Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Jugendschutzkontrollen während des Volksfestes Vilbeler Markt mit dem Ziel den Alkoholkonsum bei jugendlichen Besuchern zu verringern, Straftaten durch Alkoholkonsums zu verhindern (insbesondere des Vorglühens) und Informationen über die Jugendschutzgesetze zu verteilen.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Anlass und Ausgangssituation
Der Bad Vilbeler Markt ist ein traditionelles Volksfest in Bad Vilbel. Jedes Jahr kommen etwa 250.000 Besucher. In den letzen Jahren kam es zu Straftaten wie Körperverletzung und Vandalismus im Zusammenhang mit Alkoholkonsums im Umfeld des Marktes.
Auf diesem Hintergrund begannen Mitarbeiter der Suchtberatung für Bad Vilbel und Mitarbeiterinnen des Kinder und Jugendbüros Bad Vilbel (Jugendpflege) 2008 an zwei stark besuchten Abenden Rundgänge über den Markt zu machen. Dabei hatten sie ein Alkoholtestgerät und Informationsmaterial zur Alkoholprävention. Diese Rundgänge wurden im Jahr 2009 wiederholt. Die Erfahrungen aus diesen beiden Jahren waren, dass sich jugendliche Besucher/innen ihren Alkohol von den im Umfeld befindenden Lebensmittelmärkten und Tankstellen mitbringen. Neben weinhaltigen Alkoholika wurden auch Bier und Schnaps mitgebracht und konsumiert. Bei den Alkoholüberprüfungen (die natürlich freiwillig waren) konnten zum Teil sehr hohe Atemalkoholwerte festgesellt werden (bis über 2‰). Es konnten auch nach 23 Uhr unbegleitete Kinder und Jugendliche angetroffen werden.
Folgerungen
Aus diesen Erfahrungen folgte, dass es notwendig ist, ein Konzept für den Vilbeler Markt 2010 zu erarbeiten, bei dem eine Zusammenarbeit mit Polizei, Ordnungsamt mit Ordnungspolizei der Stadt Bad Vilbel,Gewerbeamt/Marktleitung, Bauamt, Feuerwehr, Rettungsdienst, erzieherischer Jugendschutz des Wetteraukreises, den Schaustellern, des Festwirtes, den umliegenden Lebensmittelmärkten und der Tankstellen zustande kommt.
Die Ziele waren:
- Verhinderung von Straftaten durch alkoholisierte Jugendlichen wie Körperverletzung, Vandalismus.
- Verhinderung des "Vorglühens" bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen
- Verringerung des Alkoholkonsums
- Einhalten der Jugendschutzgesetze
- Aufklärung über den Jugendschutz
Umsetzung
Es wurde eine Arbeitsgruppe unter der Federführung der Polizei, Suchtberatung und Kinder und Jugendbüro der Stadt gegründet. In regelmäßigen Treffen wurden die Maßnahmen erarbeitet und Arbeitsaufträge verteilt.
Die Gewerbetreibenden des Umfeldes des Vilbeler Marktes wurden mit einem Schreiben der Stadt Bad Vilbel auf die Jugendschutzbestimmungen hingewiesen und gebeten den Alkoholverkauf nach 22 Uhr einzustellen. Nach dem Schreiben der Stadt wurden noch persönliche Gespräche mit den Gewerbetreibenden geführt.
Die Schausteller und der Festwirt wurden in einer Schaustellerversammlung über den Jugendschutz informiert, es wurden Informationsmaterial und Plakate ausgehändigt.
Mit dem Bauamt, der Feuerwehr und der Polizei wurden kriminalpolizeiliche und bauliche Maßnahmen besprochen und durchgeführt. Es wurden Wege im Umfeld des Marktes freigeschnitten und mit Lichterketten ausgeleuchtet. An einem im angrenzenden Parkt, der von Jugendlichen stark frequentiert war, wurde von der Feuerwehr ein Lichtmast aufgestellt, um diesen Platz auszuleuchten. Die Feuerwehr stellte einen Einsatzcontainer zur Verfügung, der während des Marktes als Mobile Wache fungierte.
Vor der Markteröffnung wurde eine gemeinsame Pressekonferenz abgehalten, um die Öffentlichkeit über die Aktion Jugendschutz zu informieren.
Während des Marktes
Es wurden Rundgänge in den Abend bis Nachtzeiten über den Markt, ins Festzelt und in dem Umfeld (Park und Zugangswegen) gemeinsam mit Beamten der Polizei (die aus der Region stammten) der Ordnungspolizei, der Suchtberatung und der Jugendpflege durchgeführt. Hierbei wurden Gespräche mit den jugendlichen und jungen Erwachsenen Marktbesuchern geführt, Informationsmaterial verteilt und freiwillige Alkoholtests gemacht. Bei Bedarf wurden polizeiliche Maßnahmen durchgeführt wie Personalkontrollen, Sicherstellung von Alkoholika.
Ein Infostand mit Beteiligung des kriminalpolizeilichen Beratungsbusses war während des Tages auf dem Marktgelände.
Ergebnisse und Erfahrungen
Während des Bad Vilbeler Marktes 2010 kam es zu keinen Straftaten während des Marktes und im Umfeld des Marktes. Von den Rettungsdiensten wurden keine Einlieferungen wegen Alkoholvergiftungen gemeldet. Die Resonanz von den Marktbesuchern war durchgehend positiv. Auch die Jugendlichen und jungen Erwachsenen fanden die Aktion Jugendschutz gut. Es kam zu keinem Vertauensverlust gegenüber den Jugendpflegern und des Suchtberaters bei den jugendlichen Menschen hinsichtlich ihrer Zusammenarbeit mit der Polizei.
Schlussbemerkung
Im Jahr 2011 und 2012 wurden nach diesem Konzept Jugendschutzaktionen während der Gronauer Kerb (ein Stadtteil von Bad Vilbel) mit positiven Ergebnissen durchgeführt. Ähnlich bei dem Weihnachtsmarkt in Karben, einer Nachbargemeinde, der Massenheimer Kerb (Stadtteil von Bad Vilbel) und dem Herbstmarkt in Friedberg (Kreisstadt Wetteraukreis).
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags
C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags
C3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
Gemeinsame Rundgänge von Polizei, Jugendpflege, Suchtberatung. Einbinden der Gewerbetreibenden.