Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
“walk in“ ist ein Gruppenangebot für Kinder aus suchtbelasteten Familien. An dem Angebot nehmen Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren teil, die einmal in der Woche für drei Stunden durch das Spielen im Wald neue Erfahrungen machen, die von ihrem täglichen zum Teil belastetem Leben abweichen. Zusätzlich werden auch noch Ferienangebote, Eltern-Kind-Angebote und Eltern-Angebote durchgeführt.
Durch die neuen Erfahrungen im Wald soll ein Gegengewicht zum alltäglichen Spiel- und Lebensraum und eine Alternative zu Computer, Konsolen und TV geschaffen werden. Zudem soll durch den Aufenthalt im Freien bei jedem Wetter Stress abgebaut und die Gesundheit gefördert werden.
Die Stadt Bielefeld fördert das Projekt im Rahmen ihrer Suchtpräventionsarbeit und finanziert die entsprechende pädagogische Stelle.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
In Bielefeld leben ca. 2.500 drogengebrauchende/abhängige Männer und Frauen von sogenannten „harten Drogen“. Nach vorsichtigen Schätzungen leben hier ca. 250 minderjährige Kinder mit mindestens einem drogenabhängigen (illegale Drogen) Elternteil. Für die Abhängigen steht ein sehr gut funktionierendes und aufeinander abgestimmtes Hilfesystem zur Verfügung – inklusive Drogenhilfezentrum und Drogenkonsumraum usw..
Kinder aus suchtbelasteten Familien standen und stehen nicht explizit im Fokus des Drogenhilfesystems, obwohl deren erhöhte Gefährdung, selber Opfer einer Abhängigkeitserkrankung zu werden, nachgewiesen ist und Kinder aus alkohol- oder drogenbelasteten Familien daher als eine Hochrisikogruppe für die Entwicklung einer eigenen Suchterkrankung gelten.
Um diesen Missstand zumindest anzugehen und um die Wirksamkeit des Projekts zu evaluieren, fand eine entsprechende Projektphase von 2009 bis 2012 statt. Seitdem wird das Projekt „walk in“ durch die Drogenberatung Bielefeld im Rahmen des Suchtpräventionskonzeptes der Stadt Bielefeld durchgeführt. Dabei stand der Gedanke im Vordergrund, dass den Kindern insbesondere durch den neuen Erlebnisort „Wald“ mit seinem unerschöpflichen Repertoire zum Spielen und Entdecken, zum Lernen und Bewegen, ein Gegengewicht zum städtischen Spiel- und Lebensraum angeboten werden soll. Die Begegnung mit der Natur soll als eine Alternative zu den Erlebnissen mit Computer, Konsolen und TV erfahren werden. Ziel ist es, die Resilienzen der Kinder aus Risikofamilien zu stärken und neue Strategien und Handlungswege im Umgang mit ihrer Alltagssituation zu finden.
Durch Tür- und Angelgespräche und Familienwochenenden soll zudem die Erziehungskompetenz der Eltern gestärkt werden.
„Walk in“ ist geplant als ein Gruppenangebot für maximal 8 Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren und soll einmal die Woche (dienstags) für drei Stunden stattfinden. Die Kinder werden nachmittags von zu Hause oder von der Schule abgeholt und nach Beendigung der Aktivitäten wieder in die Familien gebracht.
Mittlerweile haben fast 90 Kinder am Angebot teilgenommen und die Nachfrage ist nach wie vor sehr hoch. Neben der Grundfinanzierung der pädagogischen Betreuungsstelle durch die Mittel der Stadt im Rahmen ihrer Suchtpräventionsarbeit fehlt es allerdings an entsprechenden Sachmitteln, die bislang durch Spenden von Bürgerinnen und Bürgern und Stiftungen aufgebracht werden konnten.