Pinneberg (Landkreis)

Typ: 
Landkreis
Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Pinneberg (Landkreis)
Bundesland: 
Schleswig-Holstein
Einreichende Dienststelle: 
Kreis Pinneberg -Jugendschutz-
Name des Ansprechpartners: 
Andrea Pinzek
Funktion des Ansprechpartners: 
Sachbearbeiterin ordungsrechtlicher Jugendschutz
Straße/Postfach: 
Kurt-Wagener-Str. 11
Postleitzahl: 
25337
Ort: 
Elmshorn
Telefon des Ansprechpartners: 
+49 4121 45023458
Telefax des Ansprechpartners: 
+49 4121 45029458
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

JiMs Bar - die alkoholfreie Cocktailbar

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

JiMs Bar ist DIE ATTRAKTIVE Alternative zu den alkoholischen Angeboten auf öffentlichen Veranstaltungen und Festen. Junge Menschen (ab 12 Jahren) werden zu JiMs Barkeeper/-innen ausgebildet und stellen professionell alkoholfreie Cocktails in der JiMs Bar her. Ausbildungsinhalte sind: Sucht, Lebensmittelhygiene, Umgang mit dem Gast, Gesundheitsbelehrung und die Cocktailherstellung. Die Ausbildung erfolgt durch professionelle Referent/-innen aus der Suchtprävention, Systemgastronomie und der Deutschen Barkeeper-Union e.V. (DBU).

Die Strategie ist, im Rahmen des Peer-to-peer-Ansatzes, ohne den gehobenen Zeigefinger positiv zu vermitteln, dass alkoholfreie Cocktails cool sind und lecker schmecken. Attraktiv ist das Angebot aufgrund des Corporate Design (JiMs Barkeeper-Kleidung), der professionellen Herstellung von alkoholfreien Cocktails, des professionell umgebauten Getränkeanhängers (JiMs Bar Outdoor-Variante) und der professionell erbauten JiMs Bar als Indoor-Variante – Visuell und mit dem Ambiente ist JiMs Bar für Kinder und Jugendliche, für Familien, für alle Besucher/-innen ein attraktives alkoholfreies Angebot. Optisch stellt JiMs Bar eine klare Konkurrenz zu den Bier- und Weinständen dar. So steht JiMs Bar auch nicht irgendwo am Rande der Veranstaltung (wie oft die alkoholfreien Angebote an teilweise provisorisch überdachten "Tapeziertischen") sondern mitten im Geschehen.

 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Anlässe für die Konzeptentwicklung:

  • Negative Berichterstattung über kommunale Veranstaltungen
  • Erfahrungen durch Jugendschutzbegleitungen über den starken Alkoholkonsum bei Minderjährigen (Minderjährige nahmen kommunale Veranstaltungen zum Anlass, Alkohol zu konsumieren -bis hin zum riskanten Alkoholkonsum-)
  • Vermehrte schwerwiegende Vorfälle bei den Veranstaltungen (Anstieg der Notarzt- und Rettungswageneinsätze, Alkoholvergiftungen, Schlägereien usw.)
  • Fehlende ATTRAKTIVE Alternative zu den alkoholischen Angeboten (in Planungs- / Organisationsgesprächen ging es vorrangig um die ausreichende Anzahl an Bierwagen, alkoholfreie Getränke wurden von den Bierständen mit angeboten).

Umsetzung:

Aufgrund der o.a. Erfahrungen / Umstände, hat sich die Kreisarbeitsgemeinschaft JiM (Jugendschutz Im Mittelpunkt) mit dem Thema "alkoholfreie attraktive Alternative zu den alkoholischen Angeboten auf öffentlichen Veranstaltungen" befasst. In der AG JiM sind folgende Präventionsbereiche / -disziplinen vertreten: Suchtprävention, Gewaltprävention, polizeiliche Prävention, Kinder- und Jugendarbeit, Vereine und Verbände, Sportvereine, erzieherischer und ordnungsrechtlicher Jugendschutz des Kreises Pinneberg. Eine Konzeptidee aus der Schweiz wurde aufgegriffen und für den Kreis Pinneberg weiterentwickelt. Ziel war ein weiteres Suchtpräventionsangebot mit einer dem Freizeitverhalten junger Menschen angepassten Methode im Rahmen der Kinder- und Jugendarbeit zu entwickeln (Gewinnung von jungen Multiplikatoren als JiMs Barkeeper - peer-to-peer-Ansatz - und Schaffung einer entsprechenden Plattform - Ausleihe JiMs Bar - als niedrigschwelliges Suchtpräventionsangebot).

Qualitätsstandards:

Für die Nachhaltigkeit dieses Angebotes und die -für die Attraktivität erforderliche- Qualität dieses Angebotes wurden folgende Qualitätsstandards festgelegt:

  • Peer-to-Peer-Ansatz (von jungen Menschen für junge Menschen)
  • Ausbildung von JiMs Barkeeper/-innen – Multiplikator/-innen (Themen: Sucht, Lebensmittelhygiene, Umgang mit dem Gast, Gesundheitsbelehrung, Cocktailherstellung)
  • Ausbildung durch professionelle Referent/-innen aus der Suchtprävention, Systemgastronomie und von der Deutschen Barkeeper-Union e.V. -DBU-
  • Einheitliche Kleidung
  • Nur ausgebildete JiMs Barkeeper/-innen stellen alkoholfreie Cocktails an JiMs Bar her
  • Professionelle Ausstattung der Bars (Boston-Shaker, Hamilton-Beach, Qualitaitiv hochwertige Kunststoff-Cocktailgläser usw.)
  • Corporate Design (optische Konkurrenzfähigkeit zu den alkoholischen Angeboten)
  • Keine Konkurrenz (Preisstruktur) zu den gewerblichen Angeboten

Jahresbericht 2012:

In 2012 wurden 100 neue JiMs Barkeeper/-innen in 5 JiMs Barkeeperschulungen ausgebildet. 2 Schulungen fanden außerhalb des Kreises Pinneberg - in Bad Bramstedt - statt. Grund hierfür ist die, für den Zeitraum von 2011 – 2013, Förderung aus EU-Mitteln für die Umsetzung des Projektes JiMs Bar auf den ländlichen Raum. Die EU-Förderung umfasst den ländlichen Bereich des Kreises Pinneberg, der sich auf die AktivRegion Pinneberger Marsch & Geest und der AktivRegion Holsteiner Auenland verteilt (nicht identische Gebietszuschnitte). Das heißt, dass im Rahmen der EU-Förderung (2011 – 2013) neben den Kommunen im Kreis Pinneberg einige kleine Kommunen in den Kreisen Steinburg und Segeberg in die Umsetzung einbezogen werden (z.B. Krempe, Schmalfeld und Bad Bramstedt).

Im Kreis Pinneberg sind seit 2007 vierhundert junge Menschen zu JiMs Barkeeper/-innen ausgebildet worden, die überwiegend auch dem JiMs Barkeeper-Pool zur Verfügung stehen. Das heißt, sie stellen sich als JiMs Barkeeper bei Veranstaltungen zur Verfügung, die nicht von ihrem Verein / Verband, ihrer Kommune oder ihrer Institution organisiert sind.

In 2012 kamen die beiden Bars (JiMs Barwagen und die Indoorvariante) auf 30 - teilweise mehrtägigen - Veranstaltungen zum Einsatz (das entspricht ca. 50 Tage im Jahr).

Ca. 38.000 Besucher, davon ca. 20.000 Kinder und Jugendliche, zählten die Veranstaltungen.

Chronologie:

  • 2005: Konzeptentwicklung JiMs Bar
  • 2006: Kauf eines ausgedienten Getränkewagens – Umbau durch eine Firma (unterstützt durch den Landesrat für Kriminalitätsverhütung Schleswig-Holstein)
  • 2007: 1. JiMs Barkeeperschulung (KJR Pinneberg e.V.)
  • 2008: Bau einer Indoor-Bar in der Werkstatt des Ahornhofes (unterstütz durch den Landesrat für Kriminalitätsverhütung Schleswig-Holstein)
  • 2009: Multiplikatorenschulung im Land Schleswig-Holstein für die Übernahme des Konzeptes in weiteren Kreisen und kreisfreien Städten
  • 2009 – 2010: Landesweite JiMs Barkeeperschulungen durch den KJR Pinneberg e.V. (Finanzierung durch das Jugendministerium Schleswig-Holstein)
  • 2011: Konzeptentwicklung zur Übertragung des Projektes auf den ländlichen Raum (EU-Förderung bis 2013)
  • 2011: Entwicklung einer Werbestrategie und Herstellung von Werbeartikeln (Holzfigur "JiMy Shaker", Duo als Werbefläche, Anhänger für den Transport der Indoor-Bar und als Werbefläche usw.)
  • 2012: Einweihung des 2. Cocktailmobils (ein Getränkegroßhandel aus Elmshorn hat einen Getränkewagen für 1,00 Euro verkauft. Dieser wurde im Rahmen eines Sozialprojektes von Auszubildenden der Deutschen Bahn AG zu JiMs Bar umgebaut)
  • 2013: Nominierung des Projektes beim Bundeswettbewerb Alkoholprävention - Preisverleihung am 20.02.2013

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zu den Alkoholprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption? (wenn ja, bitte als Anlage beifügen): 
ja
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? (wenn ja, bitte als Anlage beifügen): 
ja
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 An welche Zielgruppe richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
Junge Erwachsene
Erwachsene
Senioren
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Obdachlose
Multiplikatoren
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Weitere
C 24 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 25 Welche Maßnahmen zur Alkoholprävention im öffentlichen Raum stehen in ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Strategische Konzepte mit dem Ziel eines verantwortungsvollen Umgangs mit Alkohol
Maßnahmen zur Verhinderung des Rausch-Trinkens (Koma-Saufen, Binge Drinking)
Multiplikatoren-Fortbildung
Peer-Education
Streetwork und aufsuchende Hilfen
Beratung
Verzicht auf Alkoholwerbung auf kommunalen Werbeflächen
Alkoholbeschränkungen/-verbote im öffentlichen Raum
Alkoholbeschränkungen/-verbote im öffentlichen Personennahverkehr
Abgabebeschränkungen bei Sport- und anderen Großveranstaltungen
Abgabebeschränkungen bei Karnevalsfeiern, Kirmes-, Schützen- und Volksfesten
Förderung von Punktnüchternheit und reduziertem Alkoholkonsum im Straßenverkehr
Dialog- und Mediationsverfahren, Konfliktmanagement
Erarbeitung von Leitfäden, Arbeitshilfen, Info-Material
Weitere
Welche? (bitte benennen): 

Junge Menschen setzen sich im Rahmen ihrer JiMs Barkeeper-Tätigkeit früh mit dem Thema Alkohol/Alkoholkonsum/Sucht auseinander und werden zu Peers (Multiplikator/-innen) ausgebildet.
Im Einsatz bringt JiMs Bar Spaß und macht gute Laune – sie ist ein Hype auf Veranstaltungen.
Während der Veranstaltungen liegt der Fokus auf Spaß, gute Laune, ansprechendes Ambiente, lecker schmeckende und toll aussehende alkoholfreie Cocktails.

C 26 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 27 Welche öffentlichen Orte stehen im Fokus Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Quartier/Stadtteil
Besondere Straßen/Plätze
Spielplätze
Öffentliche Park- und Grünanlagen
Öffentlicher Personennahverkehr
Öffentliche Veranstaltungen
Öffentliche Feste
Weitere
Welche? (bitte benennen): 

Vereinsfeste, Betriebsfeiern von Ausbildungsbetrieben

C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Grundschule/Primarbereich
Hauptschule
Realschule
Sekundarschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Berufsschule
Ausbildungsstätte
Jugendeinrichtung
Senioreneinrichtung
Obdachloseneinrichtung
Sportverein
Weitere

C3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und -verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister bzw. Landrat
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Polizei
Weitere
C 31 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Quartiermanagement
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Obdachlosenhilfe
Migrantenorganisationen
Selbsthilfeeinrichtungen
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Schulung Barkeeper - Ausleihgeschäft JiMs Bar

C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Werden bei der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte/Maßnahmen übernommen und eingesetzt?: 
ja
nein
C 37 Sind im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Landesweite Übernahme des Konzeptes in anderen Kreisen, kreisfreien Städten im Land Schleswig-Holstein. Geplant ist die Übernahme des Konzeptes in der Freien und Hansestadt Hamburg.

Anlagen

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Präsentation des Projektes
PDF icon 14_1486_1550_2388.pdf

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JiMs Bar im Einsatz (1)
JiMs Bar im Einsatz (1)

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JiMs Bar im Einsatz (2)
JiMs Bar im Einsatz (2)

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JiMs Bar Indoor-Variante
JiMs Bar Indoor-Variante

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JiMs Bar Outdoor-Variante
JiMs Bar Outdoor-Variante