmt an der bayernweiten Implementierung des Alkoholpräventionsprojektes teil.
Welche Ziele verfolgt HaLT?
- HaLT will Jugendliche, welche riskant konsumieren, zur Reflexion ihres Verhaltens anregen und deren Risikokompetenz fördern.
- HaLT soll das gesellschaftliche Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol fördern.
- HaLT informiert und unterstützt Multiplikatoren mit Fortbildungen und Präventionsangeboten.
Durch die Datenerhebung und wissenschaftliche Begleitung des Projektes durch die Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen (BAS) sollen Erkenntnisse über Alkoholkonsumgewohnheiten junger Menschen gewonnen werden, um somit wirksame Maßnahmen der Prävention ergreifen zu können.
Welche Inhalte hat HaLT?
HaLT besteht im Wesentlichen aus zwei Bausteinen:
DER REAKTIVE BAUSTEIN
Interventionsangebote für Jugendliche mit schädlichem Konsum
- Brückengespräch in der Klinik für Jugendliche mit Alkoholvergiftung und deren Erziehungsberechtigte
- ruppenangebot "Risiko-Check" für betroffenen Jugendliche
- bei Bedarf weitergehende Hilfen vermitteln
- Datenerfassung zum Alkoholkonsum
DER PROAKTIVE BAUSTEIN
Präventive Angebote
- Öffentlichkeitsarbeit, Sensibilisierung der Bevölkerung für die Risiken des Alkoholkonsums
- Fortbildungen für Multiplikatoren
- Netzwerkarbeit
Wege der Zusammenarbeit - Wer sind die Kooperationspartner von HaLT?
Das Projekt HaLT ist ein Netzwerkansatz mit zahlreichen Kooperationen, die über das System der Suchthilfe hinausgehen, jedoch gemeinsam das Ziel der Alkoholprävention bei Kindern und Jugendlichen verfolgen.
- Suchtarbeitskreis Regensburg
- Klinik St. Hedwig
- Universitätsklinikum Regensburg
- Krankenkassen
- Landratsamt Regensburg -Kreisjugendamt-
- Amt für Jugend und Familie der Stadt Regensburg
- DAV Kletterzentrum Regensburg
HaLT REAKTIV
Brückengespräch – Elterngespräch – Risiko-Check
Das Brückengespräch ist ein Angebot für alkoholintoxikierte Jugendliche und deren Erziehungsberechtigte.
Die Kinderklinik St. Hedwig und die Kinderuniklinik Ostbayern (KUNO) sind Kooperationspartner von HaLT in Regensburg und bieten Jugendlichen mit Alkoholvergiftungen und deren Erziehungsberechtigten an, mit einer "HaLT-Mitarbeiterin" der Suchtberatungs- und Suchtpräventionsstelle am Landratsamt -Gesundheitsamt- Regensburg, ein Gespräch zu führen. In der Regel findet, sofern Patienten und Eltern zustimmen, noch in der Klinik das so genannte "Brückengespräch" mit den Betroffenen und den Eltern statt. Somit soll eine Brücke von der Klinik zur Beratungsstelle und zum Gruppenangebot "Risiko-Check" geschlagen werden.
Für die Meldungen von alkoholintoxikierten Jugendlichen steht täglich von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr ein Bereitschaftsdienst zur Verfügung. Wochentags sind hierfür die Diplom-Sozialpädagoginnen der Suchtberatung am Landratsamt Regensburg -Gesundheitsamt- Ansprechpartnerinnen für die Klinik St. Hedwig. An Feiertagen und Wochenenden sind speziell geschulte Honorarkräfte (Sozialpädagoginnen oder Studentinnen der Sozialen Arbeit in den Abschlusssemestern) über ein Bereitschaftsdiensthandy zu erreichen.
Der Risiko-Check ist ein Gruppenangebot für Jugendliche, die riskant konsumieren bzw. deren Konsum bereits ein Limit überschritten hat. Jugendliche, die mit Alkoholintoxikation stationär behandelt wurden, werden bereits beim Brückengespräch in der Klinik zum Gruppenangebot Risiko-Check eingeladen. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besteht die Möglichkeit einen Freund oder Freundin mitzubringen.
In diesem 8-stündigen Präventionsworkshop erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Infos zum Thema Alkohol, tauschen sich mit anderen Jugendlichen über ihre Erfahrungen aus und lernen durch die erlebnispädagogische Aktion "Klettern" auf andere Art die persönlichen Grenzen zu erproben und für sich und andere Verantwortung zu übernehmen.
Ziele des Risiko-Checks:
- Umgang mit Risikosituationen (nicht Vermeidung)
- Selbsteinschätzung verbessern
- Verantwortung für sich und andere übernehmen
- Sensibilität für den Zeitpunkt des Ausstiegs entwickeln
- Erlebnisse schaffen durch "Risikosportarten" , Reflexion und Übertragung der Erfahrungen auf den Alltag und die Situation "Alkohol"
Ergebnisse und Erreichtes
Seit dem Projektstart nahmen am Standort Regensburg von 2009 - 2011 120 Jugendliche an einem HaLT Baustein teil, insgesamt wurden 119 Brückengespräche geführt und 107 Gespräche mit Erziehungsberechtigten. Es fanden 15 Risiko-Check Seminare mit insgesamt 75 Teilnehmern statt.
HaLT PROAKTIV
Veranstaltungen - Öffentlichkeitsarbeit - Netzwerkarbeit
Der proaktive Baustein von HaLT umfasst im Wesentlichen sämtliche Aktionen und Maßnahmen um im Vorfeld Alkoholintoxikationen und riskanten Konsum bei Jugendlichen zu reduzieren oder zu vermeiden.
Netzwerkarbeit:
- Aufbau und Ausweitung der Kooperationen mit Jugendämtern in Stadt und Landkreis Regensburg
- im Suchtarbeitskreises Regensburg
- mit Vertretern der Klinik St. Hedwig und des Universitätsklinikum Regensburg
- mit Polizeiinspektionen in Stadt und Landkreis
- mit dem Deutscher Alpenverein (DAV), Sektion Regensburg
- Präsentation von HaLT und Kooperationsmöglichkeiten für die Präventionsbeamten der Polizei in der Oberpfalz
Öffentlichkeitsarbeit:
- Präsentation des Projektes in Institutionen der Region; bei Medizinstudentinnen und Studenten des Uniklinikums Regensburg
- Beiträge in der örtlichen Presse, Rundfunk
- Informationsstände
- Plakataktion HaLT-Jugendschutz in den Bussen der Regensburger Verkehrsbetriebe
- Radiofunkspots auf "gong fm" - "Alkohol - manchmal nicht so toll"
Kommunale Ebene:
- HaLT als Thema der Bürgermeisterkonferenz 2010
- Berichterstattung zum Projekt HaLT beim Sicherheitsgespräch des Landkreises 2012
Schulungen und Informationen für Multiplikatoren:
- Elternabende, Elternkurs "Hilfe - mein Kind pubertiert!"
- "Erlebnispädagogische Methoden in der Suchtprävention"; MOVE Seminar, Seminare zu Methoden der Alkoholprävention für Pädagoginnen und Pädagogen
- Infoveranstaltungen für Festveranstalter
- Regelmäßige Schulungen und Fortbildungen für die Honorarkräfte der Klinikintervention: Thema Alkohol, Klinikintervention, Risiko-Check, Brückengespräch –Gesprächsführung mit Jugendlichen und Eltern, Teamtreffen und Supervision
- "HaLT geben und Grenzen setzen"; Fortbildungsreihe für Eltern von suchtmittelkonsumierenden Jugendlichen
- Informationsveranstaltung für Festveranstalter
Veranstaltungen zur Alkoholprävention für Schülerinnen und Schüler und Auszubildende:
- Durchführung von Workshops und Seminaren
- HaLT Klettertreff für Risiko-Check Teilnehmer
- Limit – Theaterstück zur Alkoholprävention
- Faltblatt "Jugendliche und Führerschein"
Unterstützung von Multiplikatoren bzw. Kooperationspartnern bei alkoholpräventiver Arbeit mit Jugendlichen
- Aktionen der DHS Suchtwoche
- Medienausleihe und Infoausgabe für Lehrerinnen und Lehrer
- Kooperation bei Alkoholpräventionswochen der Mittelschulen im Landkreis Regensburg
- Beteiligung am KlarSichtParcour der BzGA in Regenstauf und Neutraubling
- "Gesund sein ist cool!" – Veranstaltung zur Jungengesundheit mit Rauschbrillenhindernislauf und Parkourtrainer; Aktionstag der Barmherzigen Brüder Regensburg/St. Hedwig
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags
C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags
FFW, Präventionsbeamte der Polizei in der Oberpfalz
C3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
Kooperationsverträge mit Kliniken
Projekt HaLT - Hart am Limit der Villa Schöpflin/Lörrach