Wolfenbüttel

Typ: 
Landkreis
Name des Ansprechpartners: 
Uwe Bee
Funktion des Ansprechpartners: 
Kreisverwaltungsdirektor
Straße/Postfach: 
Landkreis Wolfenbüttel; Bahnhofstraße 11, 38300 Wolfenbüttel
Bundesland: 
Niedersachsen
Telefon des Ansprechpartners: 
0533184337
Internetadresse der Kommune: 
http://www.wolfenbuettel.de

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Schülermultiplikatorenfortbildung zum Thema Suchtprävention mit dem Schlossgymnasium Wofenbüttel

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Theoretischer Hintergrund und geplante Inhalte:

Die Idee einer Schülermultiplikatorenfortbildung zum Thema Suchtprävention entwickelte sich auf dem Hintergrund, dass die Gruppe der Gleichaltrigen neben der Familie die wichtigste Sozialisationsinstanz Jugendlicher ist. Hier bekommen Jugendliche Anerkennung und erfahren Autonomie, hier erwerben sie soziale Kompetenzen, hier werden Vorlieben hinsichtlich des Freizeit- und Konsumverhaltens festgelegt und Bewältigungsstile eingeübt. Insbesondere angesichts der - mitunter aggressiv getönten - Abgrenzungsbemühungen Jugendlicher gegenüber der Erwachsenenkultur entstand die Idee, die Gleichaltrigengruppe für präventive Belange einzubinden. So sind Gleichaltrige auf der Verhaltensebene häufig überzeugendere Modelle als Erwachsene. Das gilt für den Umgang mit Suchtmitteln ebenso wie für den Umgang mit Problemen. Auch erleben sich Jugendliche untereinander sehr viel intensiver, so dass Konfliktlagen früher angesprochen und Hilfsmöglichkeiten aufgezeigt werden können.

Konkret sieht das Konzept vor, aus dem neunten Jahrgang jeweils drei SchülerInnnen aus jeder Klasse zu einem mehrtägigen Präventionsseminar einzuladen. Übergeordnetes Ziel eines solchen Seminares ist es, dass die Inhalte und Erfahrungen auf informellem Wege zu den SchülerInnen gelangen, die nicht teilnehmen konnten. Darüber hinaus sollen die teilnehmenden SchülerInnen in ihrer Klasse ein oder mehrere Unterrichtseinheiten über das im Rahmen des Seminares Erfahrene und Gelernte gestalten.

Inhaltes des Seminares sind neben der Vermittlung von Informationen über Suchtmittel und süchtiges Verhalten insbesondere die Auseinandersetzung mit eigenen Verhaltensmustern. Dies soll in Form von kreativem Arbeiten sowie in Selbsterfahrungseinheiten und Rollenspielen erreicht werden. Die positiven Erfahrungen mit diesem Seminar haben gezeigt, dass intensiveres Arbeiten über mehrere Tage besser möglich ist und langfristigere Verhaltensänderungen bewirkt, als kurzfristig angelegte Informationsveranstaltungen.

Teilnehmen können insgesamt 15 Schülerinnen; die genauen Teilnehmenden werden erst ca. zwei Wochen vor Beginn des Seminares feststehen. Die Maßnahme wird von zwei Suchtpräventionsfachkräften der Lukas-Werk Suchthilfe gGmbH im Haus Wohldenberg/ Holle durchgeführt. Darüber hinaus werden zwei Lehrkräfte der Schule mitfahren.

Ebenso beinhaltet die Teilnahme am Seminar eine Vor- und eine Nachbereitungsveranstaltung. Hier werden zunächst die organisatorischen und in einer Übersicht die inhaltlichen Belange geklärt. Von besonderer Wichtigkeit ist die Verabredung, dass das Seminar als "suchtmittelfrei" gilt, d.h. während der gemeinsamen Tage auf Alkohol, Nikotin, Süßigkeiten etc. verzichtet wird.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • Bedeutung von Konsumverhalten bei Bewältigung von Alltagsbelastungen
  • den frühzeitigen Ausstieg aus riskanten Konsummustern zu fördern
  • Erkennen von Sucht als Alltagsphänomen
  • Peer-to-peer-Ansatz
Gibt es Minimalziele?: 

ja, Die Teilnehmer sollen den Unterschied zwischen Genuss, Missbrauch und Abhängigkeit kennen lernen.

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • Lukas-Werk Suchthilfe gGmbH
  • Schule
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

ja, folgendermassen: Da das Projekt bereits seit mehreren Jahren durchgeführt wird und jeweils im Anschluss eine Evaluation erfolgte, wurden die folgenden Seminare den Bedürfnissen und Wünschen der Jugendlichen angepasst.

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

Zum einen wurde der Bedarf der Schule deutlich gemacht, gerade für diese Altersgruppe Angebote zu erhalten. Zum anderen beginnt in diesem Alter der riskante Konsum, der peer to peer Ansatz ist bei jüngeren Kindern nicht effektiv und sinnvoll

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

Das Seminar ist im Gymnasium am Schloss in die 9. Klassen integriert und seit einigen Jahren etabliert und beliebt. Durch Elternabende und Besuche der Präventionsfachkräfte in den Klassen wird Interesse geweckt.

An welchen Bedürfnissen der Zielgruppe wird angeknüpft?: 

- Abgrenzung von der Welt der Erwachsenen, Orientierung durch Gleichaltrige - Sachinformationen zu Drogen und deren Konsum - Arbeiten mit kreativen Medien

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Gleichaltrige / Peers (Schwerpunkt)
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

nein

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Schulen (Schwerpunkt)
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Kreisjugendpflege (federführend)
  • Stadtjugendpflege (federführend)
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
  • Freie Träger
  • Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
  • Schule
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
  • Land
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
  • Fallweise Kooperation im Bedarfsfall
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

1994

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

1994

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

wahrscheinlich gesichert

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

ja, Peer to peer Ansatz; siehe Wettbewerbsbeschreibung

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

nein

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

ja, 1991

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

nein

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Konzept der Lebenskompetenzförderung
  • Konzept des sozialen Lernens
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Protektive Faktoren, Wahrnehmung eigener Gefühle, Bedürfnisse, Wünsche; Erhöhung der Frustrationstoleranz; Förderung der Genussfähigkeit; Kontaktfähigkeit ausbauen; Entscheidungsfähigkeit erhöhen
Welche Materialien und Medien kommen zum Einsatz?: 

Videofilme, Flipchart, Informationsbroschüren, Erlebnispädagogische Materialien

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

ja, 3 Jahre und mehr

Wie gross ist die Anzahl der regelmäßig teilnehmenden Personen der Zielgruppe?: 

16