Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Durch verschiedene Kampagnen, insbesondere auch Plakataktionen, ist in den letzten Jahren versucht worden, die Öffentlichkeit für das Thema Suchtprävention zu sensibilisieren und dabei ein allgemeines Verständnis für die Ursachenvielfalt süchtigen Verhaltens zu schaffen. Hierbei ist zu besonders zu denken an Aktionen wie Sucht hat viele Ursachen aus der Schweiz, Plakataktionen der BZgA (Manchmal ist Suchtvorbeugung überraschend einfach) oder aber auch der KSH (Koordinationsstelle für Suchtprävention in Hessen).
Bei all diesen bundesweiten Aktionen, die durchweg sehr ansprechend und aussagekräftig sind, fehlte uns jedoch der regionale Bezug. Mit den Aussagen der Plakat(Aktionen) konnte man sich identifizieren, nicht aber mit den abgebildeten Personen.
Mit dieser Diskrepanz nahmen wir Kontakt zu einem etablierten Werbeinstitut in Eschwege auf, selbst Ausbildungsstätte für Jugendliche in kreativen Berufen.
In einigen intensiven Gesprächen mit der Werbeagentur entwickelten wir dann die Kampagne mit dem Ziel, zusammen mit Jugendlichen aus Schulen des Werra-Meißner-Kreises ein Plakat zur Suchtprävention zu entwickeln.
Es sollten Fotocollagen entstehen, die möglichst authentisch Alltags(er)Leben Jugendlicher abbilden.
Die Jugendlichen sollten
- sich mit Fragen von Suchtentstehung und -ursachen auseinandersetzen
- herausfinden und erfahren, welche Schutzfaktoren es vor Sucht gibt
- diese in Fotos und jugendgemäße Slogans umsetzen
Die Plakate sollten provozieren, Fragen wecken und Menschen in der Region (Kommune, Stadt) miteinander ins Gespräch bringen.
Das Besondere an diesem Projekt war der völlig unkonventionelle Zugang zum Thema Sucht und Drogen, da nicht das Suchtmittel an sich im Mittelpunkt der Überlegungen stand, sondern nach alltäglichen Ursachen für Suchtverhalten gefragt und demzufolge überlegt werden sollte, wie Prävention aussehen kann, die ebenfalls im Alltag ansetzt
Mittlerweile sind drei Plakate entstanden. Wir haben 10 Schulen mit ca. 300 Jugendlichen erreicht.
Die Plakate haben im Kreis eine hohe Aufmerksamkeit erregt, da sie wirklich vom Wiedererkennungseffekt lebten
Nach dem zweiten Plakat ist eine Dokumentation geschrieben worden, die durch die Koordinationsstelle für Suchtprävention bei der hessischen Landesstelle gegen die Suchtgefahren herausgegeben wird.
Das Projekt wird außerdem im Internet unter der Adresse www.eschwege.de/suchtpraevention ausführlich dargestellt.
Die Plakataktion hat einiges im Kreis bewirkt. Besonders in der Stadt Großalmerode konnte an der dortigen Gesamtschule eine sog. Peer-Counselling-Gruppe ins Leben gerufen werden, die nunmehr schon seit zwei Jahren Schülern Beratung anbietet und suchtpräventive Aktionen initiiert.
Seit der Zeit existiert auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Magistrat. Einige Elternabende wurden abgehalten. Außerdem besteht eine Kooperation mit dem dortigen kommunalen Jugendzentrum. Auch zur kirchlichen Arbeit wurde Kontakt aufgenommen und im Frühjahr 2001 ein längerfristiges Projekt mit Konfirmanden durchgeführt (ebenfalls im Internet dokumentiert).
Auch nach außen haben die Plakate Wirkung gezeigt. Neben vielen Nachfragen nach den Plakaten wurde das Projekt in eine Sammlung von Projekten zur Suchtprävention der Fachstelle grenzübergreifende Zusammenarbeit des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe aufgenommen und in einer länderübergreifenden Dokumentation vorgestellt.
Außerdem haben einige bundesweit erscheinende Publikationen im Suchhilfebereich (Konturen; Partner-Magazin) von der Aktion berichtet.
Das Dezernat für Schule, Bildung und Frauen der Stadt Frankfurt am Main hat in einer Dokumentation von Projekten an Frankfurter Schulen einige der Bilder unserer Plakataktion übernommen.
Auch das Gesundheitsamt Regensburg hat zur Illustration einer Elternbroschüre einige Bilder verwendet.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
- den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
- den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern
- Förderung von Lebenskompetenz, Auseinandersetzung mit Ursachen für Suchtverhalten, Entwicklung von adäquaten Alternativen
ja, Menschen miteinander über das Thema Sucht und Drogen ins Gespräch zu bringen.
- Harald Nolte, Fachstelle für Suchtprävention
ja, folgendermassen: Durch die Entwicklung des Slogans und Bilder waren die Jugendlichen die Hauptakteure.
Jugendliche der anvisierten Altersgruppe kommen über kurz oder lang mit Suchtmitteln in Berührung.
Das Projekt ist eingebettet in den Unterricht.
Jugendlichen Möglichkeiten zur Darstellung nach außen zu geben, selbst einmal professionell Model stehen zu können.
- Gleichaltrige / Peers
- Jugendarbeiter / Jugendarbeiterinnen
- Lehrer / Lehrerinnen
nein
- Jugendarbeit und Jugendhilfe
- Schulen (Schwerpunkt)
- Sonstige Freizeitaktivitäten
- Jugendamt (federführend)
- Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
- Kirchliche Einrichtungen
- Schule
- Koordinationsstellefür Suchtpräventation in Hessen
- Fallweise Kooperation im Bedarfsfall
1998
1998
Ein Bedarf an weiteren Projekten wurde von den Kooperationspartnern signalisiert; die Realisierung des Angebotes ist jedoch abhängig von der Finanzierung.
offen
ja, Der unkonventionelle Zugang zum Thema ist neu. Ebenso der Ansatz der Lebenskompetenzförderung.
nein
Fotocollagen herstellen, die das Alltags(er)leben Jugendlicher abbilden. Durch den Wiedererkennungseffekt besteht die Möglichkeit, zu provozieren, Fragen zu wecken und Menschen in der Stadt und Kommune miteinander ins Gespräch zu bringen.
ja,
nein
- Förderung von Alternativen zum Substanzmissbrauch
- Konzept der Lebenskompetenzförderung
- Gemeinde, Sensibilisierung, Provokation und Gespräch
- Protektive Faktoren, Selbstwertgefühl und persönliche Ressourcen
siehe Dokumentation S.16-19
Fortbildung für interessierte Lehrer zu Fragen zeitgemäßer Suchtprävention, Einarbeitung in die Projektkonzeption
nein
300