Merseburg

Typ: 
kreisangehörig
Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Merseburg
Bundesland: 
Sachsen-Anhalt
Einreichende Dienststelle: 
Jugend- und Sportamt
Name des Ansprechpartners: 
Jenny Cornelius
Funktion des Ansprechpartners: 
Streetworkerin
Straße/Postfach: 
Siegfried-Berger-Straße 5-7
Postleitzahl: 
06217
Ort: 
Merseburg
Telefon des Ansprechpartners: 
+49 3461 215195
Telefax des Ansprechpartners: 
+49 3461 445640
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Für eine schöne Festkultur am letzten Regelschultag

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Jedes Jahr im April oder Mai wird in Sachsen-Anhalt der letzte Regelschultag der Gymnasiasten, Sekundarschüler und Hauptschüler zelebriert.

Es ist immer wieder festzustellen, dass der letzte Regelschultag einen sehr hohen Stellenwert im Leben der Schüler einnimmt. Jeder Abschlussjahrgang versucht noch besser und spektakulärer zu sein, als der vorangegangene.

Eins ist allerdings immer gleich, Alkohol, Rauschtrinken und Substanzen stehen jedes Jahr wieder im Mittelpunkt. Der exzessive Genuss wird von allen Beteiligten (Eltern, Schule, Mitschüler usw.) geduldet. Um diese Situation zu verändern werden, die letzten Schultage von der Fachstelle für Suchtprävention Saalekreis und der Streetworkerin der Stadt Merseburg mit einen Bollerwagen gefüllt mit Informaterial über Rauschtrinken, Mischkonsum und verschiedene illegalisierte Substanzen begleitet. Außerdem haben wir Brötchen und Obst, Wasser, Kondome, Plastebecher, Elektrolyte und ein eigenes Piktogramm zur Wiedererkennung im Gepäck.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Jedes Jahr im April oder Mai wird in Sachsen-Anhalt der wichtigste Tag im Leben der Gymnasiasten, Sekundarschüler und Hauptschüler zelebriert – der letzte Regelschultag. Diese Tradition ist bereits seit der Zeit der Burschenschaften in den Schulalltag integriert.

Es ist immer wieder festzustellen, dass der letzte Regelschultag einen sehr hohen Stellenwert im Leben der Schüler einnimmt und viel Organisationstalents bedarf. Jeder Abschlussjahrgang versucht noch besser und spektakulärer zu sein, als der vorangegangene.

In der Regel bilden die Abgänger kleine Arbeitsgruppe, um diesen Tag gemeinsam vorzubereiten.

Was bedeutet das im Detail? Die Schüler erstellen eine Abschlusszeitung, es werden Kostenangebote für den Druck und die Gestaltung eingeholt, es wird ein Motto festgelegt und die dazugehörigen T-Shirts gedruckt. Weiterhin müssen Absprachen mit der Schulleitung getroffen, Freistunden für die jüngeren Schüler beantragt und natürlich muss die Party am Abend vorbereitet werden.

Für das Organisationsteam bedeutet dieser Tag aber auch viel Verantwortung, die sie für sich und die anderen Mitschüler übernehmen, sie können ihr Organisations- und Verhandlungsgeschick erproben und lernen Kompetenzen, die sie in ihren weiteren Leben immer wieder brauchen werden.

Meistens beginnt der letzte Regelschultag für die Abgänger bereits sehr früh mit der Dekoration des Schulgeländes und den Vorbereitungen für die Spiele mit den Lehrern anderen Schülern.

Neben diesen positiven Eigenschaften stehen an diesem Tag vor allem drei Sachen im Mittelpunkt: Alkohol, Rauschtrinken und Substanzen.

Das bedeutet, bereits sehr früh am Morgen werden die ersten Bier- und Schnapsflaschen geöffnet und/oder die ersten Substanzen konsumiert. Seit vielen Generationen wird der letzte Regelschultag als Anlass für exzessiven Alkohol- und Mischkonsum genutzt. Das bedeutet, es werden mindesten zwei Substanzen gleichzeitig konsumiert, in der Regel Alkohol und eine illegalisierte Substanz. Leider ist nach wie vor so, dass dieses Verhalten von allen Beteiligten (Eltern, Schule, Mitschüler usw.) geduldet wird.

Um diese Situation zu verändern werden die letzten Regelschultage von der Fachstelle für Suchtprävention Saalekreis und der Streetworkerin der Stadt Merseburg begleitet. Unser Ziel ist es, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen über die Risiken des exzessiven Alkohol- und Mischkonsum aufzuklären, suchtpräventiv einzuwirken und die Augen für eine schöne Festkultur ohne Rauschtrinken zu öffnen.

Des Weiteren sollen auch die Lehrer, Eltern, Mitschüler usw. sensibilisiert werden, das Rauschtrinken am letzten Regelschultag nicht zu dulden und sich für eine Verhaltensveränderung stark zu machen und aufzuklären.

Ein enormer Vorteil bietet sich in der einzigartigen Fachkräftekombination und -kooperation, denn sowohl durch die Streetworkarbeit an der Basis und auf der Straße, aber auch durch die Arbeit der Fachstelle für Suchtprävention in den Schulen, konnten wir bereits viele Abgänger kennenlernen und ein Vertrauensverhältnis aufbauen. Durch diese besondere Kombination ist es uns möglich sehr niedrigschwellig zu arbeiten, die Konsumenten dort abzuholen, wo sie sich gerade befinden und auf keinen Fall mit erhobenen Zeigefingern zu agieren.

Die Fachstelle für Suchtprävention und die Streetworkerin der Stadt Merseburg begleiten den letzten Regelschultag mit einen Bollerwagen gefüllt mit Informationsmaterial über Rauschtrinken, Mischkonsum und verschiedene illegalisierte Substanzen. Außerdem haben wir Brötchen und Obst (das Essen vergessen die Abgänger am diesem Tag häufig), Wasser, Kondome, Plastebecher, Elektrolyte und ein nur für diesen Tag entwickeltes Piktogramm in Form von Aufklebern und T-Shirts mit den Aufschriften Suchtprävention und Streetwork (zur Wiedererkennung) im Gepäck.

Nachdem die Spiele usw. auf dem Schulhof durchgeführt wurden, finden sich die Merseburger Schüler immer auf der Klia-Platte im Stadtzentrum ein, um ein Abschlussfoto zu schießen. Dort werden sie mit Musik des Clubs, der die Party am Abend veranstaltet und den Studenten des Hochschulprojektes "Highline" mit ihren Katertüten empfangen. In diesen Katertüten befinden sich unter anderem ein Busfahrplan, ein Flyer für das 50/50 Taxi (das 50/50 Taxi ist ein Gutschein, den man für 2,50 Euro erwerben kann und damit nur den halben Taxipreis bezahlen muss), ein Erfrischungstuch und ein Teebeutel für den nächsten Morgen. Als besonderes Highlight wird eine Zumba-Vorstellung zum Mitmachen von der Fachstelle für Suchtprävention und der Streetworkerin der Stadt Merseburg organisiert.

Alles im Allem kann man feststellen, dass die Schüler unsere Anwesenheit für interessante Gespräche und einen Informationsaustausch nutzten. Weiterhin bekamen wir die Rückmeldung, dass die Abgänger ihren Konsum reflektieren und die Schulen aufmerksamer sein möchten. Außerdem konnten wir gut darauf achten, dass das Jugendschutzgesetz tagsüber und abends eingehalten wird und dass durch die Ausgabe der Katertüten viele Schüler auf das 50/50 Taxi aufmerksam wurden und somit preiswert und sicher nach Hause kamen.

Leider findet man nach wie vor wenige Informationen über den letzten Regelschultag, trotzdessen wird das Projekt auch 2013 durchgeführt. Wir werden weiter aufklären und präventiv im Vorfeld und an diesem Tag tätig sein.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zu den Alkoholprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption? (wenn ja, bitte als Anlage beifügen): 
ja
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? (wenn ja, bitte als Anlage beifügen): 
ja
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 An welche Zielgruppe richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
Junge Erwachsene
Erwachsene
Senioren
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Obdachlose
Multiplikatoren
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Weitere
C 24 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 25 Welche Maßnahmen zur Alkoholprävention im öffentlichen Raum stehen in ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Strategische Konzepte mit dem Ziel eines verantwortungsvollen Umgangs mit Alkohol
Maßnahmen zur Verhinderung des Rausch-Trinkens (Koma-Saufen, Binge Drinking)
Multiplikatoren-Fortbildung
Peer-Education
Streetwork und aufsuchende Hilfen
Beratung
Verzicht auf Alkoholwerbung auf kommunalen Werbeflächen
Alkoholbeschränkungen/-verbote im öffentlichen Raum
Alkoholbeschränkungen/-verbote im öffentlichen Personennahverkehr
Abgabebeschränkungen bei Sport- und anderen Großveranstaltungen
Abgabebeschränkungen bei Karnevalsfeiern, Kirmes-, Schützen- und Volksfesten
Förderung von Punktnüchternheit und reduziertem Alkoholkonsum im Straßenverkehr
Dialog- und Mediationsverfahren, Konfliktmanagement
Erarbeitung von Leitfäden, Arbeitshilfen, Info-Material
Weitere
C 26 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 27 Welche öffentlichen Orte stehen im Fokus Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Quartier/Stadtteil
Besondere Straßen/Plätze
Spielplätze
Öffentliche Park- und Grünanlagen
Öffentlicher Personennahverkehr
Öffentliche Veranstaltungen
Öffentliche Feste
Weitere
Welche? (bitte benennen): 

Schulhöfe

C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Grundschule/Primarbereich
Hauptschule
Realschule
Sekundarschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Berufsschule
Ausbildungsstätte
Jugendeinrichtung
Senioreneinrichtung
Obdachloseneinrichtung
Sportverein
Weitere

C3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und -verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister bzw. Landrat
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Polizei
Weitere
Welche? (bitte benennen): 

Streetwork

C 31 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Quartiermanagement
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Obdachlosenhilfe
Migrantenorganisationen
Selbsthilfeeinrichtungen
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
Welche? (bitte benennen): 
Suchtpräventionsfachstelle Saalekreis, Hochschule Merseburg + Highline-Projekt
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Werden bei der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte/Maßnahmen übernommen und eingesetzt?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Katertüte des Highline-Projektes

C 37 Sind im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Es wurde angeregt, das Piktogramm zu verwenden und steht allen Fachstellen für Suchtprävention zur Verfügung.

Anlagen