Ein Projekt für Kinder und Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen oder Migrationshintergrund
1. Problemlage
Die kindliche Entwicklung ist eine produktive Phase, in der
sich die Menschen sprunghaft, überraschend und tiefgreifend
weiter entwickeln können. Bis zum Erreichen einer
Identität als Erwachsener verläuft diese Entwicklung
normalerweise konstruktiv und beinhaltet die Chance,
Entwicklungen der Kindheit durch neue Erfahrungen zu korrigieren.
Unter besonderen Belastungen - Trennungen der Eltern,
Versagungserlebnisse in Schule und Ausbildung, radikaler
Heimatverlust, fehlende Unterstützung der Eltern oder
schwieriger familiärer Hintergrund - kann es zu schwierigen
Phasen kommen, in denen Jugendliche anstehende
Entwicklungsaufgaben nicht produktiv bewältigen. Diese
Jugendlichen sind hinsichtlich ihrer Bereitschaft, Drogen zu
konsumieren besonders gefährdet und lernen schnell, dass
Drogen die Bewältigung ihres Alltags leichter erscheinen
lassen.
In Sorge um die zunehmende Sucht- und Gewaltbereitschaft in
unserem Land und der daraus resultierenden Verantwortung
gegenüber Kindern und Jugendlichen entstand auf Initiative
der Suchtberatungsstelle Eisenach in Zusammenarbeit mit dem
Integrationsprojekt im Kinderfreizeitzentrum in Wutha-Farnroda
ein langfristiges Projekt, welches durch seine Tradition ein
fester Bestandteil in der Arbeit mit den Kindern ist.
2. Zielsetzung
Das Projekt dient der Auseinandersetzung mit den Problemen
unserer Zeit, allerdings nicht mit der Negativausrichtung gegen
Sucht und Gewalt, sondern die Jugendlichen sollen sich in der
Auseinandersetzung damit beschäftigen, was ihr Leben im
positiven Sinne ausmacht, wofür sie sind, sollen sich
Gedanken über ihre eigentlichen Ziele, Sehnsüchte und
die eigenen Sichtweisen der Welt in jeglicher Hinsicht
machen.
Folgende Zielpunkte werden innerhalb des Projektes
erreicht:
- Bewusstes Äußern von Gefühlen, Ängsten,
Problemen, Freude usw. in bestimmten Lebenslagen - Begleitung in schwierigen Lebensumständen
- Aufzeigen von Alternativen und
Konfliktbewältigungsmechanismen - Förderung und Stärkung des Selbstwertgefühls,
vor allem von Kindern aus sozial belasteten Familien - Integration von jungen Ausländern und -innen zwischen
Herkunftsland und neuer Heimat
Angebote geben dem Kind und Jugendlichen die Gelegenheit, sich
als Person mit ihren bisherigen Erfahrungen einschließlich
ihrer mitgebrachten Sprache und Kultur einzubringen, Erfahrung
von Akzeptanz und Toleranz;
Chancen und Möglichkeiten ergreifen, um in neuer Heimat
Perspektiven zu entwickeln.
Einbeziehung der Eltern in die Gruppenarbeit
Wir wissen, dass die Kinder aus den ausländischen
Familien besondere Schwierigkeiten in der Einlebungsphase in
ihrem neuen Heimatland haben. Dieses Projekt dient der
Verständigung der Kinder und Jugendlichen untereinander,
soll Toleranz und gegenseitiges Verstehen fördern.
3. Zielgruppe
Für dieses Projekt kommen insbesondere folgende Kinder
oder Jugendliche in Frage:
- aus einem problematischen familiären Umfeld
- aus anderen Ländern kommend und Schwierigkeiten im
Einleben haben
4. Inhalte
In folgenden Themen wird mit den Kindern und Jugendlichen
gearbeitet:
- mein neues Heimatland - ich lebe hier und nehme es an;
Integration der Kinder aus anderen Nationen - Umgang mit Schwierigkeiten, Konflikten und Aufzeigen von
Bewältigungsmechanismen - Konsum von Drogen ist keine Alternative; Genuss, Missbrauch,
Sucht; mein persönlicher Umgang mit legalen und illegalen
Drogen - Aufzeigen von alternativen Freizeitmöglichkeiten,
verbunden mit der Vorstellung von Freizeitstätten und
Vereinen in der Heimatgemeinde und der nächstgelegenen
Stadt - Vorstellen der sozialen Hilfsstruktur der Heimatgemeinde
Das Projekt findet, um eine besondere Intensität zu
erreichen, außerhalb des Clubs statt. Es beinhaltet
Übernachtungen in einer Pension.