Der Suchtarbeitskreis Regensburg hat 2002 und 2003 das Jahresthema "Rauchen" gewählt. Die Untergruppe "Sucht und Arbeitswelt" hat sich mit verschiedenen Veranstaltungen und Fortbildungen des Themas angenommen, da das Thema Rauchen im Betrieb/Behörde immer kontrovers diskutiert wird. Unabhängig von den verschiedenen Positionen sind vernünftige Regelungen zum Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz unumstritten notwendig. Die Änderung der Arbeitsstättenverordnung wurde zum Anlass für eine Informationsveranstaltung genommen.
Am 26.09.2002 referierte Frau Michaela Goecke, Projektmanagerin des Partnerschaftsprojektes Tabakabhängigkeit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit, zum Thema "Rauchfrei am Arbeitsplatz". In erster Linie richtete sich die Veranstaltung an Unternehmer, Personalverantwortliche und Betriebs- und Personalräte. Im Oktober 2002 ist der neue §3a Arbeitstättenverordnung in Kraft getreten. Um eine effektive Umsetzung zu gewährleisten wurden zwei Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Oberpfälzer Suchtarbeitskreis geplant.
Am 09.07.2003 stellte Herr Peter Lindinger, Dipl.-Psychologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Deutschen Krebsforschungszentrums das "Heidelberger Curriculum zur Tabakabhängigkeit und Tabakentwöhnung" vor.
Das Weiterbildungsangebot soll Wissen, Beratungskompetenz und die Motivation zur Durchführung von Tabakentwöhnungsmaßnahmen erhöhen. Das Konzept basiert auf wissenschaftlichen als wirksam anerkannten und praktikablen Empfehlungen für Kurz- und Intensivberatungen bei Rauchern. Die Bundesärztekammer empfiehlt das Manual des Curriculums für den Einsatz innerhalb des 50 Stunden-Kurses für den Qualifikationsnachweis "Suchtmedizinische Grundversorgung".
Der Kurs umfasst vier Module, die je 45 Minuten vermittelt werden.
- Modul 1: Epidemiologie und Diagnostik der Tabakabhängigkeit
- Modul 2: Grundlagen der Behandlung der Tabakabhängigkeit
- Modul 3: Intensive und medikamentöse Behandlungskonzepte
- Modul 4: Andere Aspekte der Tabakentwöhnung
Der Kurs richtete sich in erster Linie an Angehörige von Gesundheitsberufen im medizinischen und betrieblichen Bereich, z.B. Suchtbeauftragte – Betrieb, Betriebssanitäter, niedergelassen Ärzte, Betriebsmediziner, Psychologen und Sozialpädagogen. Ziel des Kurses ist es aufhörwillige Raucher beratend und motivierend zu begleiten.