Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Prävention von Jugendlichen für Kinder und Jugendliche"
Das Projekt "Prävention von Jugendlichen für Kinder und Jugendlicher Beginn des Schuljahres 2001/2002 und ist ein Schülermultiplikatorenprojekt. Zunächst wurden alle Gymnasien und 6 Mittelschulen des Landkreises in das Projekt integriert. Von diesen Schulen wurden jeweils zwei Schüler als Multiplikatoren ausgewählt und als Vorbereitung auf ihre künftige Tätigkeit in ein 3-tägiges "Suchtcamp delegiert.
Monatlich treffen sich die Multiplikatoren zum Erfahrungsaustausch und zur eigenen Weiterbildung und stehen untereinander unter Nutzung des Internets im ständigen Kontakt. Natürlich ist die Tätigkeit der 14- bzw. 15-Jährigen von Schule zu Schule unterschiedlich, dennoch reicht sie von der Organisation von Vorträgen und Projekttagen, Einzelgesprächen, Schülerzeitungen, Gründung von Arbeitsgemeinschaften, Initiieren von Wandzeitungswettbewerben bis zur Nutzung des Internets als Beratungsangebot.
Die Multiplikatoren werden ständig durch das Jugendamt, der Jugendberatungsstelle Neuer Bahnhof e.V., Schulleiter und Beratungslehrer der Schulen begleitet. Trotz der Kürze der bisherigen Projektdauer wird schon jetzt deutlich, dass die Nutzung des Engagements von Jugendlichen für die primäre Suchtprävention sehr sinnvoll ist. Es wird nicht nur Verhaltensprävention, sondern gleichfalls Verhältnisprävention geleistet, wie sie in diesem Umfang nie von anderen realisiert werden kann. Für das Jahr 2002 ist ein dreitägiger Aufbaukurs für bereits im Projekt tätige Schüler und ein "Anfängerkurs" mit jeweils zwei Schülern von bisher noch nicht erfassten Schulen geplant.
Im III. Quartal 2002 sind an allen Mittelschulen und Gymnasien des Landkreises Annaberg ausgebildete Schülermultiplikatoren tätig. Erstmals existiert mit dem Projekt ein flächendeckendes und vor allem koordiniertes, suchtpräventives Angebot.
Perspektivisch ist an eine Ausbildung von Multiplikatoren in den 28 Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit des Landkreises gedacht.
l. Vorbemerkung
Entsprechend einer 1998 abgeschlossenen BZgA- Studie gaben 16 % der sächsischen Jugendlichen zwischen 12 und 25 Jahren an, bereits mit illegalen Drogen Erfahrungen gemacht zu haben. Der Anteil der Jugendlichen, die bereits die Wirkung eines Alkoholrausches wahrgenommen haben, beträgt 48 %, gleichfalls gaben 40 % der 12- bis 25- Jährigen an, gelegentlich oder ständig zu rauchen.
Wenngleich keine Aussagen über den Landkreis Annaberg von obigen Zahlen abgeleitet werden können, sind diese eindrucksvollen und alarmierenden Zahlen für uns als Jugendamt Grund genug, die Maßnahmen bezüglich der Suchtprävention zu verstärken. Ziel von suchtpräventiven Maßnahmen in der Jugendhilfe ist es, dem Missbrauch von abhängigkeitserzeugenden Substanzen sowie nichtstoffgebundenen Abhängigkeiten von Kindern und Jugendlichen zuvorzukommen, deshalb sollte erfolgreiche Präventionsarbeit bei Kindern unter 13 Jahren einsetzen.
Mit dem Projekt " Prävention von Jugendlichen für Kinder und Jugendliche" sollen Jugendliche, die in der Regel das 14. Lebensjahr vollendet haben sollten, als Multiplikatoren innerhalb ihres unmittelbaren Umfeldes tätig werden.
Entsprechend § 14 KJHG sollen junge Menschen u.a. befähigt werden, durch soziales Lernen Verantwortung gegenüber ihren Mitmenschen wahrzunehmen und kritische Entscheidungen zu fällen, wozu das Projekt einen wesentlichen Beitrag leisten soll.
Ein weiterer positiver Aspekt des Projektes ist, dass Präventionsarbeit nicht durch Erwachsene, Lehrer, Erzieher oder Eltern durchgeführt wird, sondern von Gleichaltrigen bzw. Jugendlichen der gleichen Schule, mit gleicher Sprache, gleicher Erlebniswelt und möglicherweise gleichen Sorgen und Problemen.
Der zunehmende Einfluss von Gleichaltrigen und Cliquen soll mit dem Projekt für die primäre Suchtprävention genutzt werden.
Voraussetzung für den Erfolg des Projektes ist die intensive Vorbereitung und Begleitung der Multiplikatoren durch das Jugendamt und die Jugendberatungsstelle. Der Kinder- und Jugendverein Neuer Bahnhofe. V. Ehrenfriedersdorf- Jugendberatungsstelle übernimmt in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt die jährliche Multiplikatorenschulung und stehen als ständige Ansprechpartner zur Verfügung. Suchtprävention ist eine pädagogische Aufgabe der Schule im Rahmen ihres allgemeinen Erziehungs- und Bildungsauftrages gem. § l Abs.2 des Schulgesetzes Sachsen, so kann die Bereitschaft der ausgewählten Schulen vorausgesetzt werden. Von der Unterstützung und Beratung der Multiplikatoren durch die Beratungslehrer und anderen Lehrkräfte wird es in großem Maße abhängen, inwieweit das Projekt an den einzelnen Schulen einen erfolgreichen Beitrag zur Suchtprävention leistet.
Die Durchführung des Projektes ist aus unserer Sicht an den Mittelschulen/Gymnasien
- MS " Barbara Uthmann" Annaberg-B.
- MS " Adam Ries" Annaberg-B.
- MS "J. H. Pestalozzi" Annaberg-B.
- MS "Schule des Friedens" Ehrenfriedersdorf
- MS Sehmatal
- MS Kurort Oberwiesenthal
- Greifenstein- Gymnasium Thum
- St.-Armen-Gymnasium Annaberg-B.
- Landkreis- Gymnasium Annaberg-B, geplant.
Bei entsprechendem Erfolg des Projektes ist eine Ausweitung auf weitere Schulen denkbar.
2. Zielstellung
Ziel des Projektes ist der Aufbau einer langfristigen und kontinuierlichen primären Suchtprävention mit Schülern an ausgewählten Schulen des Landkreises und perspektivisch an allen Schulen.
Interessierte Schülerinnen sollen selbst suchtpräventiv an ihren Schulen tätig werden und gleichfalls einen Beitrag zur allgemeinen Lebenskompetenzförderung von Kindern und Jugendlichen in ihren Schulen leisten.
3. Zielgruppen
Kinder und Jugendliche bilden die Hauptzielgruppe des Projektes, wenngleich die Einbeziehung von deren Kontaktpersonen in Familie, Schule und Freizeit gleichfalls unerlässlich ist.
Schülermultiplikatoren können Schülerinnen der 8. Klasse werden, die Interesse für das Projekt zeigen und u. a. eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit, Offenheit und Selbstsicherheit aufweisen. Die ausgewählten Schülerinnen müssen keine besonders guten Schüler sein, sondern vordergründig welche mit " hohem Status", die in der Klasse "den Ton angeben". Natürlich sollten die Multiplikatorinnen in der Lage sein, mit der Klasse ein Unterrichtsprogramm zu gestalten. Die Eltern der Multiplikatorinnen werden über die Projektarbeit informiert.
4. Projektarbeit
4. l. Das Camp
Ein Einstieg in dieses Projekt ist die Durchführung eines Camps vom 25.10.01- 27.10.01 als Vorbereitung der Teilnehmerinnen auf ihre künftige Multiplikatorentätigkeit. Ziel ist dabei die Stärkung der Persönlichkeit und Ausstattung der Teilnehmerinnen mit Fähigkeiten und Wissen, die für die künftige Arbeit an den Schulen benötigt werden. Gleichzeitig soll durch die Teilnahme die Motivation der Schülerinnen für ihre künftige Tätigkeit geweckt werden.
4.2. Arbeit an den Schulen
Zunächst sollten sich die Camp- Teilnehmerinnen bei ihrer Schulleitung vorstellen und diese mit ihren Ideen und Zielen vertraut machen.
Da der Erfolg der Multiplikatorinnenarbeit in entscheidendem Maße davon abhängt, wie die Schulleitung und das Lehrerkollegium hinter dem Projekt stehen, sollten regelmäßige Beratungen mit allen Beteiligten stattfinden, um die gemeinsame Umsetzung von suchtpräventiven Zielen zu planen und zu koordinieren.
Durch Plakate im Schulhaus, Veranstaltungen und Aktionen sollen andere Schüler auf das Projekt hingewiesen werden, denn die Multiplikatorinnen sollen Ansprechpartner an der Schule sein. Da die Interessen und Ideen von Kindern und Jugendlichen, die Probleme und Möglichkeiten an den Schulen unterschiedlich sind, wird die Arbeit der Multiplikatorinnen gleichfalls differieren. Denkbar sind beispielsweise Aktivitäten wie: Organisation, Durchführung von Projekttagen, Theaterarbeit, Videodreh und Durchführung von thematischen Veranstaltungen.
5. Partner des Projektes
Die Beratungsstelle arbeitet aus fachlicher Sicht eng mit dem Jugendamt zusammen, gleichfalls wird die CJD- Jugendberatungsstelle in die Projektarbeit einbezogen. Eine Zusammenarbeit mit dem Regionalschulamt Chemnitz und den beteiligten Schulen ist unerlässlich.
Finanzielle Unterstützung von Institutionen, die Suchtprävention bei Kinder und Jugendlichen fördern, wird angestrebt.
6. Dokumentation der Projektarbeit
Das Camp wird von den Teilnehmern in Text und Bild dokumentiert. Vierteljährlich erstellen die Multiplikatorinnen einen Kurzbericht über ihre Tätigkeit an den Schulen.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
- den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
- einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
ja, Vorhandensein von jugendlichen Ansprechpartnern für die Schüler an ausgewählten Schulen des Landkreises
- Verwaltung
ja, folgendermassen: Gemeinsame Planung und Durchführung von regelmäßigen Treffs, Erarbeitung von Aktionen an den Schulen mit Multis und Schülern der Schulen erfolgt gemeinsam.
Da Schüler die meiste Zeit des Tages in der Schule zubringen, sollte die Zielgruppe auch dort erreicht werden. Da Prävention frühstmöglichst beginnen soll, sollen Multis auch auf jüngere Mitschüler zugehen und Angebote für diese unterbreiten.
Multiplikatoren sind selbst Mitglieder der Zielgruppe, Ausnutzung des Peer-Ansatzes.
Bedürfnis des Anvertrauens und Redens mit Gleichaltrigen über alltägliche Probleme im unmittelbaren Umfeld.
- Gleichaltrige / Peers (Schwerpunkt)
- Lehrer / Lehrerinnen
nein
- Jugendarbeit und Jugendhilfe
- Schulen (Schwerpunkt)
- Gesundheitsamt
- Jugendamt (federführend)
- Ärzteschaft
- Freie Träger
- Polizei
- Schule
- ajs Sachsen
- Fachstelle für Suchtprävention des RP Leipzig (free your mind-Projekt)
- Sächs. Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e.V.
- Fallweise Kooperation im Bedarfsfall
2001
2001
gesichert
ja, In dem Projekt wird der Einfluss von Peers in der Suchtprävention erstmalig im Landkreis genutzt. Neu ist weiterhin, dass Schüler selbstständig auf diesem Gebiet tätig werden und eine enorme Verfahrensvielfalt bei der Umsetzung des Projektes gesichert ist.
ja, Zielgruppen konnten mit vorherigen Projekten in diesem Ausmaß nicht erreicht werden.
Erstmals entsteht bei beabsichtigter Projekterweiterung im Landkreis ein flächendeckendes Netz von Schülermultiplikatoren. Eine Einbeziehung von Freizeiteinrichtungen in das Projekt wäre denkbar.
nein
nein
- Konzept der Lebenskompetenzförderung
- Protektive Faktoren, Wahrnehmung und Einordnung von Gefühlen, erfolgreiche Bewältigung von Konflikt- und Krisensituationen, Entwicklung von Selbstvertrauen und -wertgefühl.
Vielfältigster Einsatz von Materialien und Medien, der von Bastelmaterial, Film, Internet6 bis Video reicht. Der Vielfältigkeit sind keine Grenzen gesetzt.
Jährlich werden mindestens 3-tägige Schulungscamps, jeweils für Fortgeschrittene und Anfänger, durchgeführt.
ja, 3 Jahre und mehr