KisEl - Hilfen für Kinder aus Suchtbelasteten Familien

KisEl Hilfe für Kinder aus suchtbelasteten Familien - Kooperation und Vernetzung richtet sich an die Fachkräfte, die rund um eine Familie tätig sind: von der medizinischen Versorgung über Kita und Schule bis hin zu Jugendhilfe, Suchtprävention und Suchthilfe. Damit gehen wir über das Spektrum der Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe und Suchthilfe deutlich hinaus. Gerade in belasteten Familien sind zahlreiche Helfer/innen tätig, die jedoch selten voneinander wissen oder gar abgestimmte Hilfepläne entwickeln. Mit Lina und connect wird in leicht unterschiedlichen Segmenten die Fall orientierte Kooperation gefördert. Basis der verbindlicheren und nachhaltigeren Zusammenarbeit sind Kooperationsvereinbarungen, in denen Standards und Ziele der Hilfe formuliert werden. Diese werden gegebenenfalls durch spezifische berufsfeldbezogene Standards ergänzt, da eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter in den Sozialen Diensten sich in einem anderen Auftragskontext bewegt als eine Ärztin/ein Arzt oder eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter in der Suchthilfe.

Die Teilprojekte haben zum Ziel, nicht neue Hilfen zu schaffen, sondern die oft vielfältigen und guten vorhandene Hilfen aufzugreifen, die Fachkräfte in allen Arbeitsfeldern für die Thematik der Suchtbelastung zu sensibilisieren und dies Thema quer zu bereits vorhandenen Gremien und Netzwerken - gewissermaßen verbindend - zu implementieren. Dabei spielen Fortbildung auf der einen und konkrete Hilfeprojekte spezifischer Art auf der anderen Seite eine wichtige Rolle, um die Arbeit in eine ganzheitliche Gesamtstruktur einzubetten, von der die gesamte Kommune Hamburg profitieren kann. Hier bieten die Einrichtungen Kompaß - Beratung für Kinder aus alkoholbelasteten Familien (Trockendock e.V.) sowie Sucht- und Wendepunkt e.V. Angebote, die regelhaft einbezogen werden.

Lina - Schwangerschaft-Kind-Sucht hat zum Ziel, Risikofamlien so früh wie möglich - bereits in der Schwangerschaft - anzusprechen und das Zusammenleben von Mutter und Kind bzw. der Familie zu ermöglichen. Eine entsprechende Rahmenvereinbarung wurde gemeinsam mit den beteiligten Institutionen und Verbänden entwickelt und im Februar 2008 unterzeichnet. Damit die Versorgung bereits mit der Feststellung der Schwangerschaft ganzheitlich und umfassend gelingen kann, wurde ein Portal mit einer Datenbank aller in Hamburg verfügbaren Angebote sowie mit Kommunikationsmöglichkeiten realisiert. Aufbau und Pflege des Portals sind bei der Hamburgischen Landesstelle für Suchtfragen und dem Büro für Suchtprävention angesiedelt. Auch der Aufbau der Vernetzung und die Umsetzung der Standards - insbesondere der Fall bezogenen Zusammenarbeit - werden von hier aus, in Zusammenarbeit mit der BSG, betreut und unterstützt: durch Fortbildungen, Jahrestreffen und regionale Impulse sowie durch die Erarbeitung berufsfeldbezogener Standards z.B. mit den Einrichtungen der Schwangerenberatung, der substituierenden Ärztinnen und Ärzte oder zwischen Allgemeinem Sozialdienst und der Suchthilfe.

Mit connect wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit auf regionaler Ebene realisiert. Die Fachkräfte eines Quartiers oder Sozialraums werden eingeladen, sich mit der Thematik der suchtbelasteten Familie zu beschäftigen und insbesondere die Bedarfe und Bedürfnisse der von ihnen betreuten Kinder genauer in den Blick zu nehmen. Die Kultur des Hinschauens und eine Haltung der Offenheit und Zuversicht für die meist sehr schwierige Situation dieser Kinder bilden die Basis, die in einer regionalen Kooperationsvereinbarung manifestiert wird. Im interdisziplinären Kreis wird, organisiert durch eine Koordinationskraft, regelmäßig zu kollegialen systematisch vorbereiteten anonymisierten Fallberatungen eingeladen, bei denen ein Fall systemisch visualisiert wird. Vermutungen, Fakten und Ressourcen können so recht zügig analysiert werden, abschließend werden im breiten Spektrum der anwesenden Fachbereiche Hilfemöglichkeiten, Aktivitäten und Maßnahmen zusammengetragen, mit denen die Fall gebende Fachkraft weiterarbeiten kann. Auf diese Weise konnten schon weit im Vorfeld gesetzlicher Maßnahmen Hilfen organisiert und bereits verfestigte Fälle neu aufgewickelt werden. Die Übertragbarkeit, der Fortbildungseffekt sowie die interdisziplinär Zusammenarbeit auf Augenhöhe wird von allen Beteiligten geschätzt.

www.lina-net.de/

http://.sucht-hamburg.de/projekte/connect

Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein