Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Grundgedanke
Suchtpräventive Maßnahmen für Jugendliche waren lange Zeit Standard in der suchtpräventiven Arbeit. Erst in den letzten Jahren hat sich hier ein Wandel vollzogen und es werden immer mehr Maßnahmen mit der Zielgruppe für die Zielgruppe konzipiert und durchgeführt. Dieses ist auch ein wesentlicher Konzeptbaustein der Plakatwerkstatt zur Suchtprävention.
Dieser Baustein folgt der Überlegung, dass Jugendliche selbst viel eher die Gedanken und die Sprache der Gleichaltrigen finden und so die suchtpräventiven Ideen und Botschaften besser "ankommen". Jugendliche können damit die Suchtprävention mitgestalten und wirksam werden lassen.
Auf diesem "peer-education"- Gedanken basiert die Plakatwerkstatt als Weiterentwicklung einer sechs-jährigen Arbeit mit Schülerzeitungen, in deren Rahmen jugendliche Redakteure das Thema Sucht weitervermitteln sollten.
Mit der Plakatwerkstatt gelingt es darüber hinaus den personalkommunikativen Ansatz der Suchtprävention mit massenkommunikativen Elementen zu verbinden und so einerseits mit den beteiligten Jugendlichen an ihren Fragen und Vorstellungen zu Suchtstoffen zu arbeiten, und andererseits mit den Plakaten die suchtpräventive Arbeit in der Region öffentlichkeitswirksam zu verstärken.
Da die Menschen in den Regionen nicht mehr (per Landesgrenze) voneinander getrennt werden können (z.B. besuchen Jugendliche des einen Bundeslandes Schulen im anderen Bundesland, Beratungskontakte gehen über die Landesgrenzen hinaus etc.) erscheinen auch suchtpräventive Maßnahmen, die über die Grenzen hinausgehen als sinnvoll. Außerdem lassen sich so die verschiedenen Ressourcen optimal nutzen . So kann zum Beispiel die Auflage des Plakates ohne größere Mehrkosten verdoppelt werden. Für einen Kreis alleine wären die Kosten bei geringerer Auflage fast identisch.
In einem dritten Konzeptbaustein sollten die Plakatentwürfe der Jugendlichen professionell weiterverarbeitet werden, damit hier ein gut gemachtes Plakat die Intention der Beteiligten auch entsprechend vermittelt. Da die Möglichkeiten der beteiligten Partner hier nicht ausreichte, konnte eine Werbeagentur gefunden werden, die den Grundgedanken der Plakatwerkstatt konzeptionell und finanziell unterstützt. Gleichzeitig wird der Effekt erzielt, das sich die Arbeit deutlich von den üblichen "Schülerarbeiten" abhebt und die beteiligten Jugendlichen den "Echt-Charakter" spüren, was zusätzlich motivierend wirkt.
Zielgruppe
Zielgruppe der Plakatwerkstatt sind zunächst Jugendliche im Alter von 14-17 Jahren der Realschulen der beiden Kreise. Angesprochen sind dabei Teilnehmerinnen von Foto-AG's, Schülerzeitungen oder Kunst-AG's . Diese werden von den Lehrkräften der Schulen angesprochen und zur Teilnahme motiviert.
Die Teilnehmerinnen-Zahl ist auf 16 Jugendliche begrenzt, da sich dies als optimaler Kompromiss zwischen den Interessen der Jugendlichen (Spaß, Freundschaften schließen) und einer Arbeitsatmosphäre herausgestellt hat. Außerdem werden nur noch zwei Schulen pro Kreis angesprochen, mit der Bitte jeweils 4 Schülerinnen zu melden. Auch hier hat es sich gezeigt, das dies für die Gruppendynamik eine belebende Größe ist.
Zielsetzung
Die Jugendlichen entwickeln mit Unterstützung von Fachkräften ein Plakat mit suchtpräventiven Inhalten, das als Entwurf am Ende des Seminarblocks fertigt sein muss. Der Entwurf wird von einer Werbeagentur professionell in Absprache mit den Jugendlichen umgesetzt und in einer Auflage von 1000 Exemplaren gedruckt und in Schulen, Jugendeinrichtungen und öffentlichen Gebäuden verteilt.
Ziele
- Beteiligung von Jugendlichen an der Präventionsarbeit
- Einsatz von Jugendlichen als "Dolmetscher", um besser die suchtpräventiven Ziele bei Jugendlichen zu etablieren und ihre Gefühlswelt zu erreichen
- Verbindung von personalkommunikativen und massenkommunikativen Elementen herstellen
- ressourcennutzende Kooperation von zwei Landkreises über die Landesgrenzen hinaus, um damit den regionalen Besonderheiten Rechnung zu tragen
- langfristige Wiederholung des Projektes, um eine Etablierung zu erreichen.
Räumlichkeiten
Für die Plakatwerkstatt wird ein Tagungshaus gewählt, welches über einen geeigneten Räumlichkeiten zur Bildgestaltung verfügt und den Jugendlichen eine gute Arbeitsatmosphäre vermittelt. Da es sich um ein länderübergreifendes Projekt handelt, wird der Tagungsort im Wechsel zwischen beiden Kreisen ausgewählt.
Fachkräfte und Referenten
Als Fachkräfte nehmen aus dem Kreis Altenkirchen ein Mitarbeiter des Jugendamtes, Jugendschutz und aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein eine Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes, Präventionsfachkraft teil. Diese übernehmen die Grundbetreuung der Teilnehmerinnen und stehen jederzeit für Fragen zur Verfügung.
Als Referentin nimmt zum einen eine Kunst -und Theaterpädagogin teil. Sie bereitet die Teilnehmerinnen auf die Plakatarbeit von, indem sie mit kreativen Methoden eine Einführung in das Thema Sucht gibt. Dies geschieht unter anderem über die Auseinandersetzung mit eigenen Wünschen und Sehnsüchten. Mit Hilfe künstlerischer Methoden wird hier vor allem im Bereich der Persönlichkeitsstabilisierung gearbeitet.
Zum anderen nimmt ein Fotograf als Referent am Projekt teil. Nach einer Einführung in Fotografie, erarbeitet dieser mit den Schülern, immer im Hinblick auf das Thema Sucht einen Plakatentwurf. Dieser wird im Anschluss von einer hiesigen Werbeagentur bearbeitet und gedruckt.
Ablauf
Die Plakatwerkstatt zur Suchtprävention findet in einem Rahmen von drei Tagen einmal im Jahr statt.
1. Tag
11.30 Uhr Anreise, Begrüßung, Organisatorisches
12.00 Uhr Kennenlernen, Programmvorstellung
Vorstellen der Zielsetzung des Seminars
12.30 Uhr Mittagessen
14.00 Uhr Gruppenarbeit zur Suchtprävention
- Auseinandersetzung mit der Frage: "Welche Süchte gibt es?"
- Visualisierung der Ergebnisse auf einer Flip-Chart-Wand
- Individuelle Beschäftigung der Schüler mit den Fragen:
"Was habe ich davon schon ausprobiert?"
"Was könnte bei mir schon eine Sucht sein?" - Anonyme Zuordnung der individuellen Antworten mit Hilfe von Klebepunkten (gelb: schon mal probiert, grün: häufiger, rot: regelmäßig) an der verdeckten Flip-Chart-Wand.
- Besprechen des so entstandenen Konsumprofils
15.30 Uhr Kaffeepause
16.00 Uhr Fortsetzung der Gruppenarbeit
- Phantasiereise und kreatives Arbeiten (z.B. mit Ton) zu der Fragestellung
"Was wünsche ich mir für mein Leben?" "Was will ich für mich?"
"Was will ich für mein Leben erreichen?" - Reflexion der Übungseinheit
18.30 Uhr Abendessen
2. Tag
08.30 Uhr Frühstück
09.15 Uhr Bildgestaltung
Einführung in die Fotografie (Geschichte, Techniken, Wirkung von Werbung, Bildaufbau, Umgang mit dem Fotoapparat)
12.30 Uhr Mittagessen
14.00 Uhr Produktionsphase
Vier Kleingruppen begeben sich auf Motivsuche
17.00 Uhr Fotoabgabe und Entwicklung
18.30 Uhr Abendessen
3. Tag
08.30 Uhr Frühstück
09.15 Uhr Sichtung des Bildmaterials und Textentwicklung
12.00 Uhr Seminarauswertung
12.30 Uhr Mittagessen
14.00 Uhr Abreise
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
- den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
- einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
ja, Stärkung der Lebenskompetenz, Auseinandersetzung mit dem Thema Sucht, Vermittlung dessen an Gleichaltrige mit Hilfe der gestalteten Plakate
- Volker Schneider Drogenberatung Siegen-Wittgenstein, Horst Schneider Czenkuch Kreis Altenkirchen Jugendschutz
nein
Dieses Projekt beinhaltet die Auseinandersetzung von Jugendlichen mit dem Thema Sucht und dessen Vermittlung an andere Jugendliche, ganz im Sinne der Peer-Arbeit. Grundgedanke hierbei ist, dass die Jugendlichen an der Lebenswelt Gleichaltriger näher "dran" sind und mit ihren Motiven und Texten die Gefühlswelt der Jugendlichen eher treffen. Sie agieren sozusagen als DolmetscherInnen
Es werden jährlich wechselnd je zwei Realschulen aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein und dem Kreis Altenkirchen angesprochen. Diese wählen aus ihren Kunst- und Foto-AG?s sowie der Schülerzeitungsgruppe je vier SchülerInnen aus, welche am Seminar teilnehmen dürfen.
Die Teilnehmer haben die Möglichkeit eigene Ideen zum Thema kreativ umzusetzen. Durch dieses Mitgestalten tragen sie gleichzeitig eine Mitverantwortung für das ganze Projekt, welche sie in anderen Bereichen meist nicht bekommen. So erhält das Projekt für die Teilnehmer einen ganz anderen Stellenwert.
- Gleichaltrige / Peers (Schwerpunkt)
- Lehrer / Lehrerinnen
nein
- Betriebe und Ausbildungsstätten
- Jugendarbeit und Jugendhilfe (Schwerpunkt)
- Musikszenen und Jugendkultur
- Schulen (Schwerpunkt)
- Sportvereine
- Gesundheitsamt
- Jugendamt (federführend)
- Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
- Private Spender / Sponsoren
- Schule
- Interkommunale Zusammenarbeit
- Projektgruppe
1997
1997
offen
ja, Die Art der Peer-Arbeit ist neu. Durch das Gestalten eines Plakates zum Thema Sucht haben die Jugendlichen die Möglichkeit in der Öffentlichkeit ihre Sichtweise darzustellen, und diese vor allem Jugendlichen, gut verständlich zu machen
nein
ja, 1989
nein
- Informationsvermittlung
- Konzept der Lebenskompetenzförderung
- Gemeinde
- Protektive Faktoren
Metaplanwände, Flip-Chart-Wand, Kassettenrecorder, Moderationskoffer, Fotokamera, Werbebilder
Zweijährige Fortbildung für Lehrkräfte aller Schulformen, Einjährige Fortbildung für Erzieher, Sport und Suchtprävention - Projekt "Balance halten"
nein
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