Mannheim

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Mannheim
Typ: 
kreisfrei
Bundesland : 
Baden-Württemberg
Einreichende Dienststelle: 
Fachbereich Gesundheit
Name des Ansprechpartners: 
Dr. Timo Kläser
Funktion des Ansprechpartners: 
Beauftragter für Suchtprophylaxe
Straße/Postfach: 
R1, 12
Postleitzahl: 
68161
Ort: 
Mannheim
Ort_Zusatz: 
Stadt
Telefon des Ansprechpartners: 
+49 621 293-9339
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

"Gefangen im Netz - Wenn aus Spaß Ernst wird"- Strategie für die Stadt Mannheim zur Prävention von Internetsucht

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Entwicklung und Umsetzung einer Strategie zur Prävention von Internetsucht im Rahmen der interdisziplinären Netzwerkarbeit1 unter direktem Einbezug von Betroffenen (Experten).

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Vorbermerkungen für den Wettbewerbsbeitrag:

  1. ln diesem Antrag sowie in der Ausarbeitung wird im Rahmen der Geschlechter- und Gendersensibilität die Form "Gender Gap" bzw. "Performing the Gap" mit dem Symbol "*" verwendet, um zum einen alle Formen der Geschlechter (Transgender) neben Mann und Frau sowie alle Formen sexueller Identität und Orientierung zu berücksichtigen.
  2. Expert*innen = Betroffene, die Erfahrungen mit Internetsucht im Laufe ihres ' Lebens gesammelt haben. ln dem Projekt arbeiten Experten mit hauptamtlichen Mitarbeiter*innen und studentischen Honorarmitarbeiter*innen auf Augenhöhe gleichberechtigt zusammen.

Anlass und Ausgangssituation

Neue Medien- wie Internet und Handys (Smartphones und I-Phones) - wurden in den letzten Jahren für Kinder und Jugendliche immer bedeutender. Nach Angaben des Hamburger Suchtforschers Prof. Rainer Thomasius liegt der Anteil computersüchtiger Jugendlicher bei ungefähr zehn Prozent. Ein entscheidendes Kriterium für Computerabhängigkeit sei, dass die Jugendlichen anderen Interessen und Hobbies nicht mehr nachgehen würden. Sie schwänzten häufiger als andere die Schule, ziehen sich zunehmend sozial zurück und bei Interventionen durch die Eltern würden Entzugssymptome, wie Unruhe und Nervosität auftreten. Internet- und Computersucht bewege sich bei Jugendlichen auf gleichem Niveau wie Cannabis-Konsum. (vgl. WELT online 2008: Suchtforscher- Jeder zehnte Jugendliche ist computersüchtig, http://www.welt.de/regionales/hamburg/article2880878/Jeder-zehnteJugendl..., S. 2).

Aufgrund dessen beschäftigen sich die Stadtverwaltung Mannheim und ihre Kooperationspartner aus der Suchthilfe, der Jugendförderung und dem Bildungsbereich mit den Auswirkungen von Internetnutzung und Computer-/Onlinespielen auf Kinder und Jugendliche seit 2008. Die Förderung von Medienkompetenz und die Prävention von Suchtverhalten, aber auch die Vernetzung der relevanten Partner untereinander- auch über die Stadtgrenzen hinaus - haben dabei einen großen Stellenwert gewonnen.

Seit 2008 haben die Akteure gemeinsam, jedoch auch in ihrem jeweiligen Aufgabenbereich separat Projekte durchgeführt und Angebote entwickelt (siehe Anlage 10 "Chronologische Entwicklung der Aktivitäten im Bereich Venetzung"). ln allden Jahren hat die Nachfrage nach Aufklärung und Information- insbesondere von pädagogischen Fachkräften und Eltern - stetig zugenommen. Je nachdem, in welchen Kontext bzw. Setting eine Problematik auftritt oder ein Handlungsbedarf erkannt wird, werden unterschiedliche Akteure von den Fragestellern und Hilfesuchenden kontaktiert. Oftmals ist gar nicht bekannt, dass es auch darüber hinaus Ansprechpartner zu dem Themenfeld in Mannheim gibt. Dies zeigt, dass Transparenz hinsichtlich der Angebote und der Anbieter erforderlich ist und die Vernetzung der Akteure gewährleistet sein muss. Im Sinne einer funktionierenden Präventionskette müssen die einzelnen Angebote sinnvoll miteinander verzahnt werden.

Konzeption

Ausgehend von den oben dargestellten Erkenntnissen ist die Strategie zur Prävention von Internetsucht in folgendes Säulenmodell eingebettet:

Medienkompetenz
Fachbereiche Kinder, Jugend und Familie/Gesundheit/Bildung, Netzwerk Neue Medien Mannheim
Suchtprävention
Fachbereich Gesundheit, Suchtberatungsstelle Caritas, Netzwerk Neue Medien Mannheim
Suchtberatung
Suchtberatungsstelle Caritas
Clearing/Diagnose
IDBB- Integrierter Diagnose-, Beratungs- und Behandlungsverbund für Computer- Spielsucht und übermäßige
Mediennutzung
Rhein-Neckar-Kreis/
Heidelberg
Vernetzung

ln diesem Modell zeigt sich, dass somit alle relevanten Kinder- und Jugendhilfe- sowie Suchthilfeträger in Mannheim eng kooperieren, um das Thema Medien im Rahmen des Kompetenzerwerbs sowie des Gefährdungspotentials für Jugendliche präventiv, kurativ als beratend oder behandelnd vor allem für Jugendliche nachhaltig aufzubereiten. Einen zentralen Baustein der Strategie bilden drei Angebote aus den Bereichen Information, Prävention und Beratung I Behandlung, welche sich direkt an Kinder, Jugendliche und ihre Eltern richten:

  1. Unterrichtseinheiten zur Prävention von Internetsucht (Einzelprojekt 1; siehe Anhang 2)
  2. ESCapade - ein Ansatz zur Familienberatung und -behandlung bei Internetsucht (Einzelprojekt 2, siehe Anhang 3)
  3. Forschungsprojekt und Therapieangebot "PROTECT" und "PROTECT +" (Einzelprojekt  3, siehe Anhang 4)

Ziele und Zielgruppen der Strategie zur Prävention von Internetsucht

Zielgruppe Ziele
Kinder und Jugendliche
  • Aufklärung über die Folgen von exzessivem Konsum der Nauen Medien und Gefahren im Internet, Ratlektion des eigenen Nutzungsverhaltens und damit Verhinderung negativer Auswirkungen auf das soziale Leben sowie der Entwicklung einer Abhängigkeit
  • Strategien zur Kontrolle des eigenen Medienkonsums
  • Information über das Krankheitsbild und Hilfemöglichkeiten
  • Bei bereits vorliegendem Missbrauch Beratung und Vermittlung in weiterführende
    Angebote
Eitern
  • Aufklärung über die Folgen von exzessivem Konsum der Neuen Medien und Gefahren im Internet, Reflektion des eigenen Nutzungsverhaltens
  • Pädagogische Unterstützung im Erziehungsverhalten
  • Information über das Krankheitsbild und Hilfemöglichkeiten
  • Information über relevante Akteure und Angebote
  • Bei bereits vorliegendem Missbrauch Beratung und Vermittlung in weiterführende Angebote (auch für Angehörige)
Lehrer*innen, pädagogisches Fachpersonal
  • Aufklärung über die Folgen von exzessivem Konsum der Neuen Medien und Gefahren im lnternet..Retlektion des eigenen Nutzungsverhaltens
  • Information über das Krankheitsbild und Hilfemöglichkeiten
  • Handreichungen und Empfehlungen zur Behandlung des Themas im Unterricht/in der eigenen Organisation
  • Information über relevante Akteure und Angebote
Betroffene (als Expert*innen in Präventionsprojekten)
  • Stärkung des Individuums durch Ratlektion der eigenen Situation und Wissensvermittlung an Kinder und Jugendliche
Betroffene und Angehörige
  • Vermittlung in weiterführende Angebote, Behandlung
  • Resilienzförderung
Offentliehkeil (alle Altersgruppen)
  • Aufklärung über die Folgen von exzessivem Konsum der Nauen Medien und Gefahren im Internet
  • Information über das Krankheitsbild und Hilfemöglichkeiten
  • Information über relevante Akteure und Angebote

Vorgehen und Umsetzung

Im Folgenden werden zunächst die einzelnen Angebote für die verschiedenen Zielgruppen sowie die aktuellen und geplanten Vernetzungsaktivitäten beschrieben.

Angebote für die einzelnen Zielgruppen: Kinder und Jugendliche

Die Nutzung der Neuen Medien sowie Chancen und Gefahren des Internats spielen in der Lebensweit der Jugendlichen heutzutage eine sehr bedeutende Rolle. Ein wichtiges Setting, um junge Menschen, aber auch pädagogisches Fachpersonal und Eltern zu erreichen, ist (vor allem angesichts der Ausweitung der Ganztagesschulen) die Schule. Seit 2013 werden in Mannheimer Schulklassen Unterrichtseinheiten zur Prävention von Internetsucht durchgeführt werden. Sie sind auch Bestandteil des kommunalen Aktionsplans zur Förderung der gesundheitlichen Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen (siehe Anhang 1).

Die Unterrichtseinheiten wurden in Kooperation zwischen dem Fachbereich Gesundheit (Beauftragter für Suchtprophylaxe) und der Suchtberatungsstelle des Caritasverbands Mannheim e.V. entwickelt.

  • Angebot: Unterrichtseinheiten in Schulklassen unter Einbezug von Betroffenen (Expert*innen) zum Thema Internetsucht
  • Zielgruppe: Schüler*innen an weiterführenden Schulen ab Klasse 7
  • Setting/Ort: In den Räumen der Schule
  • Inhalte: Die Unterrichtseinheiten werden von mindestens zwei Referent*innen durchgeführt. Im Vordergrund steht der Austausch mit den Expert*innen, die über persönliche Erfahrungen mit Internetsucht berichten. Diese persönliche Begegnung hat das Ziel, für die Schüler*innen den größtmöglichen und nachhaltigsten Präventionseffekt zu erzielen. Für die Unterrichtseinheiten wurden zwei Lehr-DVDs produziert, in denen ein Experte von seinem Suchtverlauf und seinem individuellen Weg aus der Sucht im Rahmen eines Interviews berichtet. Sie werden eingesetzt, wenn Expert*innen z.B. krankheitsbedingt ausfallen. Die beiden DVDs mit dem geschnittenen Video sowie mit allen lnterviewfragen.
  • Ziele: Schüler*innen über die Folgen von exzessivem Konsum der Neuen Medien in anschaulicher Form aufzuklären, Gefahren bis hin zur völligen sozialen Isolation darzustellen und somit negative Konsequenzen bei den Mannheim er Jugendlichen nach Möglichkeit verhindern.
  • Wer führt die Maßnahme durch? Die Unterrichtseinheiten werden von Mitarbeiter*innen des Fachbereichs Gesundheit, externen  Referent*innen des Caritasverbandes Mannheim sowie Expert*innen zur Problematik Internetsucht  durchgeführt.
  • Zeitlicher Rahmen: Zwei Schulstunden; bei Suchtpräventionstagen mit mehreren Workshops zu su(fhtspezifischen Themen ist auch eine Schulstunde möglich.
  • Kosten und Finanzierung: Für Schulen und Teilnehmer*innen entstehen keine Kosten. Die Unterrichtseinheiten werden durch Krankenkassenmittel gefördert (DAK, AOK)

Die suchtpräventiven Angebote im Bereich Internetsucht für Kinder und Jugendliche werden durch weitere Maßnahmen ergänzt:

1. Workshops Internetsucht bei folgenden Veranstaltungen (Fachbereich Gesundheit)

  • Medienparcours (Mannheimer Netzwerk Neue Medien, siehe auch Tabelle zur Entwicklung der Gesamtstrategie zur Prävention von lnternetsucht)
  • Suchtpräventionstage an Berufsschulen (Fachbereich Gesundheit)
  • Suchtpräventionstage "Just for Fun" (Evangelische Kirche Mannheim)

Die Workshops sind in Aufbau und Inhalt den Unterrichtseinheiten zur Prävention von Internetsucht nachempfunden.

Finanzierung: Diese drei Veranstaltungen werden durch den Arbeitskreis Drogenprobleme und Suchtprophylaxe des Suchthilfenetzwerkes Mannheim (Fachbereich Gesundheit) gefördert. Weitere Unterlagen finden Sie im Anhang 2.

2. ESCapade- Ansatz zur Familienberatung und -behandlung bei Internetsucht (Fachbereich Gesundheit, Caritasverband Mannheim e.V.)

  • Planung und vorbereitende Arbeitsgruppen seit 2014, konkrete Projektdurchführung ab 2016 vorgesehen)
  • ESCapade ist ein zielgruppenspezifisches, familienorientiertes Interventionsprogramm für Jugendliche mit problematischer Computernutzung. Weitere Unterlagen finden Sie im Anhang 3.

Finanzierung: Das Projekt wird durch die AOK Baden-Württemberg gefördert.

3. Forschungsprojekt und Therapieangebot "PROTECT" und "PROTECT +" (Fachbereich Gesundheit in Kooperation mit der Suchtberatung der Caritas Mannheim und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg)

  • Sekundärprävention bei Internetsucht: Interventionen mit verhaltenstherapeutischen Elementen bei Schüler*innen mit Internetsuchtverhalten. Weitere Unterlagen finden Sie im Anhang 4.

Finanzierung: Das Projekt wird durch den BKK Landesverband Süd (zuständig für Baden-Württemberg) gefördert.

Angebote für die einzelnen Zielgruppen: weitere Zielgruppen

Lehrer*innen, pädagogisches Fachpersonal:

Pädagogischer Tag zum Thema "Prävention von Internetsucht" für Lehrerkollegien, Fachtagungen, Multiplikatorenschulungen, Fortbildungen (Fachbereich Gesundheit)

Die Veranstaltungen werden durch den Arbeitskreis Drogenprobleme und Suchtprophylaxe des Suchthilfenetzwerkes Mannheim (Fachbereich Gesundheit) und in Einzelfällen von Krankenkassen gefördert.

Eltern

Veranstaltungen für Eltern zum Thema "Prävention von lnternetsucht" (Fachbereich Gesundheit)
Elternabende, Internetsuchtberatung (persönlich und telefonisch), Medien-Elternabend, Informationsstände bei verschiedenen Veranstaltungen zum Thema Suchtprävention.

Die Veranstaltungen werden durch den Arbeitskreis Drogenprobleme und Suchtprophylaxe des Suchthilfenetzwerkes Mannheim (Fachbereich Gesundheit) gefördert.

Expert*innen (Betroffene)

ln Mannheim gibt es eine Selbsthilfegruppe für Betroffene von Internetsucht in Eigenregie seit 2010 sowie eine angeleitete Selbsthilfegruppe für Angehörige seit 2014. Diese Gruppe wird seit dem 01.01.2016 in Eigenregie von den betroffenen Angehörigen geführt. Aus diesen Gruppen arbeiten Expert*innen aktiv bei den Workshops in den Schulklassen, aber auch bei Fortbildungsveranstaltungen für Eltern und pädagogische Fachkräfte oder auch bei pädagogischen Tagen in Schulen mit.

Die Expert*innen werden dabei sowohl vom Beauftragten für Suchtprophylaxe (Fachbereich Gesundheit) als Projektkoordinator und der sozialpädagogischen lnternetsuchtberaterin der Caritas Suchtberatung professionell begleitet. Es finden regelmäßige Reflexions- und Austauschgespräch in der Gruppe, aber auch einzeln und nach Bedarf zeitnah statt, falls diese z.B. im Vorfeld oder im Nachgang nach einem Workshoptermin erforderlich sind. Die Expert*innen erhalten ein Honorar als Aufwandsentschädigung für ihre pädagogische Arbeit. Sie arbeiten gleichberechtigt im Team sowohl bei der Vor- und Nachbereitung als auch bei der Durchführung der Workshops mit.

Betroffene und Angehörige

Diagnostik und spezielle Beratung zu Internetsucht Zusammenarbeit der kommunalen Suchtprävention und der Caritas Suchtberatung Mannheim mit der Ambulanz des Integrierten Diagnose-, Beratungs- und Behandlungsverbunds für Computer-Spielsucht und übermäßige Mediennutzung (IDBB) Rhein-Neckar-Kreis / Heidelberg/ Mannheim. Weitere Infos hierzu siehe: http://computerspielsucht-ambulanz-rheinneckar-kreis.delindex.php und im Anhang 6.

Öffentlichkeit (übergreifende Zielgruppe)

Fachartikel veröffentlicht im 3-W-Verlag in der Ausgabe 412014: .,Multitasking und Internetsucht- Was ist  das kann die Suchtprävention tun?" (S . 1-7) sowie Presseberichte, Interviews in lokalen Medien.

Vernetzung

Bereits heute tauschen sich die relevanten Akteure im Rahmen der bestehenden Gremienstruktur (Suchthilfenetzwerk Mannheim, Netzwerk Neue Medien Mannheim, Begleitgruppe des IDBB) zur Thematik aus, kooperieren und entwickeln gemeinsame Aktivitäten, Maßnahmen und Angebote. Hier zeigt sich die Schwierigkeit der professionenbezogenen Sichtweise bzw. Herangehensweise an das Thema. Der Bezug zu .,Suchtthemen" ist je nach Aufgabengebiet unterschiedlich stark vorhanden. Stellenweise droht der Suchtaspekt in der Netzwerkarbeit in den Hintergrund zu treten. Für 2016 ist daher geplant, eine neue Netzwerkgruppe speziell zur Thematik Internetsucht in Mannheim zu implementieren. Sie wird an das Suchthilfenetzwerk Mannheim angedockt sein und damit unter der Federführung des Fachbereichs Gesundheit stehen. Hier sollen sich u.a. das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (Psychiatrisches Krankenhaus), die Caritas Suchtberatung, das städtische Jugend- und Gesundheitsamt, die Institution Schule mit der Suchtbeauftragten des Regierungspräsidiums Karlsruhe und einer Schulrätin des Staatlichen Schulamtes sowie weitere Expert*innen zusammenschließen.

Über die anderen, weiterhin bestehenden Netzwerke ist es möglich, Informationen aus der neuen Gruppe an alle relevanten Akteure zu transportieren.

Innovationsgehalt

Der Innovationsgehalt liegt in der gleichwertigen Berücksichtigung der Säulen Medienkompetenz, Suchtprävention, Suchtberatung und Clearing/Diagnose bei gleichzeitiger Vernetzung der relevanten Akteure.

Die Workshops in den Schulklassen dienen im Rahmen der Primärprävention zur Information
über die Gefahren, Risiken und Chancen von Mediennutzung und pathologischen Suchtverhalten. Hier ist die Schule der Ort, an dem bei flächendeckendem Angebot alle Schüler*innen als Zielgruppe erreicht werden können. ESCapade greift im Rahmen der Prävention, aber auch der Intervention ins gesamte Familiensystem ein und es werden gemeinsam Lösungswege gesucht das Internet in das Familien- und Sozialleben zu integrieren. PROTECT
und PROTECT + geht nochmals stärker auf den Jugendlichen ein und bietet mit Hilfe des beraterischen und therapeutischen Ansatzes gezielt HUfsmöglichkeiten an, die Internetnutzung in das reale Leben zu integrieren. Diese dreie Ansätze ergänzen sich gegenseitig und bilden die Grundlage der Präventionsstrategie im Rahmen der Internetsucht der Stadt Mannheim.

Ergebnisse und Erreichtes

Bisher haben sich die Internetworkshops in den Schulklassen als sehr positiv bewährt. Die Nachfrage von interessierten Lehrer*innen ist gestiegen, so dass ein dringender Bedarf zu dieser Thematik für Schüler*innen besteht.

Aus diesem Grund wird auch ein großer Bedarf gesehen, die Projekte "ESCapade", "PROTECT" und "PROTECT +" in 2016 zu implementieren, um Jugendliche und deren Familien adäquat und professionell Hilfestellungen anzubieten und somit problematisches Handy- und
Internetnutzungsverhalten nach Möglichkeit zu reduzieren.

Die sich bisher in Mannheim positiv entwickelte Vernetzung zur Präventionsstrategie von Internetsucht ist in Anlage 10 "Chronologische Entwicklung der Aktivitäten im Bereich Venetzung" in ihren Entwicklungsstadien aufgeführt.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zur Suchtprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption? : 
ja (bitte als Anlage beifügen, siehe Abschnitt E)
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der/die (Ober-)Bürgermeister/in bzw. Landrat/-rätin öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? : 
ja (bitte als Anlage beifügen, siehe Abschnitt E)
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 An welche Zielgruppen richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
junge Erwachsene
Erwachsene
Senioren/Seniorinnen
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Personen mit Migrationshintergrund
sozial benachteiligte Personenkreise
suchtbelastete Familien
Multiplikatoren
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Weitere
C 24 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 25 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Alkohol
Tabak
Medikamente
Cannabis
Kokain
Amphetamine (u.a. Crystal Meth)
neue psychoaktive Substanzen ("Legal Highs")
pathologisches Glücksspiel
exzessive Computernutzung
exzessive Internetnutzung
Weitere
C 25a Wenn "Weitere"... Welche?: 

Excessive Mediennutzung

C 26 Welche innovative Aktivitäten und Maßnahmen zur Suchtprävention stehen in Ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Verfolgung geschlechtersensibler Ansätze
Verfolgung kultursensibler Ansätze
Einbeziehen bisher nicht bzw. kaum angesprochener Zielgruppen
Einbeziehen von Zielgruppen in besonderen Lebenslagen (z.B. von Armut betroffene Familien)
Nutzen neuer Zugangswege zur Zielgruppe
Einsatz neuer Wege zur Beteiligungsförderung
Berücksichtigung bislang noch nicht einbezogener Suchtstoffe/Süchte (z.B. Crystal Meth u.a. neue psychoaktive Substanzen, pathologisches Glücksspiel, exzessive Computer- und Internetnutzung)
Nutzung "Sozialer Medien" (Facebook, Twitter u.a.)
Zusammenarbeit mit neuen, bislang eher selten eingebundenen Kooperationspartnern und Multiplikatoren
Weitere
C 26a Wenn "Weitere"... Welche?: 

Direkter Einbezug von Expert*innen = Betroffene, die Erfahrungen in Internetsucht im Laufe ihres Lebens geammelt haben. In diesem Projekt arbeiten Experten mit hauptamtlichen Mitarbeiter*innen und studentischen Honorarmitarbeiter*innen auf Augenhöhe gleichberechtigt zusammen.

C 27 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 28 An welche Lebenswelten (Settings, Einrichtungen) knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule/Primarbereich
weiterführende Schule
Berufsschule
Betrieb/Ausbildungsstätte
Einrichtung der Jugendarbeit
Sportverein
Volkshochschulen/Bildungsstätten
Senioreneinrichtung
Gaststätten/Restaurants
Clubs/Diskotheken
Feste/Veranstaltungen
Straße/öffentlicher Raum
Stadtteil/Quartier
Weitere

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Beitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister/in bzw. Landrat/-rätin
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Weitere
C 31 Welche Akteure außerhalb von Kommunalpolitik und -verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Beitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
niedergelassene Ärzte/Ärztinnen
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Betriebe/Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Migrantenorganisationen
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Selbsthilfeeinrichtungen
Quartiermanagement
Polizei
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 32a Wenn ja, welche?: 

Kooperationsvertrag des Suchthilfenetzwerkes Mannheim, Proejktbeschreibungen

C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Sind im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein
C 36a Wenn ja, welche?: 

Anfragen un Interesse zur Übertragbarkeit der Maßnahmen in anderen Kommunen und Landkreisen liegen vor.

Einzelprojekte

Einzelprojekts Nr. 1

D 10 Titel des Einzelprojekts Nr. 1: 
Workshops (Unterrichtseinheiten) an Mannheimer Schulen
D 11 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 12 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 13 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
D 14 Kurzbeschreibung des Projektes auf maximal einer DIN A 4 – Seite : 

Projektbezeichnung: Unterrichtseinheiten zu der Thematik "lnternetsucht" im Rahmen der kommunalen Suchtprävention für Schüler*innen ab Klasse 7 für Mannheimer Schulklassen mit dem Schwerpunkt auf Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien

Projektverantwortliche/r (Hauptverantwortung, weitere beteiligte Mitarbeiter): Fachbereich Gesundheit der Stadt Mannheim in Kooperation mit der Suchtberatungsstelle des Caritasverbandes Mannheim

Relevanz des Themas (Literatur/Statistiken): Digitale Medien- wie Internet und Handys (Smartphones und i-Phones) - wurden in den letzten Jahren für Kinder und Jugendliche immer bedeutender. Laut Ergebnissen der aktuellen "JIM-Studie 2015" besitzen 92 % der 12 bis 19-Jährigen ein eigenes Smartphone (93 % der Mädchen und 91 % der Jungen). Damit ist auch die mobile Internetnutzung rapide angestiegen. 61 Prozent der deutschen Jugendlichen benennen YouTube als liebstes lnternetangebot, mit weitem Abstand folgen die sozialen Netzwerke Facebook (36 %) und WhatsApp (29 %). Mit 94 Prozent zählen fast alle zwölf- bis 19-Jährigen generell zu den Nutzern von YouTube. (vgl. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hg.) (2015): JIM-Studie 2015- Jugend, Information, (Multi-) Media Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland. Stuttgart)

Setting/Ort: ln den Räumen der Schule

Ziele:
Hauptziele = Prävention zu pathologischem PC-Nutzungsverhalten und Internetsucht sowie
Vermittlung von Medienkompetenz

Teilziele:

  1. Maßnahme für den Aktionsplan zur Förderung der gesundheitlichen Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen
  2. Zielgruppenspezifische Gesundheitsförderung, um die gesundheitliche Chancengleichheit zu erreichen.
  3. Suchtpräventives Projekt, um Schüler*innen über die Folgen von exzessivem Konsum der Neuen Medien in anschaulicher Form aufzuklären, Gefahren bis hin zur völligen sozialen Isolation darzustellen und somit negative Konsequenzen bei. den Mannheimer Jugendlichen nach Möglichkeit zu vermeiden.
  4. Bildungserfolg der in Mannheim lebenden Kinder und Jugendlichen erhöhen.

Wer führt die Maßnahme durch? Kooperationsprojekt des BfS mit dem Caritasverband Mannheim e.V.
Workshops werden von Mitarbeiter*innen des Fachbereichs Gesundheit oder externen Referent*innen des Caritasverbandes Mannheim sowie Expert*innen (Betroffene) zur Problematik Internetsucht durchgeführt.

Zeitlicher Rahmen: Zwei Schulstunden; bei Suchtpräventionstagen mit mehreren Workshops zu suchtspezifischen Themen ist auch eine Schulstunde möglich.

Kosten / Finanzierung: Für Schulen und Teilnehmer*innen entstehen keine Kosten.
Das Projekt wird aus Fördermitteln der DAK im Rahmen der Prävention nach den §§ 20 und 20a SGB V und des Arbeitskreises Drogenprobleme und Suchtprophylaxe des Suchthilfenetzwerks Mannheim finanziert.

Evaluation: Evaluationsbögen werden an die teilnehmenden Schüler*innen ausgeteilt und später ausgewertet. Bei dem Projekt handelt es sich in erster Linie um verhaltensbezogene Suchtprävention, denn die Kinder und Jugendlichen sammeln vor.allem durch Selbsterfahrungen Kompetenzen und Bewältigungsstrategien für ihr weiteres Leben.

Verhältnis- und verhaltensbezogene Suchtprävention: Durch die zunehmende Einbettung der (Sucht)prävention in die Konzeptionen der Lehrpläne an den Schulen (vgl. Präventionskonzept "stark.stärker.WIR" an Schulen in BW), kann somit auch von verhältnisbezogener Suchtprävention ausgegangen werden, da die feste Struktur auch den gesellschaftlichen Diskurs zum Thema Sucht fördert.

Weitere Unterlagen finden Sie in der Anlage 2.

Einzelprojekts Nr. 2

D 20 Titel des Einzelprojekts Nr. 2: 
ESCape - Familienorientierter Präventionsansatz bei problematischer PC-Nutzung
D 21 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 22 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 23 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
geplant
D 24 Kurzbeschreibung des Projektes auf maximal einer DIN A 4 – Seite : 

Zielgruppe: Familien mit Kindern im Alter von 13 bis 18 Jahren, die ein problematisches Internetnutzungsverhalten haben.

Projektverantwortliche/rund Projektdurchführung: Suchtberatungsstelle und Erziehungsberatungsstelle des Caritasverbandes Mannheim in Kooperation mit der Abteilung Gesundheitsförderung und dem Beauftragten für Suchtprophylaxe des Fachbereichs Gesundheit der Stadt Mannheim

Projektbeschreibung (Literatur/Statistiken): Das Projekt wird im Laufe des Jahres 2016 in Mannheim mit den 4 Modulen: Clearinggespräch, Erstgespräch in der Familie, Familienseminartag und drei individuelle Familiengespräche implementiert. Die Aufgaben innerhalb des Projekts werden voraussichtlich so aufgeleilt, dass die Suchtberatungsstelle das Clearinggespräch mit der Familie übernimmt. Bei dem Erstgespräch in der Familie sind dann noch Mitarbeiter*innen des Fachbereichs Gesundheit mit anwesend. Der Familienseminartag wird von Mitarbeiter*innen des Fachbereichs Gesundheit und/oder der Suchberatung bzw. Erziehungsberatung durchgeführt. Die individuellen Familiengespräche erfolgen dann je nach Problemschwerpunkt federführend über die Suchtberatungs- bzw. Erziehungsberatungsstelle. Insbesondere Jugendliche und Heranwachsende zeigen pathologische Nutzungsmuster in Verbindung mit dem Computer. Die nachhaltigen Beeinträchtigungen aller Familienmitglieder in ihrer beruflichen und sozialen Teilhabeaufgrund der pathologischen Computernutzung eines Familienmitglieds stellen oft die Ausgangssituation für die häufig sehr emotional verlaufenden Beratungsgespräche dar. Das Projekt wendet sich an Jugendliche, die entweder auf eigene Initiative oder durch ihre Eitern das Beratungsangebot aufsuchen.

Setting/Ort: ln den Räumen der Caritas Sucht- bzw. Erziehungsberatungsstelle Mannheim

Ziele/Teilzeile:

  1. Reduzierung psychosozialer Auffälligkeilen und Belastungen der betroffenen Jugendlichen
  2. Veränderung des Computernutzungsverhalten der Jugendlichen
  3. Reduzierung erlebter Belastung bei allen Familienmitgliedern aufgrund von Auseinandersetzungen rund um das Computernutzungsverhalten

Zielindikatoren:

  1. Jugendliche reflektieren ihr eigenes Suchtkonsumverhalten und lernen einen vernünftigen Umgang mit Suchtmitteln im Kontext des familiären Settings
  2. Informationen zum Thema pathologische Medien- und Internetnutzung für alle Familienmitglieder.

Kosten / Finanzierung: Für Teilnehmer*innen entstehen keine Kosten. Das Projekt wird aus Fördermitteln der AOK Rhein-Neckar-Odenwald (Mannheim) der Prävention nach den
§§ 20 und 20a SGB V und des Arbeitskreises Drogenprobleme und Suchtprophylaxe des
Suchthilfenetzwerks Mannheim finanziert.

Evaluation: Wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch die Pädagogische Hochschule Heidelberg.

Verhältnis- und verhaltensbezogene Suchtprävention: ESCapade ist in erster Linie verhaltensbezogene Suchtprävention, denn die Kinder, Jugendlichen und alle anderen Familienmitglieder sammeln vor allem durch Selbsterfahrungen Kompetenzen und Bewältigungsstrategien für ihr weiteres Leben. Durch die zunehmende Einbettung der (Sucht)prävention in die Konzeptionen der Lehrpläne an den Schulen (vgl. Präventionskonzept "stark.stärker.WIR" an Schulen in BW), kann somit auch von verhältnisbezogener Suchtprävention ausgegangen werden, da die feste Struktur auch den gesellschaftlichen Diskurs zum Thema Sucht fördert.

Weitere Unterlagen finden Sie in der Anlage 3.

Einzelprojekts Nr. 3

D 30 Titel des Einzelprojekts Nr. 3: 
PROETECT und PROTECT + - ein Modellprojekt zur Sekundärintervention bei Internetsucht
D 31 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 32 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 33 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
geplant
D 34 Kurzbeschreibung des Projektes auf maximal einer DIN A 4 – Seite : 

Zielgruppe: Jugendliche von zwölf bis 18 Jahren, sechs Gruppen mit 6-10 Jugendlichen sind geplant

Projektverantwortliche/rund Projektdurchführung: Suchtberatungsstelle des Caritasverbandes Mannheim in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Haideiberg und dem Beauftragten für Suchtprophylaxe der Stadt Mannheim

Projektbeschreibung (Literatur/Statistiken): Das Projekt wurde anhand aktueller Forschungsbefunde zur Internetsucht entwickelt und beinhaltet evidenzbasierte, verhaltenstherapeutische Techniken, die sich in der Prävention von psychischen Auffälligkeilen wie Ängsten, Depressionen, Suchterkrankungen oder Essstörungen als wirksam erwiesen haben. Seit 2009 beschäftigt sich die Caritas-Suchtberatung mit der exzessiven Internetnutzung Jugendlicher und Heranwachsender und es wurde festgestellt, dass vermehrte Anfragen von Eitern jugendlicher Internetnutzer ein differenziertes Angebot notwendig machen. Vor dem Hintergrund eine Internetabhängigkeit zu entwickeln, wurde
für Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren das verhaltenstherapeutische Trainingsprogramm "PROTECT +" entwickelt. Ziel ist es durch "PROTECT +" erste Anzeichen einer Internetsucht zu erkennen und frühzeitig zu intervenieren, sodass die Entstehung einer ausgeprägten Internetsucht verhindert wird. "PROTECT +" beinhaltet vier doppelstündige Gruppensitzungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten (z.B. Stressbewältigung, Funktion der Nutzung). Die Gruppensitzungen sind interaktiv und strukturiert. ln einer wissenschaftlichen Studie soll die schützende Wirksamkeit durch "PROTECT +" belegt werden. Vor Beginn von "PROTECT +"findet die Durchführung einer Diagnostik zur Internetnutzung von Jugendlichen statt. Wenn diese eine exzessive Nutzung. Die Wirksamkeit von PROTECT + als Gruppenprogramm in der Beratungsstelle wird wissenschaftlich über 3 Jahre evaluiert.

Setting/Ort: ln den Räumen der Caritas Suchtberatungsstelle Mannheim.

Ziele/Teilzeile:

  1. Reduzierung psychosozialer Auffälligkeiten und Belastungen der betroffenen Kinder und Jugendlichen.
  2. Vermeidung einer manifestierten Internetsucht bei Kindern und Jugendlichen.
  3. Veränderung des Computernutzungsverhalten der Kinder und Jugendlichen

Zielindikatoren:

  1. Jugendliche reflektieren ihr eigenes Suchtkonsumverhalten und erlernen einen vernünftigen Umgang mit Suchtmitteln.
  2. Informationen zum Thema pathologische Medien- und lnternetnutzung.

Kosten / Finanzierung: Für Teilnehmer*innen entstehen keine Kosten. Das Projekt wird aus Fördermitteln des BKK Landesverbandes Süd im Rahmen der Prävention nach den §§ 20 und 20a SGB V und des Arbeitskreises Drogenprobleme und Suchtprophylaxe des Suchthilfenetzwerks Mannheim finanziert.

Evaluation: Wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch die Pädagogische Hochschule Heidelberg.

Verhältnis- und verhaltensbezogene Suchtprävention: PROTECT + ist in erster Linie verhaltensbezogene Suchtprävention, deenn die Kinder und Jugendlichen sammeln vor allem durch Selbsterfahrungen Kompetenzen und Bewältigungsstrategien für ihr weiteres Leben. Das wissenschaftlich fundierte Trainingsmanual PROTECT + soll in die Versorgung von Betroffenen an Suchberatungsstellen überführt werden. Somit würde sich die Versorgung langfristig für Betroffene verändern und somit könnten Problematiken der Internetsucht reduziert bzw. verhindert werden.

Flyer und weitere Unterlagen in Anlage 4.