Werra-Meißner-Kreis

Typ: 
Landkreis
Einreichende Dienststelle: 
Jugendförderung des Werra Meissner Kreises
Name des Ansprechpartners: 
Kai Siebert
Funktion des Ansprechpartners: 
Kreisjugendpfleger
Straße/Postfach: 
Schlossplatz 1, 37269 Eschwege
Bundesland: 
Hessen
Telefon des Ansprechpartners: 
05651302 3820
Telefax des Ansprechpartners: 
05651302 3829
E-Mail des Ansprechpartners: 
hartung.KVIII@werra-meissner-kreis.de
Internetadresse der Kommune: 
http://www.werra-meissner-kreis.de

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

ErLeben, wovon das Leben wirklich 'abhängt'

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Durch verschiedene Kampagnen, insbesondere auch Plakataktionen, ist in den letzten Jahren versucht worden, die Öffentlichkeit für das Thema Suchtprävention zu sensibilisieren und dabei ein allgemeines Verständnis für die Ursachenvielfalt süchtigen Verhaltens zu schaffen. Hierbei ist zu besonders zu denken an Aktionen wie Sucht hat viele Ursachen aus der Schweiz, Plakataktionen der BZgA (Manchmal ist Suchtvorbeugung überraschend einfach) oder aber auch der KSH (Koordinationsstelle für Suchtprävention in Hessen).

Bei all diesen bundesweiten Aktionen, die durchweg sehr ansprechend und aussagekräftig sind, fehlte uns jedoch der regionale Bezug. Mit den Aussagen der Plakat(Aktionen) konnte man sich identifizieren, nicht aber mit den abgebildeten Personen.

Mit dieser Diskrepanz nahmen wir Kontakt zu einem etablierten Werbeinstitut in Eschwege auf, selbst Ausbildungsstätte für Jugendliche in kreativen Berufen.

In einigen intensiven Gesprächen mit der Werbeagentur entwickelten wir dann die Kampagne mit dem Ziel, zusammen mit Jugendlichen aus Schulen des Werra-Meißner-Kreises ein Plakat zur Suchtprävention zu entwickeln.

Es sollten Fotocollagen entstehen, die möglichst authentisch Alltags(er)Leben Jugendlicher abbilden.

Die Jugendlichen sollten

  • sich mit Fragen von Suchtentstehung und -ursachen auseinandersetzen
  • herausfinden und erfahren, welche Schutzfaktoren es vor Sucht gibt
  • diese in Fotos und jugendgemäße Slogans umsetzen

Die Plakate sollten provozieren, Fragen wecken und Menschen in der Region (Kommune, Stadt) miteinander ins Gespräch bringen.

Das Besondere an diesem Projekt war der völlig unkonventionelle Zugang zum Thema Sucht und Drogen, da nicht das Suchtmittel an sich im Mittelpunkt der Überlegungen stand, sondern nach alltäglichen Ursachen für Suchtverhalten gefragt und demzufolge überlegt werden sollte, wie Prävention aussehen kann, die ebenfalls im Alltag ansetzt

Mittlerweile sind drei Plakate entstanden. Wir haben 10 Schulen mit ca. 300 Jugendlichen erreicht.

Die Plakate haben im Kreis eine hohe Aufmerksamkeit erregt, da sie wirklich vom Wiedererkennungseffekt lebten

Nach dem zweiten Plakat ist eine Dokumentation geschrieben worden, die durch die Koordinationsstelle für Suchtprävention bei der hessischen Landesstelle gegen die Suchtgefahren herausgegeben wird.

Das Projekt wird außerdem im Internet unter der Adresse www.eschwege.de/suchtpraevention ausführlich dargestellt.

Die Plakataktion hat einiges im Kreis bewirkt. Besonders in der Stadt Großalmerode konnte an der dortigen Gesamtschule eine sog. Peer-Counselling-Gruppe ins Leben gerufen werden, die nunmehr schon seit zwei Jahren Schülern Beratung anbietet und suchtpräventive Aktionen initiiert.

Seit der Zeit existiert auch eine enge Zusammenarbeit mit dem Magistrat. Einige Elternabende wurden abgehalten. Außerdem besteht eine Kooperation mit dem dortigen kommunalen Jugendzentrum. Auch zur kirchlichen Arbeit wurde Kontakt aufgenommen und im Frühjahr 2001 ein längerfristiges Projekt mit Konfirmanden durchgeführt (ebenfalls im Internet dokumentiert).

Auch nach außen haben die Plakate Wirkung gezeigt. Neben vielen Nachfragen nach den Plakaten wurde das Projekt in eine Sammlung von Projekten zur Suchtprävention der Fachstelle grenzübergreifende Zusammenarbeit des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe aufgenommen und in einer länderübergreifenden Dokumentation vorgestellt.

Außerdem haben einige bundesweit erscheinende Publikationen im Suchhilfebereich (Konturen; Partner-Magazin) von der Aktion berichtet.

Das Dezernat für Schule, Bildung und Frauen der Stadt Frankfurt am Main hat in einer Dokumentation von Projekten an Frankfurter Schulen einige der Bilder unserer Plakataktion übernommen.

Auch das Gesundheitsamt Regensburg hat zur Illustration einer Elternbroschüre einige Bilder verwendet.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
  • den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern
  • Förderung von Lebenskompetenz, Auseinandersetzung mit Ursachen für Suchtverhalten, Entwicklung von adäquaten Alternativen
Gibt es Minimalziele?: 

ja, Menschen miteinander über das Thema Sucht und Drogen ins Gespräch zu bringen.

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • Harald Nolte, Fachstelle für Suchtprävention
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

ja, folgendermassen: Durch die Entwicklung des Slogans und Bilder waren die Jugendlichen die Hauptakteure.

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

Jugendliche der anvisierten Altersgruppe kommen über kurz oder lang mit Suchtmitteln in Berührung.

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

Das Projekt ist eingebettet in den Unterricht.

An welchen Bedürfnissen der Zielgruppe wird angeknüpft?: 

Jugendlichen Möglichkeiten zur Darstellung nach außen zu geben, selbst einmal professionell Model stehen zu können.

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Gleichaltrige / Peers
  • Jugendarbeiter / Jugendarbeiterinnen
  • Lehrer / Lehrerinnen
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

nein

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Jugendarbeit und Jugendhilfe
  • Schulen (Schwerpunkt)
  • Sonstige Freizeitaktivitäten
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Jugendamt (federführend)
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
  • Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
  • Kirchliche Einrichtungen
  • Schule
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
  • Koordinationsstellefür Suchtpräventation in Hessen
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
  • Fallweise Kooperation im Bedarfsfall
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

1998

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

1998

Dabei Handelt es sich nach der Konzeption um ein:: 

Ein Bedarf an weiteren Projekten wurde von den Kooperationspartnern signalisiert; die Realisierung des Angebotes ist jedoch abhängig von der Finanzierung.

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

offen

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

ja, Der unkonventionelle Zugang zum Thema ist neu. Ebenso der Ansatz der Lebenskompetenzförderung.

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

nein

Welche anderen Neuerungen der Suchtprävention in Ihrer Kommune enthält der Wettbewerbsbeitrag darüber hinaus? : 

Fotocollagen herstellen, die das Alltags(er)leben Jugendlicher abbilden. Durch den Wiedererkennungseffekt besteht die Möglichkeit, zu provozieren, Fragen zu wecken und Menschen in der Stadt und Kommune miteinander ins Gespräch zu bringen.

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

ja,

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

nein

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Förderung von Alternativen zum Substanzmissbrauch
  • Konzept der Lebenskompetenzförderung
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Gemeinde, Sensibilisierung, Provokation und Gespräch
  • Protektive Faktoren, Selbstwertgefühl und persönliche Ressourcen
Welche Materialien und Medien kommen zum Einsatz?: 

siehe Dokumentation S.16-19

Welche Fortbildungsangebote für die Multiplikatoren werden angeboten?: 

Fortbildung für interessierte Lehrer zu Fragen zeitgemäßer Suchtprävention, Einarbeitung in die Projektkonzeption

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

nein

Wie gross ist die Anzahl der regelmäßig teilnehmenden Personen der Zielgruppe?: 

300