Bad Vilbel

Typ: 
kreisangehörig
Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Bad Vilbel
Bundesland: 
Hessen
Einreichende Dienststelle: 
Suchthilfe und Suchtprävention Bad Vilbel
Name des Ansprechpartners: 
Herr Lutz Illhardt
Funktion des Ansprechpartners: 
Suchtberater
Straße/Postfach: 
Friedberger Str. 84
Postleitzahl: 
61118
Ort: 
Bad Vilbel
Telefon des Ansprechpartners: 
+49 6101 83459
Telefax des Ansprechpartners: 
+49 6101 499646
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Aktion Jugendschutz bei dem Bad Vilbeler Markt

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Jugendschutzkontrollen während des Volksfestes Vilbeler Markt mit dem Ziel den Alkoholkonsum bei jugendlichen Besuchern zu verringern, Straftaten durch Alkoholkonsums zu verhindern (insbesondere des Vorglühens) und Informationen über die Jugendschutzgesetze zu verteilen.

 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Anlass und Ausgangssituation

Der Bad Vilbeler Markt ist ein traditionelles Volksfest in Bad Vilbel. Jedes Jahr kommen etwa 250.000 Besucher. In den letzen Jahren kam es zu Straftaten wie Körperverletzung und Vandalismus im Zusammenhang mit Alkoholkonsums im Umfeld des Marktes.

Auf diesem Hintergrund begannen Mitarbeiter der Suchtberatung für Bad Vilbel und Mitarbeiterinnen des Kinder und Jugendbüros Bad Vilbel (Jugendpflege) 2008 an zwei stark besuchten Abenden Rundgänge über den Markt zu machen. Dabei hatten sie ein Alkoholtestgerät und Informationsmaterial zur Alkoholprävention. Diese Rundgänge wurden im Jahr 2009 wiederholt. Die Erfahrungen aus diesen beiden Jahren waren, dass sich jugendliche Besucher/innen ihren Alkohol von den im Umfeld befindenden Lebensmittelmärkten und Tankstellen mitbringen. Neben weinhaltigen Alkoholika wurden auch Bier und Schnaps mitgebracht und konsumiert. Bei den Alkoholüberprüfungen (die natürlich freiwillig waren) konnten zum Teil sehr hohe Atemalkoholwerte festgesellt werden (bis über 2‰). Es konnten auch nach 23 Uhr unbegleitete Kinder und Jugendliche angetroffen werden.

Folgerungen

Aus diesen Erfahrungen folgte, dass es notwendig ist, ein Konzept für den Vilbeler Markt 2010 zu erarbeiten, bei dem eine Zusammenarbeit mit Polizei, Ordnungsamt mit Ordnungspolizei der Stadt Bad Vilbel,Gewerbeamt/Marktleitung, Bauamt, Feuerwehr, Rettungsdienst, erzieherischer Jugendschutz des Wetteraukreises, den Schaustellern, des Festwirtes, den umliegenden Lebensmittelmärkten und der Tankstellen zustande kommt.

Die Ziele waren:

  1. Verhinderung von Straftaten durch alkoholisierte Jugendlichen wie Körperverletzung, Vandalismus.
  2. Verhinderung des "Vorglühens" bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen
  3. Verringerung des Alkoholkonsums
  4. Einhalten der Jugendschutzgesetze
  5. Aufklärung über den Jugendschutz

Umsetzung

Es wurde eine Arbeitsgruppe unter der Federführung der Polizei, Suchtberatung und Kinder und Jugendbüro der Stadt gegründet. In regelmäßigen Treffen wurden die Maßnahmen erarbeitet und Arbeitsaufträge verteilt.

Die Gewerbetreibenden des Umfeldes des Vilbeler Marktes wurden mit einem Schreiben der Stadt Bad Vilbel auf die Jugendschutzbestimmungen hingewiesen und gebeten den Alkoholverkauf nach 22 Uhr einzustellen. Nach dem Schreiben der Stadt wurden noch persönliche Gespräche mit den Gewerbetreibenden geführt.

Die Schausteller und der Festwirt wurden in einer Schaustellerversammlung über den Jugendschutz informiert, es wurden Informationsmaterial und Plakate ausgehändigt.

Mit dem Bauamt, der Feuerwehr und der Polizei wurden kriminalpolizeiliche und bauliche Maßnahmen besprochen und durchgeführt. Es wurden Wege im Umfeld des Marktes freigeschnitten und mit Lichterketten ausgeleuchtet. An einem im angrenzenden Parkt, der von Jugendlichen stark frequentiert war, wurde von der Feuerwehr ein Lichtmast aufgestellt, um diesen Platz auszuleuchten. Die Feuerwehr stellte einen Einsatzcontainer zur Verfügung, der während des Marktes als Mobile Wache fungierte.

Vor der Markteröffnung wurde eine gemeinsame Pressekonferenz abgehalten, um die Öffentlichkeit über die Aktion Jugendschutz zu informieren.

Während des Marktes

Es wurden Rundgänge in den Abend bis Nachtzeiten über den Markt, ins Festzelt und in dem Umfeld (Park und Zugangswegen) gemeinsam mit Beamten der Polizei (die aus der Region stammten) der Ordnungspolizei, der Suchtberatung und der Jugendpflege durchgeführt. Hierbei wurden Gespräche mit den jugendlichen und jungen Erwachsenen Marktbesuchern geführt, Informationsmaterial verteilt und freiwillige Alkoholtests gemacht. Bei Bedarf wurden polizeiliche Maßnahmen durchgeführt wie Personalkontrollen, Sicherstellung von Alkoholika.

Ein Infostand mit Beteiligung des kriminalpolizeilichen Beratungsbusses war während des Tages auf dem Marktgelände.

Ergebnisse und Erfahrungen

Während des Bad Vilbeler Marktes 2010 kam es zu keinen Straftaten während des Marktes und im Umfeld des Marktes. Von den Rettungsdiensten wurden keine Einlieferungen wegen Alkoholvergiftungen gemeldet. Die Resonanz von den Marktbesuchern war durchgehend positiv. Auch die Jugendlichen und jungen Erwachsenen fanden die Aktion Jugendschutz gut. Es kam zu keinem Vertauensverlust gegenüber den Jugendpflegern und des Suchtberaters bei den jugendlichen Menschen hinsichtlich ihrer Zusammenarbeit mit der Polizei.

Schlussbemerkung

Im Jahr 2011 und 2012 wurden nach diesem Konzept Jugendschutzaktionen während der Gronauer Kerb (ein Stadtteil von Bad Vilbel) mit positiven Ergebnissen durchgeführt. Ähnlich bei dem Weihnachtsmarkt in Karben, einer Nachbargemeinde, der Massenheimer Kerb (Stadtteil von Bad Vilbel) und dem Herbstmarkt in Friedberg (Kreisstadt Wetteraukreis).

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zu den Alkoholprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption? (wenn ja, bitte als Anlage beifügen): 
ja
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? (wenn ja, bitte als Anlage beifügen): 
ja
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 An welche Zielgruppe richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
Junge Erwachsene
Erwachsene
Senioren
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Obdachlose
Multiplikatoren
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Weitere
C 24 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 25 Welche Maßnahmen zur Alkoholprävention im öffentlichen Raum stehen in ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Strategische Konzepte mit dem Ziel eines verantwortungsvollen Umgangs mit Alkohol
Maßnahmen zur Verhinderung des Rausch-Trinkens (Koma-Saufen, Binge Drinking)
Multiplikatoren-Fortbildung
Peer-Education
Streetwork und aufsuchende Hilfen
Beratung
Verzicht auf Alkoholwerbung auf kommunalen Werbeflächen
Alkoholbeschränkungen/-verbote im öffentlichen Raum
Alkoholbeschränkungen/-verbote im öffentlichen Personennahverkehr
Abgabebeschränkungen bei Sport- und anderen Großveranstaltungen
Abgabebeschränkungen bei Karnevalsfeiern, Kirmes-, Schützen- und Volksfesten
Förderung von Punktnüchternheit und reduziertem Alkoholkonsum im Straßenverkehr
Dialog- und Mediationsverfahren, Konfliktmanagement
Erarbeitung von Leitfäden, Arbeitshilfen, Info-Material
Weitere
C 26 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 27 Welche öffentlichen Orte stehen im Fokus Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Quartier/Stadtteil
Besondere Straßen/Plätze
Spielplätze
Öffentliche Park- und Grünanlagen
Öffentlicher Personennahverkehr
Öffentliche Veranstaltungen
Öffentliche Feste
Weitere
C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Grundschule/Primarbereich
Hauptschule
Realschule
Sekundarschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Berufsschule
Ausbildungsstätte
Jugendeinrichtung
Senioreneinrichtung
Obdachloseneinrichtung
Sportverein
Weitere

C3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und -verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister bzw. Landrat
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Polizei
Weitere
C 31 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Quartiermanagement
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Obdachlosenhilfe
Migrantenorganisationen
Selbsthilfeeinrichtungen
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Werden bei der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte/Maßnahmen übernommen und eingesetzt?: 
ja
nein
C 37 Sind im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Gemeinsame Rundgänge von Polizei, Jugendpflege, Suchtberatung. Einbinden der Gewerbetreibenden.

Anlagen

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Präsentation Aktion Jugendschutz beim Bad Vilbeler Markt 2010
PDF icon 14_1487_1551_2394.pdf

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Alkoholtest
Alkoholtest

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Begehung Park
Begehung Park

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Einsatz in Friedberg
Einsatz in Friedberg

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Freiwilliger Test
Freiwilliger Test

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Mobile Wache
Mobile Wache

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Was übrig bleibt
Was übrig bleibt