Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Das Wohlfühlhaus als eine Möglichkeit primärpräventiver Eltern- und Multiplikatorenarbeit
Langzeitprojekt des Landratsamtes Erlangen-Höchstadt, Gesundheitsamt und dem Arbeitskreis Suchtprävention der Gemeinsamen Gesundheitskonferenz der Stadt Erlangen und des Landkreises Erlangen-Höchstadt.
Das Gesundheitsamt ist für den Landkreis Erlangen-Höchstadt und für die Stadt Erlangen zuständig. Das folgende Projekt bezieht sich auf beide Kommunen.
Ansprechpartner: Luitgard Kern (Dipl.Soz.Päd.FH),Tel: 09131 / 71 44-0
Das Motiv des Wohlfühlhauses als solches stammt von Andrea Peschel, dargestellt in einem Buch mit Unterrichtsmaterialien "Ich bin froh, dass es mich gibt!" (Care- Line-Verlag. Neuried 1998) Frau Peschel erklärte sich mit der Verwendung ihres Motivs einverstanden.
Rahmendaten:
- März 2000 Start des Projektes mit dem Angebot von Elternabenden für Grundschulen
- ab September 2000 Fortführung mit der Entwicklung des Posters mit den Begleitmaterialien für Eltern , Erzieherinnen und Erzieher und Gruppenleiterinnen und -Leiter
- Mai 2001 Verteilen der Plakate und der ergänzenden Materialien an all den Orten, an denen sich Eltern aufhalten, wie
- Kindergärten, Müttergruppen, Mütterzentrum, Kinderärzte, Kliniken, Beratungsstellen, Kirchengemeinden, öffentliche Gebäude, alle Schulen etc.
Pressekonferenz - Ab Juni 2001 Entwicklung der Webside
- Ab September 01 Entwicklung der Tonbildshow, Erstellen der Fotos in Zusammenarbeit mit Jugendlichen und Familien
- Ab Oktober 01 Beginn der Planungen für den neuen Baustein von Elterngesprächsrunden vor Ort nach dem Prinzip des Tupperware-Vertriebes, dem Projekt "femmestische" der Schweizer Firma : atelier für kommunikation (www.femmestische.ch )
- Januar 02 Fertigstellung der Tonbildshow und der Webside
Das Konzept
Gliederung:
- Einleitung
- Die Bausteine
- Öffentlichkeitsarbeit
- Auswertung
- Ausblick
1. Einleitung
Zur Erarbeitung des Konzeptes entschloss sich der Arbeitskreis Suchtprävention (siehe Bewerbungsbogen Punkt 3.1. ) auf Grund des festgestellten Bedarfes an praxisnahen Angeboten in Bereich der Eltern und Multiplikatorenarbeit (siehe Bewerbungsbogen Punkt 2.6. ) und den eindeutigen Ergebnissen wissenschaftlicher Untersuchungen über die Bedeutung der Familie, ihren Beziehungen und ihrer Kommunikation, die sich eindrucksvoll aus der Studie von Catarine Eickhoff und Jürgen Zinnecker ablesen lässt (Köln-Siegen-Survey, Alter der Jugendlichen 12-16 Jahre, 1997 - 99 im Auftrag der BZgA ).
2. Die Bausteine
Wenn wir unter methodischen Überlegungen Elternarbeit betrachten, denken wir an Elternabende, Seminare, Gruppenarbeit, Informationsmaterialien, Kampagnen und vieles mehr. Sie sind alle Bausteine sinnvoller Strategien mit dem Ziel, verschiedene Elterntypen zu erreichen. Manches haben auch wir als Bestandteile unseres Konzeptes übernommen, da sie in bewährter Form wichtige Zielgruppen erreichen. Darüber hinaus haben wir versucht, neue Wege der Kommunikation und Informationsvermittlung zu entwickeln, bzw. zu nützen. Folgende Bausteine sind derzeit fertig und in Benützung, weitere sind in Planung.
2.1. der Elternabend:
"Es kommen eh' nur die Falschen" , sie kennen dieses Argument. Aber gibt es die Falschen ? Egal wie wir unser Angebot nennen, "Kinder stark machen..., oder "Suchtprävention.." oder ... , für jeden müsste der Titel anders lauten, um ihn anzusprechen. Wer kommt dann ? Zunächst die Veranstalter selbst, dann ein Teil intellektuell Interessierter /Neugieriger, dann die Ängstlichen /Überfürsorglichen, die einer noch nicht erkannten Gefährdung vorbeugen wollen und die Angepassten, denen in ihrem Perfektionsstreben nicht zuviel ist. Sie sind alle wichtig, die einen als objektive Multiplikatoren, die anderen , da gerade sie in ihrer Erziehungshaltung vielen Erziehungszielen (Selbstständigkeit, Selbstverantwortlichkeit, Grenzen ziehen..) oft kontraproduktiv entgegen handeln. Befragen wir sie nach ihrer Motivation zu kommen, suchen sie alle Informationen und Tipps, kopfzentriert, distanziert.
Was aber bieten wir ihnen ?
2.1.1. Informationen
Einleitend eine kurze Basisinformation zu Suchtentstehung, Merkmalen von Sucht und Suchtmitteln, Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen , Entwicklungsaufgaben der Jugendlichen und Parallelen zu dem jetzigen Alter der Kinder und seinen spezifischen Entwicklungsaufgaben und Förderungsmöglichkeiten Dieser Input orientiert sich in Inhalt und Dauer stark an dem eingeladenen Personenkreis. Nach Möglichkeit besteht er nicht nur in Referaten, sondern in interaktiven Methoden, die schon hier die Beiträge der Eltern miteinbeziehen. Ziel ist auch, die vermittelten Inhalte in ihrer Quantität zu begrenzen, da es uns wichtiger ist, weinige Gedanke tiefer im Denken der Zuhörer zu verwurzeln, als einen komplexen Vortrag zu bieten, der schneller vergessen wird.
Bei Eltern von Jugendlichen steht der Gedanke des "Wie mach ich's richtig" im Vordergrund. Unter dem Titel erörtern wir etwas den Begriff des "Normalen" im Umgang mit Suchtmitteln, und eine wünschenswerte Grundhaltung der Eltern gegenüber den Heranwachsenden. Jugendliche sollen vor allem im offenen Gespräch lernen können, durch die Darstellung der eigenen Einstellungen und Handlungsweisen deren Sinn und mögliche Folgen zu bedenken.
2.1.2. das Gespräch
In einer Zeit der zunehmenden Individualisierung vereinsamen viele Familien, besonders Mütter mit kleinen Kindern, die derzeit keinem Beruf nachgehen können. Speziell nach dem Einstieg der Kinder in die Grundschule entfallen für die Eltern wichtige unverbindliche Gesprächsgelegenheiten wie Kindergartenbring- und Abholzeiten, Spielplatz..etc. Zusätzlich reduzieren sich die Themen bei den selteneren Gelegenheiten auf schulischen Erfolg oder Misserfolg, Lehrer und Lehrinhalte. Sie verdrängen den allgemeinen Austausch über den Alltag mit Streitigkeiten, Überforderungssituationen und unglücklichen Problemlösungen, die beim stundenlangen Sitzen am Spielplatz und im Kindergarten noch Raum fanden.
Viele Eltern sind in ihrem Erziehungsstil sehr verunsichert. In einer Gesellschaft, in der es alles gibt, alles getan wird und für alles Argumente zu finden sind, sind klare Richtlinien schwer zu treffen. Auch hier fehlt der unterstützende Austausch mit Eltern in ähnlichen Lebens- und Erziehungssituationen, der persönliche Versagensängste relativieren kann.
Dieses gemeinsame Gespräch wieder zu fördern und den Eltern das Angebot zu machen, im Austausch mit anderen ihre eigene Strategien zu überdenken und ggf. neue zu entwickeln, ist unser vornehmliches Ziel. Wir erreichen es durch Kleingruppenarbeit, zu denen wir die Eltern nach der Erklärung des Bildes unseres Wohlfühlhauses mit altersgemäßen Fragestellungen ( Wie kann ich mein Kind stark machen ? Zeit für Muße ? Wie lerne ich Konflikte lösen ?) auffordern. Wir bitten sie, zu unserem noch leeren Wohlfühlhaus ihre eigenen persönlichen Bausteine zu finden. Hier haben die Eltern die Chance, die Theorie ihrer eigenen Lebenssituation und dem Entwicklungsstand des Kindes anzupassen. Neben wichtigen Inhalten in der Erziehungshaltung (das Kind ernst nehmen, Zuhören, Zeit haben) finden hier auch Themen der Gesamtfamilie ihren Platz (gemeinsame Unternehmungen, "Streitkultur") .Dies ist besonders wichtig, da sich diese Punkte förderlich auf die allgemeine Familienkommunikation auswirken. Im anschließenden Plenum tragen alle Gruppen ihre Ergebnisse zusammen und füllen auch visuell das leere Wohlfühlhaus mit ihren Ideen aus.
2.1.3. Fragen der Eltern
Der dritte Teil des Abends steht den Eltern für Fragen und Diskussion zur Verfügung.
2.1.4 Elternbrief
Im Anschluss an den Elternabend geben wir an alle, die eingeladen waren, einen Infobrief mit den wichtigsten Inhalten des Abends und einem Wohlfühlhaus mit den Bausteinen heraus, die die Eltern selbst gefunden haben
2.2. Die Posteraktion "Das Wohlfühlhaus"
Bei den Elternabenden wurde deutlich, wie ohne viel Erklärung das Motiv des Wohlfühlhauses eingängig und leicht verständlich ist. Es entstand die Idee, dieses Bild in Form eines Posters "für sich allein arbeiten" zu lassen. Das Poster wurde von uns in allen Einrichtungen verteilt, in denen Eltern längere Zeit verbringen, wie z.B. Kinderarztpraxen, Kindergärten, Begegnungszentren, Räumen von Müttergruppen Schulen etc. Hier können Eltern bei Wartezeiten die Gedanken auf sich wirken lassen. Durch einen dichten Verteiler begegnet ihnen das Motiv an verschiedenen Orten und fordert so durch den Wiedererkennungseffekt selbst bei Leseungeübteren zu einem genaueren Hinsehen auf. In Gruppen kann über die Inhalte gesprochen werden,
Ziel der Posteraktion ist ein niederschwelliger suchtmittel unspezifischer Zugang zu Eltern über grundsätzlich bekannte Erziehungsmaxime, die aber dennoch trotz hoher Akzeptanz im praktischen Alltagstrubel leicht vernachlässigt werden.
Diese absichtlich allgemein formulierten Gedanken erreichen auch die Eltern, die in Anbetracht des geringen Alters ihrer Kinder oder anderweitigen Gründen den Bogen zwischen ihrer tatsächlichen Lebenssituation und Suchtproblemen nicht spannen können oder wollen und sich von "Suchtthemen" nicht angesprochen fühlen bzw. sich nicht ansprechen lassen wollen. Sie fühlen sich mit dem unaufdringlichen freundlichen Aufforderungscharakter des Bildes wohl und können sich in dieser Form eher mit den Aussagen beschäftigen. So finden auch sie entsprechend ihrer persönlichen Themen hilfreiche Anregungen.
2.3. Elternhandblatt
Erst die Elternhandzettel, die begleitend ausgelegt werden können, bieten offensichtlich die Brücke zur Suchtprävention. Sie erklären den gesamten Ansatz und betonen die Bedeutung der elterlichen Erziehungshaltung. Die Perspektive aus Elternsicht, aus der das Blatt formuliert ist, ermöglicht eine hohe Identifikation.
Darüber hinaus bieten sie Adressen regionaler Ansprechpartner in der Suchtkrankenhilfe.
Auf der Rückseite finden die Eltern noch mal das Motiv des Posters.
2.4. Informationsblatt für Erzieherinnen/ Erzieher und Gruppenleiterinnen/ Gruppenleiter
Suchtprävention im Kindergarten ist zwar im Bereich der Beratungsstellen, die sich mit Suchtprävention befassen, seit langem ein wichtiger erzieherischer Inhalt, in der Praxis ist aber eher ein geringeres Fachwissen zu diesem Thema vorhanden. Die allgemeine Einstellung - das machen wir ja eh' schon immer - verhindert leicht eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema, sprich auch mit den eigenen Einstellungen und alltäglichen Verhaltensweisen. Durch die Subsumierung der Themen unter anderen Erziehungsinhalten wird vielerorts auch keine weiterführende Elternarbeit zur Suchtprävention angeboten.( Ausnahme :das Projekt des "spielzeugfreien Kindergartens. Hier erfolgt eine große Gewichtung des Themas .)
An diesem Punkt setzt unser Informationsblatt an und bietet mit dem Wohlfühlhaus eine Methode , in der allgemeinen pädagogischen Elternarbeit suchtpräventive Inhalte zu vermitteln. Ziel ist die Erkenntnis bei Eltern und Erziehern, dass die aktuelle Lebenssituation in Familie und Kindergarten, sowie das erzieherische Handeln bei den Kleinkindern direkte Einwirkungen auf das spätere Verhalten der Jugendlichen in kritischen Situationen haben kann, speziell in Zusammenhang mit Sucht und Gewalt.
2.5. Tonbildshow
Die Tonbildshow zeigt in ca. 10 Min zu entspannender Musik 16 "Szenen eines Wohlfühlhauses". Die Show eignet sich für Präsentationen in der Öffentlichkeit (z.B. Standmonitor, Meditations- und Ruheraum bei Feierlichkeiten wie bei uns im April 2002 bei der 1000-Jahr-Feier Erlangens), aber besonders auch als Einstieg in einen Elternarbeit oder ein Klassengespräch.
In den vielen Kontakten mit Eltern und Multiplikatoren wurde deutlich, dass bei aller Zielgruppenorientierung unserer Materialien dennoch die kopfgesteuerte Auseinandersetzung mit den Inhalten im Vordergrund steht. Das Ziel der Tonbildshow ist es, diesen Ansatz zu erweitern und die Zuschauer zunächst einmal emotional anzusprechen.
In Szenen wie einem Familienausflug, dem Gespräch von Vater und Sohn am Bett oder das entspannte Lesen in der Sofaecke spiegelt sich die Vielfalt der Auslöser für Wohlbefinden. Daneben zeigen aber auch Traurigkeit und Momente des Streites, dass gerade die Integration der schwierigen Situationen zu einem Wohlfühlzuhause dazugehören. So wie bewusste "Lücken" bei den erwarteten Szenen (z.B. die ganze Familie beim Essen...) zu weiterführenden Assoziationen anregen und problematische Szenen Wiederstand wecken, bringt diese Bildfolge einen emotional gesteuerten Wahrnehmungs- und Denkprozess in Gang,. Dieser kann, je nach den Gegebenheiten der Vorführung, im anschließenden Gespräch präzisiert werden. So lässt sich hier hervorragend die enge Verflechtung der verschiedenen Familienmitglieder aufzeigen, Sinn und Unsinn von Auseinandersetzungen, die Rolle des oft so raren Vaters, die Bedeutung von der Verantwortung für die "Schwächeren", der Wert der Individualität, die Freude an Gemeinsamkeit u.v.m..
Die Szenen lassen Fragen offen, provozieren, schaffen Wünsche, aber sie geben auch Zuversicht und Wärme.
Die Tonbildshow ist auf CD-Rom ( 3.- Euro) beim Gesundheitsamt oder der Drogenberatungsstelle erhältlich.
Nach einer Anlaufphase von einem halben Jahr werden wir die Resonanz bei unseren Zielgruppen, sprich vor allem den Lehrern und Eltern abfragen und ggf. Änderungen vornehmen. (Anlage 6)
2.6. Webseite www.das-wohlfuehlhaus.de
Das Kommunikationsforum Internet ist heute ein unerlässlicher Informationsweg, der den Zugang zu wichtigen Zielgruppen öffnen kann. In unserem Fall sind es z.B. Menschen, die durch äußere Lebensumstände mehr ans Haus gebunden sind (Mütter von kleineren Kindern), Multiplikatoren in ihrer häuslichen Vorbereitungszeit, aber vor allem auch Jugendliche, die bei Fragen schneller zu diesem Medium greifen als persönlichen Kontakt aufzunehmen.
Da grundsätzlich bei guter Werbung ein sehr breites Publikum erreichbar ist, haben wir die Webseite auch inhaltlich breit gefächert. Wir sehen sie als ein mengenmäßig überschaubares, themenbezogenes, regionales Informationsangebot, das selbst in der Darstellung der Beratungsstellen weit über die allgemeinen Inhalte der kommunalen Websides hinausgeht. Unter dem Oberthema "Suchtprävention" findet man hier Inhalte für alle Zielgruppen, die bereits in den Menüpunkten der Titelseite übersichtlich untergliedert sind.
Menüpunkte
- News z.B. für neue Projekte, Angebote
- Wir über uns über den Arbeitskreis Suchtprävention, seine Mitglieder und Aufgaben
- Das Gesamtprojekt die verschiedenen Bausteine des Wohlfühlhauses
- Forum Beratungsangebot, Primärzielgruppe Jugendliche
- Das solltest du wissen Informationen z.B. zur rechtlichen Situation, neuen Suchtmitteln etc.- Primärzielgruppe Jugendliche
- Regionale Beratung die Beratungsstellen in Stadt und Landkreis
- Schule / Betrieb intern Schul- und Betriebsspezifische Informationen
Vorschuleinrichtungen Spezielle Materialien, vertiefte pädagogische Aspekte der Bausteine werden im Laufe 2002 ergänzt.
Wir wollen in unserer Seite aber auch über das Prinzip der einseitigen Informationsvermittlung hinausgehen und auch auf diesem Weg "ins Gespräch" kommen. Hierfür entwickelten wir das "Forum", in dem Fragen gestellt werden und von Vertretern der örtlichen Beratungsstellen beantwortet werden können. Querlinks ermöglichen einen direkten Zugang zur betreffenden Stelle.
Dieser niederschwellige Beratungsansatz bietet besonders für den Bereich der Sekundärprävention wertvolle Angebote, dort wo Eltern und Lehrkräfte meist wenig, bzw. keinen Einfluss mehr haben. Betroffene Jugendliche spüren lange vor der Kontaktaufnahme mit einer Beratungsstelle oder deutlicheren Auffälligkeiten im sozialen Umfeld eigene bedenkliche Entwicklungen. Hier können sie Antworten finden und verschwiegene Ansprechpartner kennen lernen , testen und nützen. Dieses Angebot wird ab Anfang 2002 in den Schulen beworben.
3. Öffentlichkeitsarbeit
Nach einer Pressekonferenz durch Herrn Landrat Krug im Mai 2001 und ausführlichen Berichten in den Regionalzeitungen nahmen uns in den ersten Teilen des Projektes die Bausteine selber einen großen Teil der Öffentlichkeitsarbeit ab. Durch den engen Verteiler der Poster und Handzettel erreichte das Poster einen sehr hohen Bekanntheitsgrad. Die begleitenden Materialien regten zur Umsetzung des Motivs in den eigenen beruflichen und persönlichen Alltag an.
Darüber hinaus bieten wir Fortbildungen zum Gesamtprojekt "Das Wohlfühlhaus" bei Erziehern, Lehrern, sowie bei einer Tagung des Öffentlichen Dienstes im September 01 an. Neben der Information erhalten alle Teilnehmer die Materialien auf CD-Rom (incl. Handblätter, Elternbriefe...), damit die Bausteine ohne viel Extraarbeit übernommen, aber auch verändert werden können. Um dies zu fördern erheben wir auch keine Urheberrechte.
Zur Präsentation in offenem Rahmen wurde eine Magnettafel zu einem Wohlfühlhaus umgestaltet. Hier können z.B. wie auf der Gewerbemesse im September 2001 Laufpublikum angesprochen werden. Nach kurzen Einleitungssätzen können Besucher eigene Bausteine formulieren und mittels Magnettafeln in das große Haus einfügen. Bei Interesse werden weitergehende Materialien mitgegeben. Hierbei greifen wir auch gerne auf die 4-teilige Broschüre der BzgA "Kinder stark machen" zurück. (Anlage 7)
Ein wichtiger Ansatz der Öffentlichkeitsarbeit war auch unsere Präsentation auf einer Tagung von Kinderärzten im Oktober 2001 in Erlangen.
4. Auswertung:
Sowohl beim Gesundheitsamt als auch bei der Städtischen Drogenberatungsstelle gibt es seit Jahren von einander unabhängige schriftlich fixierte Konzeptionen der Suchtprävention. Der Arbeitskreis Suchtprävention stützt sich in seinen Aktivitäten auf eine klare formulierte Zieldefinition. "Er sieht seine Aufgabe in der Koordination aller bestehenden suchtpräventiven Angebote, im Ermitteln von Versorgungslücken, Feststellen des genauen Bedarfes und Initiierung, bzw. Durchführung geeigneter Maßnahmen." (siehe auch Bewerbungsbogen Punkt 3.1.)
Darüber hinaus ist seine Arbeitsgrundlage ein grundsätzlicher Konsens aller Mitarbeiter über den Ansatz der Lebenskompetenzförderung als vorrangig verwendeter präventiver Strategie, ergänzt mit altersentsprechender Wissensvermittlung Dies ist im Protokoll schriftlich festgehalten. (siehe Bewerbungsbogen Punkt 3.1.)
Den Mitarbeitern der Stellen stehen je nach Bedarf umfassende Fortbildungsmöglichkeiten offen. Des weiteren wird gegenseitige kollegiale Supervision praktiziert. Neben den regelmäßigen Treffen des Arbeitskreises bestehen zwischen dem Gesundheitsamt und der Drogenberatungsstelle wöchentlich feste persönliche Besprechungstermine. Ihrerseits sind die Mitarbeiter nochmals in ihren Dienststellen in die üblichen Teams eingebunden.
Fortbildungsangebote an Lehrer, Erzieher, Schulleiter etc. werden, wenn wir Bedarf feststellen, vom Arbeitskreis selbst organisiert und ggf. durchgeführt. Die Themenfindung orientiert sich dabei stark an den abgefragten Interessen der Zielgruppen.
Zur Sicherung unserer eigenen Aktualität und Kompetenz nützen wir die Inhalte der gängigen Fachzeitschriften und wissenschaftlichen Neuerscheinungen . Hierfür steht uns ausreichender Etat zur Verfügung. Die Inhalte nützen wir bei der Erarbeitung eigener Konzepte und gezielten Empfehlungen an unsere Multiplikatoren. Neuerscheinungen z.B. zum schulischen Bedarf stellen wir im Rundbrief zur Suchtprävention und in der Website vor.
Bewährte Arbeitsmaterialien ( Manuale, technische Ausstattung, Arbeitsmittel) stehen in angemessenem Umfang den Mitarbeitern an ihren jeweiligen Stellen zur Verfügung und werden auf Wunsch auch verliehen.
Wie auch aus der Zielgruppenfindung ersichtlich, ist das Projekt aus den Erfahrungen und Umfragen der letzten Jahre entstanden. Es ist langfristig angelegt, mit dem Ziel immer wieder auch auf veränderte oder weiterführende Bedürfnisse der Zielgruppen einzugehen. Hierbei wird der bereits bestehende enge Kontakt zu den Multiplikatoren, sprich z.B. den Lehrkräften und Erziehern genützt. Die Mitarbeiter des Arbeitskreises haben nahezu mit allen Schulen Kontakt, teils sporadisch, teils aber auch sehr intensiv (Durchführung von Schülermultiplikatorenseminare etc.)
Um auch die Zielgruppe der Eltern bei den Elternabenden zu erreichen, pflegen wir nach Möglichkeit auch die Kontakte zu den Elternbeiräten. In den letzten 20 Monaten wurden von uns 16 Elternabende durchgeführt mit ca. 500-550 erreichten Eltern. Das Poster hat einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht, es hängt nahezu in jedem Kindergarten und Schule.
Im Februar wird der Arbeitskreis nun eine Umfrage bei allen Vor- und Schuleinrichtungen bez. der Verwendung des Posters gekoppelt an die Information über die nun bestehende Webside durchführen. Dies wird präzisere Ergebnisse erbringen. Auf dies Ergebnis wollen wir dann entsprechend reagieren.
Der Arbeitskreis ist mit den bisher erreichten Ergebnis hoch zufrieden. Das Motiv, das zunächst für Vorschuleltern gedacht war, wurde ebenso stark im schulischen Bereich angenommen und in die Arbeit integriert. Gemessen an der begrenzten personellen Kapazität, die uns zur Verfügung steht, ist der Umfang des Projektes, das neben vielen anderen Arbeitsansätzen realisiert wird, sehr beachtlich.
Der Arbeitskreis beabsichtigt regelmäßige Auswertungen der Ergebnisse der einzelnen Bausteine, um diese in die weiteren Planungen einzubeziehen.
Bei der Würdigung des bisher erreichten Ergebnisses ist auch zu bedenken, dass wir in unserer Arbeit eine Brücke zwischen den zwei Kommunen Stadt und Landkreis erfolgreich schlagen konnten.
5.Ausblick
Neben den jetzt anstehenden Auswertungsaufgaben planen wir als nächsten Baustein den Ausbau von Elterngesprächsrunden vor Ort nach dem Prinzip des Tupperware-Vertriebes. Wir nützen hier das Projekt der "femmestische" der Schweizer Firma : atelier für kommunikation (www.femmestische.ch )
Erste Kontaktaufnahmen mit anderen Kommunen, die dies Projekt bereits umgesetzt haben, sind schon erfolgt. Die für die Startphase nötigen Gelder sind derzeit beantragt. Da dies Projekt nur mit einem stattlichen Kreis an Sponsoren realisierbar ist, wurden auch diesbezüglich bereits erste Gespräche mit durchwegs positiver Resonanz geführt. Geplant ist die Abwicklung in enger Zusammenarbeit mit den Jugendämtern der Stadt und des Landkreises , sowie dem Kinderschutzbund.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
- den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
- einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
ja, Minimalziele sind unter Nutzung verschiedenster, besonders auch neuer Kommunikationswege : Das Gespräch der verschiedenen, an der Erziehung beteiligten Subgruppen, aber auch der Eltern untereinander soll angeregt werden, um so die ohnehin vorhandene Erziehungskompetenz den anderen Beteiligten nutzbar zu machen und eigene Ansätze zu reflektieren. Sinn und Wert einer verantwortungsvollen Erziehung soll deutlich gemacht werden. Multiplikatoren und Eltern im Bereich der Vorschul- und Schuleinrichtungen soll der bedeutende Zusammenhang zwischen einer gelungenen Bewältigung der Entwicklungsaufgaben im Kinder- und Jugendalter und einer geringeren späteren Gefährdung speziell im Suchtmittelmissbrauch deutlich werden. Mit konkreten Handlungsvorschlägen soll die Theorie in die tägliche pädagogische Praxis übertragbar werden. Niederschwelliges Beratungsangebot im Forum der Webside. Mit geringem Personlaufwand soll ein möglichst große Personenkreis der Zielgruppe erreicht werden.
- Arbeitskreis Suchtprävention
ja, folgendermassen: Die Einbeziehung unserer Zielgruppen ist ein wichtiger Bestandteil der Projektplanung. . Bereits bei der Erstellung der Bedarfsanalyse wurden Vertreter der Erzieher (Umfrage, Fachaufsicht, Vertreter der Fachakademien) Die Inhalte der Bausteine des Posters sind Beiträge von Eltern unserer Elternabende. Durch die sehr positive Resonanz auf das Motiv des Wohlfühlhauses von Seiten der Eltern, aber auch seitens der Lehrer, denen wir das Motiv als Arbeitsmaterial vorstellten, wurden wir in der Entwicklung der Posteraktion bestärkt . Die Motive der Fotos der Tonbildshow wurden von Jugendlichen und Familien entworfen und gestaltet, bzw. entsprechendes Bildmaterial zur Verfügung gestellt. Das begleitende Musikmaterial der Tonbildshow stammt von einer Erlanger Band. Nachdem u.a. eine wichtige Zielgruppe der Webside Jugendliche sind, wurde diese auch von Jugendlichen gestaltet, um das Angebot möglichst nah an der Sprache der Zielgruppe zu orientieren. Durch den Bezug zu den sachlichern Inhalten schafft sie auch eine Brücke zu den Eltern und Multiplikatoren, die die Seite ja ebenfalls nützen.
chronologisch: 1997 führte der Arbeitskreis Suchtprävention in allen Schulen, schulbegleitenden und Vorschuleinrichtungen eine Befragung zur Suchtprävention durch. Ziel war die Erhebung der Einstellungen und Erfahrungen mit Suchtprävention im weitesten Sinne der bisherigen Praxis von Suchtprävention in den Einrichtungen des Bedarfs an Unterstützung, Hilfen, Materialien in diesem Bereich. Ergebnisse waren: Die Förderung von Lebenskompetenzen als vorrangiges Ziel in der Suchtprävention hat sich noch nicht überall durchsetzen können. Vorrangig wurden noch Information und Aufklärung als Ziel genannt. Nur zu einem kleinen Anteil waren Eltern und Multiplikatoren (Erzieher, Lehrer..) als Zielgruppe neben Kindern und Jugendlichen miteinbezogen. Es bestanden große methodische Unsicherheiten Wichtigste Schlussfolgerung für die Mitarbeiter des AK’s war zunächst: Verstärkung der Multiplikatorenarbeit durch Angebote von Fortbildungsveranstaltungen für Schülermultiplikatoren, Erzieher, Eltern...mit Wissensvermittlung über den aktuellen Stand der Forschung bez. sinnvoller Präventionsstrategien und über praxisrelevante Methoden zur Umsetzung. Entsprechende Präventionsangebote wurden speziell an Schulen gerichtet. Nach einer personell bedingten Zwangspause des AK’s 1998 nahm er 1999 seine Arbeit wieder auf. Nach einer Abstimmung bez. der grundsätzlich inhaltlich verfolgten Präventionsstrategien wurde eine umfassende Bestandsaufnahme aller bestehenden Angebote. in Stadt und Landkreis erstellt. Diese machte deutlich, dass die Suchtprävention seit den vergangenen 2 Jahren besonders in den weiterführenden Schulen zu einem festen Bestandteil geworden war. Hier lag auch ein Arbeitsschwerpunkt der Beratungsstellen. Im Bereich der schulbegleitenden- und Vorschuleinrichtungen bestanden nahezu keine Kontakte, Ausnahme war nur die Begleitung des Projektes Der spielzeugfreie Kindergarten in 4 Einrichtungen. Um Abzuklären, inwieweit ev. Suchtprävention in den Einrichtungen intern ohne Hinzuziehung externer Berater durchgeführt wird, luden wir Vertreter der Fachaufsicht der Kindergärten und der Fachakademien als Träger der Ausbildung zu unserem Treffen ein. Ergebnis des Austausches war. Lebenskompetenzförderung ist pädagogischer Alltag, es fehlt aber an dem Bewusstsein, dass dies gerade für späteren Suchtmittelgebrauch und andere gefährliche Problemlösungen von großer Bedeutung ist. Demnach wurde dies auch nicht in die Inhalte der Elternarbeit oder Teamarbeit miteinbezogen. Entsprechende Lehrinhalte sind auch - sehr zum Bedauern der Lehrkräfte der Fachakademien- wenig in den Lehrplänen und somit in der Schule der Erzieher vorhanden. Eine Intensivierung dieser Ansätze ist wünschenswert. Ergebnis: Wir verstärken die Arbeit mit Eltern wobei wir versuchen wollen, mit neuen Kommunikationswegen auch andere noch nicht erfasste Teile der Zielgruppe zu erreichen. Wie bieten Fortbildungen für Multiplikatoren., speziell Erzieherinnen und Erzieher und Leiterinnen und Leiter von Kindergruppen zu Theorie, aber auch besonders Methodik der Suchtprävention an. 2.6.2. Erweiterung der Zielgruppe In vielen Gesprächen war immer wieder das Problem des Rückzuges der Jugendlichen bereits in den Anfangsphasen einiger Suchtentwicklungen, z.B. bei Essstörungen und die Hilflosigkeit der Kontaktpersonen Thema geworden. So entstand die Idee, die Webside nicht nur zum Vermitteln von Informationen zu nützen, sondern auch ein Forum zu schaffen, in dem jeder Fragestellungen einbringen und Antworten erhalten kann. Dieser regionale niederschwellige Beratungsansatz soll besonders auch an Schulen beworben werden. Betonung liegt hier durchaus auch auf regional, da bei Interesse mit einem Querlink die antwortende Beratungsstelle erreicht und ein Termin vereinbart werden kann.
Der Kontakt zur Zielgruppe wird zum Einen durch die regelmäßigen Kontakte in Elternabenden, Arbeitskreisen und öffentlichen Auftritten sichergestellt. Wir stützen uns in Erlangen auch auf eine intensive Zusammenarbeit mit den Drogenkontaktlehrern der Schulen, die unser Konzept sehr positiv aufgenommen haben. Bei konkreten Fragestellungen gehen wir extra auf unsere Zielgruppe zu, wie z.B. bei der Erstellung der Bilder der Tonbildshow. Durch die Unterschiedlichkeit der Mitglieder des Arbeitskreises haben wir nahezu zu allen Personenkreisen Zugang. (z.B. Familien über den Kinderschutzbund) Die Materialien wurden ca. 220 Vorschuleinrichtungen und 85 Schulen von den Mitgliedern des Arbeitskreises persönlich überbracht.
Wir knüpfen dort an, wo unsere Zielgruppe steht, das heißt, an den Unsicherheiten und Ängsten der Eltern, die oft nicht mehr wissen, was sie richtig machen, und was nicht. An dem Bedürfnis nach Gespräch und der Sehnsucht nach einer kleinen heilen Welt. Bei den Jugendlichen knüpfen wir an ihrem Wunsch nach Antworten und ihrer Bequemlichkeit an. Wir bieten ihnen einen einfachen Ansatz, um zumindest in winzigen Schritten Wünsche auszusprechen und zu verwirklichen, um sich und andere ernst zu nehmen. Wir zeigen, dass es gar nicht so schwer ist, sinnvolle Schritte zu Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit zum machen. Unser Ansatz ist bewusst niederschwellig gewählt, um lieber wenige schlichte Gedanken bei vielen Eltern zu verwurzeln, die dann eher in die Praxis umgesetzt werden. Wir nutzen gerne in unserer Sprache den Blickwinkel der Mitbetroffenen, wie Wir Eltern und ähnliches, um zu zeigen, dass die Anregungen, aber auch die Mühe bei der Umsetzung uns ebenso betreffen.
- Ärzte / Ärztinnen
- Eltern (Mütter/Väter) (Schwerpunkt)
- Erzieher / Erzieherinnen (Schwerpunkt)
- Lehrer / Lehrerinnen (Schwerpunkt)
nein
- dort wo sich Eltern aufhalten, beim Kinderarzt, Kindergarten, in Gruppen (Schwerpunkt)
- Gesundheitsförderung
- Kindergärten und Kindertagesstätten (Schwerpunkt)
- Schulen (Schwerpunkt)
- Drogenberatungsstelle
- Gesundheitsamt (federführend)
- Jugendamt
- Ärzteschaft
- Freie Träger
- Institutionen bzw. Fachkräfte der Suchtprävention
- Kindergärten / Kindertagesstätten
- Krankenkassen
- Polizei
- Private Spender / Sponsoren
- Schule
- Interkommunale Zusammenarbeit
- Land
- Fallweise Kooperation im Bedarfsfall
2000
2000
Die Angebote bestehen laufend, und werden ständig mit neuen Bausteinen ergänzt, um die gesetzten Ziele noch besser zu erreichen.
gesichert
ja, Als völlig neu in unserer Kommune ist der komplexe, inhaltlich und organisatorisch umfassend abgestimmte Arbeitsansatz im Bereich der Suchtprävention. Die verschiedenen Bausteine erschließen den Zugang zu unserer Zielgruppe auf unterschiedlichem Wege und erreichen so einen deutlich größeren Personenkreis. Durch die enge Zusammenarbeit aller Stellen und die gemeinsame Präsentation einheitlicher Bausteine intensivieren wir die Glaubhaftigkeit unserer Botschaft bei den Eltern und Jugendlichen, aber auch bei Multiplikatoren und den Vertretern der öffentlichen Hand. Dies Projekt bietet eine klare Linie, nachvollziehbare Aussagen und einen hohen Grad an Identifikationsmöglichkeiten, die für Außenstehende leicht erkennbar sind. Suchtprävention zum „Anfassen“. Ein wichtiger neuer Ansatz ist die starke .Öffentlichkeitsarbeit und Pressepräsenz. Die Posteraktion hat Suchtprävention zu einem Gemeinthema gemacht, das Motiv ist vielen geläufig geworden. Durch die Einbeziehung der Kinderärzte wurde mit ihnen ein für Suchtprävention wichtiger Kooperationspartner gefunden. Die Zusammenarbeit wird im Herbst 2002 durch einen Beitrag unsererseits bei einem Kinderärztekongress noch verstärkt. Zur Unterstützung unseres Projektes konnten wir die Frau unseres Oberbürgermeisters, Frau Balleis gewinnen. In ihrer Softwarefirma Erc@s konnte unser Poster kostenlos erstellt werden. Durch sie haben wir aber auch in politischen Kreisen größeres Gehör gefunden. Sie wird uns vorr. auch bei der Sponsorensuche für den neuesten Baustein unterstützen. Neu sind auch die Medien, die wir verstärkt einsetzen. Wir versuchen dies aktuelle Thema auch zeitgemäß und spannend zu vermitteln. Mit der Tonbildshow und der Webside nützen wir für uns völlig neue Kommunikationswege. Wichtig ist uns auch ein verstärkter emotionaler Zugang. Wir wollen unsere Zielgruppe für unsere Sache begeistern und sie in ihren Fähigkeiten bestärken. Wir arbeiten mit der Kompetenz der Eltern und machen sie anderen zugängig.
ja, Der Kreis der Eltern und Jugendlichen ist zwar grundsätzlich nicht neu, aber die Teilgruppe der Zielgruppe hebt sich von den früheren ab. Wir versuchen mit unseren verschiedenen Beiträgen einen möglichst breiten Kreis anzusprechen, besonders auch die, die üblicherweise aus vielen Angeboten herausfallen, weil sie nicht aktiv Angebote annehmen. Unser Ziel ist es, durch die Vielfalt die Sprache der Meisten zu erreichen. Neu ist die Zusammenarbeit mit der Kinderärzteschaft. Neu sind auch die gezielten Angebote an Erzieher/innen.
Bei dem Wettbewerbsbeitrag handelt es sich auch unter organisatorischen Aspekten um einen neuen Ansatz in unserer Arbeit. Besonders hervorzuheben sind die neue enge Zusammenarbeit innerhalb des Arbeitskreises, von den zwei Stellen, die früher nebeneinander Suchtprävention anboten, der soziale Beratungsdienst des Gesundheitsamtes (Landratsamt) und die städtische Drogenberatungsstelle, die nun gemeinsam Konzepte erstellen. So konnte ein inhaltlich einheitlicher Ansatz in den Angeboten, aber auch in den beiden so eng miteinander verflochtenen Kommunen umgesetzt werden. Der sehr populäre Wettbewerbsbeitrag fördert zudem noch den hohen Bekanntheitsgrad unserer Beratungsstellen. Letzterer ist bei unseren Kooperationspartnern an Schulen und Vorschuleinrichtungen auch ein „Qualitätssiegel“, da man uns aus verschiedenen Angeboten als kompetente Fachstelle akzeptiert hat. Durch den 2-mal im Jahr erscheinenden Rundbrief an alle Drogenkontaktlehrer, der vom Gesundheitsamt, der Drogenberatung und der polizeilichen Beratungsstelle herausgegeben wird, besteht reger Austausch und große Offenheit zur Annahme der Angebote. In einem extra Arbeitskreis für Lehrkräfte können Angebote vorgestellt und diskutiert werden. Wir sind dabei, auch für Erzieher die Angebote in Fortbildung und Begleitung zu verstärken, um hier im regelmäßigem Kontakt die Vertrauensbasis für weitergehende Zusammenarbeit zu schaffen. Durch die Ansiedelung des Arbeitskreises Suchtprävention an die GGK bietet sich hier auch ein breites Forum zur Vermittlung unserer Inhalte und Ziele. Hier im Plenum, in dem alle wichtigen Einrichtungen im sozialen Sektor, die politischen Parteien, verschiedenste Interessengruppen, Krankenkassen und die freien Verbände vertreten sind, können regelmäßig die laufenden Strategien vorgestellt und koordiniert werden, sowie Kooperationspartner gefunden werden. Für uns Mitarbeiter hat dies Projekt aber auch die Arbeitssituation sehr positiv verändert. Die enge produktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit motiviert und entlastet, und macht so Arbeit zum Vergnügen.
ja, 1999
ja, siehe hierzu ausführliche Darstellung unter 2.7 Auswahl der Zielgruppe
- Förderung von Alternativen zum Substanzmissbrauch
- Konzept der Gesundheitsförderung
- Konzept der Lebenskompetenzförderung
- Gemeinde, Die Bürger sollen Suchtprävention als ein allgemeines Erziehungsziel erkennen, eigene Verantwortlichkeiten sehen und entsprechend handeln lernen. Die Bürger sollen sehen, dass jeder seinen Beitrag leistet und leisten muss, nicht nur die Fachstellen.
- Protektive Faktoren, Die Präventionsmaßnahme bezieht sich auf alle Fähigkeiten im Bereich der Lebenskompetenzförderung
Tonbildshow, Präsentationswand, Poster, Gespräche...
Wir bieten Lehrern schon seit vielen Jahren Fortbildungen zur Suchtprävention an und besuchen sie in der pädagogischen Konferenz. Veranstaltungen für Erzieher finden seit 2000 statt, bisher 5 . Themen sind Grundlagen der Suchtprävention, "Das Wohlfühlhaus als ein Angebot der primärpräventiven Eltern- und Multiplikatorenarbeit", weitere Methoden der Umsetzung, Elternarbeit etc. Bei den Angeboten legen wir auch ein Augenmerk auf die Bearbeitung eigener Anteile am Thema. Im Frühjahr findet eine neue Veranstaltung zur Vorstellung der Tonbildshow und der Webside mit Anregungen zu ihrer Verwendung statt. Seit bereits 5 Jahren finden an 7 Schulen Schülermultiplikatorenschulungen zur Suchtprävention statt mit anschließender Begleitung im Schulalltag.
ja, 3 Jahre und mehr