Oder-Spree

Typ: 
Landkreis
Einreichende Dienststelle: 
Lilienthalring 1; 15890 Eisenhüttenstadt
Name des Ansprechpartners: 
Frau Müller
Funktion des Ansprechpartners: 
Suchtpräventionsfachkraft Landkreis Oder-Spree;
Straße/Postfach: 
Rudolf-Breitscheid-Straße 7, 15848 Beeskow
Bundesland: 
Brandenburg
Telefon des Ansprechpartners: 
0336464107
Telefax des Ansprechpartners: 
03364410845
Internetadresse der Kommune: 
http://www.landkreis-oder-spree.de

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

"Straße der Sucht"

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Schulische Suchtprävention

Neueste Untersuchungen, wonach die Hälfte aller Jugendlichen rauchen, 80% Alkohol trinken und bereits jeder 10. Jugendliche illegale Drogen nutzt, gekoppelt mit entsprechenden Wahrnehmungen im Schulalltag zeigen auf, dass erhebliche Suchtgefahren bestehen und sich die Schule zunehmend stärker mit dieser Problematik auseinander setzen muss.

Suchtprävention in der Schule geht weit über die Wissensvermittlung in den einschlägigen Unterrichtsfächern hinaus. Suchtprävention ist jede Erziehung, die darauf ausgerichtet ist, lebensbejahende, selbstbewusste, selbständige und belastbare junge Menschen heranzubilden und ihnen über positive Grundeinstellungen den Weg in die Zukunft zu bahnen.

Suchtvorbeugung ist somit eine Aufgabe für jede Lehrkraft und verlangt viel pädagogisches Fingerspitzengefühl.

Das Ministerium für Jugend, Bildung und Sport des Landes Brandenburg bemühte sich deshalb im Zusammenwirken mit anderen verantwortlichen Stellen, den Schulen für die dringend gebotenen Suchtpräventionsaufgaben einen Orientierungsrahmen zu geben.

Auf der Grundlage bestehender Gesetzlichkeiten und unter Berücksichtigung anerkannter Präventionsansätze, mit Fortbildungsangeboten und Ansprechpartnern soll das pädagogische Handeln im Schulalltag professioneller und sicherer gestaltet werden.

Mit den seit März vorliegenden Verhaltensstrategien der Schule bei Vorfällen mit illegalen Drogen sowie der Handreichung zur schulischen Suchtprävention möchte das MBJS das nötige Rüstzeug allen Lehrkräften in die Hand gegeben, um Unsicherheiten bei der Konfrontation mit illegalen Drogen an Schulen abzubauen.

Die Verhaltensstrategien der Schule bei Vorfällen mit illegalen Drogen und Suchtprävention enthalten Aussagen zu folgenden Punkten:

  • Allgemeines
  • Pflichten zum Handeln
  • Grundsätze des Betäubungsmittelgesetzes
  • Betäubungsmittelrechtlich relevante Verhaltensweisen von Lehrkräften
  • Probleme einzelner Schülerinnen und Schüler
  • Schweigepflichten
  • Benachrichtigung der Eltern
  • Strafanzeigen
  • Zusätzliche Hinweise

Die Handreichung zur schulischen Suchtprävention

gibt Hinweise zu folgenden Themen:

  • Stoffkunde zu Drogen und Süchten
  • Gebrauch riskanter Konsummittel
  • Missbrauch- Abhängigkeit
  • Motive und Ursachen für Suchtmittelkonsum
  • Organisation der schulischen Suchtprävention
  • Suchtprävention in der Schule
  • Erfahrungsbericht
  • Schulinterne Suchtvereinbarung
  • Kooperationspartner/ Internetadressen

Zusätzlich erhalten die Schulämter, die Koordinatoren für Suchtprävention und Gesundheitserziehung sowie die Suchtpräventionsfachkräfte ein Video zum Thema "Drogen im Schulalltag".

Der Film zeigt Situationen des Schulalltages und gibt Empfehlungen bzw. entwickelt Verhaltensstrategien, um Unsicherheiten bei der Konfrontation mit Suchtmittelkonsum und -handel an Schulen abzubauen.

Der Parcours "Straße der Sucht"

Einblick in unsere Tätigkeit

Der Arbeitskreis Suchtprävention des Landkreises Oder-Spree ist ein freiwilliger Zusammenschluss verschiedener Abteilungen des Landratsamtes, von Vereinen, Verbänden, Selbsthilfegruppen sowie den Krankenkassen. Menschen, die vom Drogengebrauch bzw. -missbrauch noch nicht betroffen, aber bereits gefährdet sind, sollen erreicht werden, u.a. mit dem von den Mitgliedern des Arbeitskreises entwickelten Parcours "Straße der Sucht".

Was will der Parcours?

Um Kinder und Jugendliche für die Suchtprävention zu interessieren, sie anzuregen, über damit zusammen hängende Probleme und deren Lösungen nachzudenken, ist die "Straße der Sucht" konzipiert worden. Sie ist mit wenig Aufwand an Projekttagen, zu Präventionsveranstaltungen und für andere Gruppentätigkeiten einsetzbar.

Ziel ist es, Suchthaltungen und süchtigem Verhalten vorzubeugen und konstruktive Verhaltensweisen herauszubilden, die Kinder und Jugendliche in die Lage versetzen, sich wirkungsvoller mit den täglichen Problemen auseinandersetzen zu können.

Weitere Schwerpunkte sind:

  • Darstellen und Üben von Möglichkeiten der Konfliktbewältigung
  • Förderung von Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl
  • Anregungen zur individuellen Freizeitgestaltung
  • Erkennen eigener Fähigkeiten und Fertigkeiten

Zielgruppen für die "Straße der Sucht" sind vor allem Kinder und Jugendliche der Jahrgangsstufen 6 bis 13. Der Schwierigkeitsgrad der einzelnen Stationen orientiert sich jeweils an der teilnehmenden Altersstufe.

Die Gestaltung eines Aktionstages

Im Rahmen eines Workshops gestalteten die Mitglieder des Arbeitskreises am 17. und 18. Januar 2001 in den Jahrgangsstufen 7 und 8 der Gesamtschule Storkow zwei Projekttage.

Zur Vorbereitung der Veranstaltung wurden mit der Schulleitung Gespräche über Inhalt, zeitlichen Ablauf, Räumlichkeiten, begleitende Ausstellungen auf dem Flur, Pressearbeit und pädagogische Betreuung sowie die Anzahl der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler geführt. Auch Fragen der Gruppenbildung und möglicher Auswirkungen auf den Unterrichtsverlauf für die anderen Klassen wurden besprochen.

Der Ablauf

Von der Schulleitung wurden für den Workshop 6 Räume zur Verfügung gestellt. Insgesamt nahmen 171 Schülerinnen und Schüler teil. An jedem Tag wurden jeweils 6 Gruppen mit maximal 15 Jugendlichen pro Gruppe gebildet. Diese durchliefen nach einem allen bekannten Ablaufplan die angebotenen 6 Stationen

Jede Gruppe erhielt zu Beginn einen Laufzettel, auf dem die einzelnen Stationen erläutert wurden. An jeder Station wurden, gewichtet nach Engagement, 1 - 30 Punkte durch die Stationsleiter/innen vergeben.

Um den Ablauf des Workshops aufzulockern, wurden die Gruppen gebeten, sich einen originellen Gruppennamen zu geben. Nach Bekanntgabe der erreichten Punktzahl an jeder Station hatten die Gruppen auch die Möglichkeit, auf den Laufzetteln ihre Meinung darzustellen.

Der Parcours bestand aus 6 Stationen

  1. Gefühlswaage
  2. Tabu-Spiel
  3. Glücksrad
  4. Kreativität
  5. Video mit Gesprächsrunde
  6. Gesunde Ernährung
Auswertung und Prämierung

Gleich nach Abschluss der letzten Station (nach ca. 4,5 Std.) erfolgte die Auswertung der Laufzettel und die Ermittlung des Tagessiegers.

Gesamtwertung, Ergebnisse und Schlussfolgerungen

Nach Beendigung des Parcours fand mit allen Stationsleiterinnen und -leitern und der Schulleitung eine Auswertung ("Manöverkritik") statt. So wurde u.a. festgestellt, das eine Teilnehmerzahl pro Gruppe von 15 Schülerinnen und Schülern sowie eine räumliche Trennung der sechs Stationen (je Station ein Raum) optimal ist. Die Schülerinnen und Schüler waren mit viel Interesse und Spaß bei der Sache.

Die örtliche Tagespresse hatte über den Workshop positiv berichtet. Und es wurde deutlich, das die Schülerinnen und Schüler einige interessante Anregungen zum eigenen Konsumverhalten erhielten.

Gesunde Schule

Schulportrait der 13. Gesamtschule "Rosa-Luxemburg" in Eberswalde - OPUS-Schule im Brandenburgischen Viertel der Stadt Eberswalde

Unser Weg ins OPUS Netzwerk

Durch die Koordinatorin für Gesundheit und Suchtprävention des Landkreises Barnim wurden wir dazu ermutigt, unsere Betätigung im Arbeitsfeld Gesundheit öffentlich zu machen. Dabei stellten wir fest, dass es in den letzten Jahren schon eine Reihe von Maßnahmen und Projekten gab. Beispielsweise lief über 2 Jahre ein Projekt zur Schulhofumgestaltung. Dabei entstanden Sitzgelegenheiten, Sportmöglichkeiten und ein neues Eingangstor an unserer Schule. Außerdem wurde die Begrünung des Schulumfeldes verbessert. Ständig waren wir bestrebt, ein besseres Arbeitsklima zu schaffen: so wurden z.B. die beiden Chemiekabinette, 3 Klassenräume sowie der Clubraum durch die gemeinsame Arbeit von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, Eltern und Sozialarbeiterinnen und -arbeitern renoviert.

Die Ausstattung der Schule mit Zimmerpflanzen, Aquarien, Terrarien und Wandschmuck kann sich inzwischen sehen lassen. Gute Erfahrungen mit bereits zur Tradition gewordenen Projekten wie der Geografie-Olympiade, der Rosa-Luxemburg-Festwoche, Jahrgangsversammlungen, Sportfesten, dem "Tag der Naturwissenschaftler", dem "Fest der Sprachen", der Teilnahme an Sportwettkämpfen und Projektwochen, der Schüleraustausch mit der Partnerschule aus Neuss u.a. bestärkte uns in dem Beschluss, im OPUS-Netzwerk mitzuarbeiten. Seit Mai 2000 sind wir nun offiziell eine "gesundheitsfördernde Schule".

Eigentlich arbeiten wir wie immer, nur sind wir uns manchmal mehr der Wichtigkeit unserer Tätigkeit in Hinsicht auf die Gesundheit aller, die unsere Schule täglich besuchen, bewusst. Das sollte

andere Schulen anregen, einmal über ihre tägliche Arbeit nachzudenken. Mit Sicherheit werden sie feststellen, dass sie schon Vieles hinsichtlich der Gesundheitsförderung tun, aber auch, dass es immer noch genug Aufgaben gibt. In diesem Sinne planten wir im Aufnahmejahr in das Netzwerk, unsere traditionelle Projektwoche natürlich zum Thema "Gesunde Schule".

Projektwoche 2000 - Motto "Gesunde Schule"

Das Angebot

Alle Lehrkräfte, Sozialarbeiterinnen und -arbeiter sowie Trainer des Kreissportbundes bereiteten insgesamt 20 verschiedene Angebote vor, u.a.:

  • "Sim-Salabim - Stressweg"
  • "Zauberkräuter-Wiesengrün"
  • Schnupperkurs Selbstverteidigung
  • Aerobic
  • Einführung in die Gebärdensprache
  • Herstellung einer schützenden Creme
  • eine Fahrradtour
  • "Gesundheit und Internet"
  • Wanderung entlang des Treidelweges
  • Kanufahrten
  • Glasmalerei
  • "Labyrinth der Sinne"
  • Renovierung eines Klassenraumes
  • Zubereitung eines gesunden Frühstücks u.a.

Jede Schülerin und jeder Schüler konnte täglich ein anderes Projekt wählen.

Am Eröffnungstag begannen wir unsere Projektwoche mit einer Art Massentanz, oder wie die Schülerinnen und Schüler sagten, mit einer "Mega-Disco".

Nach anfänglichem Zögern bewegten sich doch viele Schülerinnen und Schüler und die Lehrkräfte nach der Musik, die vom DJ unseres Jugendclubs aufgelegt wurde. Doch wie immer bei ungewohnten Dingen, bedauerten am Ende viele, dass sie nicht gleich von Anfang an die Zeit ausgenutzt hatten. Anschließend fand eine Klassenleiterstunde statt, in der den Schülerinnen und Schülern die Idee des OPUS-Netzwerkes erläutert wurde. Außerdem erfuhren sie, was die Aufnahme unserer Schule in das Netzwerk bedeutet. Jede Schülerin und jeder Schüler sollte dann aufschreiben, was ihr oder ihm hinsichtlich einer gesunden Lebensweise an unserer Schule bereits gefällt und verändert werden sollte.

Die Auswertung der Umfrage soll für die künftige gesundheitsfördernde Arbeit maßgebend sein. Zum Abschluss des Eröffnungstages wurde der Baum gepflanzt, den unsere Schule bei der offiziellen Aufnahme in das Netzwerk erhielt. Vertreterinnen und Vertreter der Schul- und Projektleitung sowie die Schüler- und Klassensprecher waren dazu eingeladen.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

Welche Ziele werden mit dem Wettbewerbsbeitrag angestrebt?: 
  • den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
  • einen suchtmittelfreien Lebensstil zu fördern
Gibt es Minimalziele?: 

ja, -Nikotinfreie Schulen im Lk O-S -Teilnahme am Wettbewerb "Be smart - don?t start"

Von wem ist die Initiative für Ihr Präventionsprojekt ausgegangen?: 
  • AK "Gemeindenahe Suchtprävention"
  • Verwaltung
Wenn sich Ihr Wettbewerbsbeitrag an Kinder und Jugendliche richtet, wurden dieses Zielgruppen in die Entwicklung des Angebots ei: 

ja, folgendermassen: -Anfertigen einer Plakatausstellung -Diskussion und Erarbeitung einzelner Stationen

Welche Gründe waren für die Auswahl der Zielgruppe ausschlaggebend?: 

Auftrag zur Gesundheitserziehung der Heranwachsenden im Schul- und Gesundheitsamt (z.B. Schulgesetz im Land Brandenburg)

Wie wird sichergestellt, dass die Zielgruppe sich beteiligt?: 

schriftl. Angebote an Schulen und Jugendclubs, Lehrausbildungsstätten zur Nutzung im Unterricht, an Projekttagen und Workshops

An welchen Bedürfnissen der Zielgruppe wird angeknüpft?: 

-Informationen über Drogen -Problembewältigung in der Pubertät -Stärkung des Selbstwertgefühls -FreundInnen finden -über Gefühle rden wollen -Konfliktlösungen

Wenn der Wettbewerbsbeitrag sich an Multiplikatoren richtet, welche sind das?: 
  • Eltern (Mütter/Väter) (Schwerpunkt)
  • Erzieher / Erzieherinnen (Schwerpunkt)
  • Jugendarbeiter / Jugendarbeiterinnen
  • Lehrer / Lehrerinnen (Schwerpunkt)
  • Sozialarbeiter / Sozialarbeiterinnen
  • Sozialpädagogen / Sozialpädagoginnen
Zielt der Wettbewerbsbeitrag auf spezielle Substanzen? : 

nein

Auf welche Handlungsfelder der kommunalen Suchtprävention zielt der Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Betriebe und Ausbildungsstätten (Schwerpunkt)
  • Gesundheitsförderung
  • Jugendarbeit und Jugendhilfe
  • Schulen (Schwerpunkt)
Welche Ämter/Dienstellen der Stadtverwaltung kooperieren in Ihrem Wettbewerbsbeitrag?: 
  • Gesundheitsamt
  • Jugendamt
  • Schulamt
Welche Institutionen/Akteure ausserhalb der Verwaltung sind darüber hinaus in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrag: 
  • Freie Träger
  • Krankenkassen
  • Polizei
  • Schule
Welche überörtlichen Institutionen/Akteure sind in die Organisationsstruktur Ihres Wettbewerbsbeitrags eingebunden? : 
Wie ist die Zusammenarbeit geregelt?: 
  • Arbeitsgemeinschaft
In welchem Jahr wurde mit der Entwicklung Ihres Wettbewerbsbeitrags begonnen?: 

1994

Seit wann ist besteht sein Angebot in der Praxis?: 

1994

Die Finanzierung in den kommenden vier Jahren ist:: 

wahrscheinlich gesichert

Setzen Sie in Ihrem Beitrag Verfahren der Suchtprävention ein, die in Ihrer Kommune neu sind?: 

keine Antwort

Sprechen Sie mit Ihrem Beitrag in Ihrer Kommune neue Zielgruppen der Suchtprävention an?: 

nein

Welche anderen Neuerungen der Suchtprävention in Ihrer Kommune enthält der Wettbewerbsbeitrag darüber hinaus? : 

Gefühlswaage

Gibt es eine schriftliche Konzeption der Suchtprävention in Ihrer Kommune?: 

ja, 1999

Sind eigene Bedarfserhebungen für die Bestimmung der Zielgruppe der Suchtpävention angefertigt worden?: 

ja, Gesundheitsbericht vor Kreistag

Welchem konzeptionellen Modell lässt sich der Wettbewerbsbeitrag nach seinem Schwerpunkt zuordnen?: 
  • Informationsvermittlung
  • Konzept der Gesundheitsförderung
  • Konzept der Lebenskompetenzförderung
Auf welche Ansatzpunkte beziehen sich die Präventionsmassnahmen?: 
  • Protektive Faktoren, -Stärkung der Persönlichkeit -Analyse des eigenen Konsumverhaltens -Nein!-sagen lernen
Welche Materialien und Medien kommen zum Einsatz?: 

s. Anlage

Gibt es eine Zeitplanung für den Wettbewerbsbeitrag?: 

ja, bis zu 3 Jahre

Wie gross ist die Anzahl der regelmäßig teilnehmenden Personen der Zielgruppe?: 

95