Die sechs regional tätigen Suchtberatungsangebote bei drei Trägern der ambulanten Suchthilfe sind mit je drei Personalstellen (30 WoStd. für Sozialpädagogen ausgestattet):
- Jugend-hilft-Jugend e.V. für die Bezirke Altona und Bergedorf
- Jugendhilfe e.V. für den Bezirk Wandsbek und Hamburg Mitte
- Therapiehilfe e.V. für die Bezirke Hamburg-Nord und Harburg
Die Fachkräfte dieser Suchtberatungsangebote sind in den, gemeinsam mit den jeweiligen Bezirken, ausgewählten Regionen Bahrenfeld, Osdorf, Lurup, Fuhlsbüttel, Jenfeld, Allermöhe, Billstedt, Horn, Mümmelmannsberg und Süderelbe tätig und haben parallel zum Aufbau der Beratungsangebote gemeinsam mit den Bezirksämtern, ihren jeweiligen regionalen Kooperationspartnern und der Fachabteilung Drogen und Sucht umfassenden modellhaften Prozess zur Entwicklung wirkungsorientierter Vereinbarungen durchlaufen. Diese Vereinbarungen wurden im Juli/August 2007 abgeschlossen. Für die Suchthilfe wurde damit bundesweit Neuland betreten.
Zielgruppen
Im Rahmen des Prozesses der Entwicklung wirkungsorientierter Vereinbarungen wurden für alle Beratungsangebote Zielgruppen und Wirkungsziele definiert, wobei drei Zielgruppen als verpflichtend, weitere fünf als optional zu betrachten sind.Die Zielgruppen und Wirkungsziele, die durch alle Suchtberatungsangebot erreicht werden sollen sind:Weibliche und männliche unter 18-jährige Suchtgefährdete und Suchtkranke
- Betrachten Drogen- und Suchtmittelkonsum als kritisch
- Reduzieren den Konsum von Suchtmitteln
- Erkennen die eigene Suchtgefährdung oder Suchterkrankung
- Gehen regelmäßig suchtmittelfrei zur Schule und zur Ausbildung
- Sind eigenverantwortlicher und gemeinschaftsfähiger geworden
Weibliche und männliche 14-27-jährige Suchtgefährdete und Suchtkranke mit Migrationshintergrund
- Nehmen vorhandene Suchthilfesysteme in Anspruch
- Nehmen suchtmittelfrei Bildungsangebote in Anspruch
- Haben stärkere Verzichtsmomente bezüglich ihres Suchtmittelkonsums
Angehörige und Eltern von weiblichen und männlichen 14-27-jährigen Suchtgefährdeten und Suchtkranken
- Sind in der Lage kompetenter mit den weiblichen und männlichen 14-27jährigen Suchtgefährdeten und Suchtkranken umzugehen
- Sind im Beratungsprozess aktiv und unterstützend
- Nutzen soziale Unterstützung durch ähnliche Betroffene und/oder professionelle Helfer/innen
Das Controllingverfahren sieht die qualifizierte Einschätzung bzw. Bewertung von Wirkungszielerreichungsgraden vor, hier werden auch die in einem abgestimmten Kooperationspartner aus der Jugendhilfe beteiligt.
Erfahrungen der Suchtberatung für Jugendliche
Die neuen Beratungsangebote haben in Zusammenarbeit mit ihren Kooperationspartnern neue Zugangswege zu suchtgefährdeten und suchtkranken Jugendlichen gefunden. Sie sind regelmäßig in Einrichtungen der Jugendarbeit präsent, bzw. nutzen die Kontakte der Jugendhilfe in ihren Regionen und finden Zugänge mit – für die Suchthilfe eher ungewöhnlichen Methoden - zu den Betroffenen. Darüber hinaus vermitteln die regionalen Jugendhilfeeinrichtungen in die Suchtberatung. Die Auswirkungen der neu eingerichteten Projekte für Jugendliche und jungen Volljährigen sind unmittelbar am Anstieg der Betreuungszahlen in der Basidatendokumentation der ambulanten Suchthilfe abzulesen, die einen Anstieg von mehr als 30 % bei den Klientinnen und Klienten im Alter bis 21 Jahre feststellen konnte. Auch ist, wesentlich bedingt durch die Suchtberatungsangebote für Jugendliche, ein hoher Zuwachs bei den Cannabiskonsument(inn)en (2009: 2027; +131 %), festzustellen. Ein bemerkenswerter Effekt der regionalen Suchtberatungsangebote für Jugendliche ist darüber hinaus die Ausstrahlung des Angebotes in die kooperierenden Einrichtungen der Jugendhilfe, die heute das Thema Suchtgefährdung regelmäßig in den Blick nehmen, frühzeitiger intervenieren und ggf. an die Kollegen der Suchtberatung weitervermitteln.
www.hamburg.de/drogenberatung-suchthilfe/116700/suchtberatung-kinder-jugendliche-angehoerige.html
bis zu 2 Jahremehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebotoffenbis zu zwei Jahredauerhaftjageplantnein
